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13.09.03 / Sonderausstellung über den Maler Wolf Röhricht schloß ihre Pforten

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 13. September 2003


Sonderausstellung über den Maler Wolf Röhricht schloß ihre Pforten

Ich glaube, daß das oberste Gesetz sein muß, sein eigenes Wesen zu erkennen und es in seiner Arbeit abzuspiegeln. Nur dann wird das Werk ehrlich sein, wenn es vielleicht auch dem Zeitgeschmack zuwiderläuft", so lautete ein Bekenntnis des Malers Wolf Röhricht.

Dem 1886 in Liegnitz geborenen und 1953 in München verstorbenen Künstler Wolf Röhricht war eine Sonderausstellung im Museum für schlesische Landeskunde im "Haus Schlesien" bei Königswinter-Heisterbacherrott gewidmet. "Mit den Augen eines Künstlers - Reiseimpressionen" war der Titel der Retrospektive, die anläßlich des 50. Todestages von Röhricht zusam- mengestellt worden war. Obwohl ein Großteil seines Werkes dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel, hat seine Schaffensfreude in seinem letzten Lebensjahrzehnt ein umfangreiches Werk hinterlassen, das sich im Besitz des Museums für schlesische Landeskunde befindet.

Die virtuose Aquarelltechnik, die Industrie- und Porträtbilder sowie Landschaftsimpressionen waren Schwerpunkte im künstlerischen Schaffen des Malers. Vor allem die Berglandschaften haben es Röhricht besonders angetan. Seine ausgeprägte Liebe zum Gebirge äußerte sich bereits in seiner Jugend, als er durchs Riesengebirge wanderte. In seinen Bildern finden sich immer wieder Alpenlandschaften, die durch das Spiel von Farbe und Licht beeindrucken. So etwa das Gemälde "Alpengletscher", das Röhricht 1927 geschaffen hatte.

Eine Auswahl weiterer Bilder zeigten eine besondere Art der Aquarelltechnik, die zumeist ohne Pinsel, durch die "Naß-in-Naß-Technik" geschaffen wurde. Exotisches und Bekanntes vermengten sich im Gesamtwerk des Künstlers. Landschaften Oberitaliens, Ägyptens, französische Dörfer, schlesische Orte und sogar eine Ansicht des Siebengebirges waren zu sehen. Die Ausstellung umfaßte rund 50 Exponate.

Neben Ölgemälden, Aquarellen und Lithographien war auch ei- ne Vitrine eingerichtet, die Schwarzweißfotografien und wichtige Dokumente enthielt. Unter anderem war auch ein Beileidsschreiben des Bundespräsidenten Theo- dor Heuss an Röhrichts Witwe ausgestellt. D. G.

Naß-in-Naß-Technik: Unter diesem Begriff werden alle maltechnischen Varianten zusammengefaßt, die das wäßrig fließende Ineinandermalen bezeichnen. Diese Technik wird besonders häufig für den Hintergrund beziehungsweise für die Darstellung des Himmels verwendet, da dort eine "verwaschene" Optik realistischer wirkt.

Landschaftsimpressionen waren ein Schwerpunkt in Röhrichts Schaffen: Öl auf Leinwand - "Der Vesuv" . Foto: Göllner