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20.09.03 / Blick nach Osten

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 20. September 2003


Blick nach Osten

Ja zu EU-Europa

Reval - Rund 67 Prozent der Wähler Estlands haben sich am letzten Sonntag laut vorläufigem Endergebnis in einer Volksabstimmung für den Beitritt zur Europäischen Union entschieden. Das letzte von insgesamt acht ostmitteleuropäischen EU-Referenden findet nun an diesem Samstag im benachbarten Lettland statt.

 

Bruch und Neuanfang

Riga - Die konservative lettische Volkspartei plant, dem Parlament in Kürze einen Gesetzentwurf vorzulegen, mit dem der Zugang zu den KGB-Akten erleichtert werden soll. Bisher konnten vor allem Opfer ihre eigene Akte einsehen, und für Verantwortungsträger wie Politiker war es Pflicht, sich auf Kontakte überprüfen zu lassen. Mit der beabsichtigten weitergehenden Aktenöffnung will die wichtigste oppositionelle Kraft vor der EU-Volksabstimmung am 20. September und dem zu erwartenden Beitritt Lettlands im Mai 2004 auch symbolisch die Debatte um die sowjetrussische Unterdrückung neu beleben. Am Ende soll dann der endgültige Bruch mit dieser Vergangenheit stehen, verlautete aus dem Parteipräsidium.

 

Ungeteiltes Kulturerbe

Görlitz - Im niederschlesischen Görlitz wurde der diesjährige "Tag des offenen Denkmals" am 14. September grenzüberschreitend begangen. Von 60 kostenlos zu besichtigenden Denkmälern wählten die Verantwortlichen fünf in den östlich des Grenzflusses Neiße gelegenen Stadtteilen (poln: Zgorzelec) aus.

 

"Sissis" Erholungsort

Budapest - Der August brachte für Ungarn die Wiedereröffnung eines kulturhistorisch sehr bedeutsamen Theaters. Im 30 Kilometer östlich von Budapest gelegenen Barockschloß Gödöllô wurde das ehemalige Hoftheater, von denen es in Europa nur noch eine Handvoll funktionstüchtige Beispiele gibt, nach langer Verwahrlosung der Öffentlichkeit übergeben (nach dem Zweiten Weltkrieg haben es Sowjetsoldaten u. a. als Kantine mißbraucht). Das ab 1735 erbaute zweitgrößte europäische Barockpalais erlangte Berühmtheit durch die besondere Vorliebe, die die österreichische Kaiserin Elisabeth ("Sissi") für diesen von ihr häufig besuchten Ruheort hegte. Ab dem nächsten Jahr soll es in Gödöllô wieder Theateraufführungen geben.