20.04.2024

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27.09.03/ Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 27. September 2003


Leserbriefe

Zeitungslandschaft wird immer eintöniger
Betr.: "Ende der Meinungsvielfalt" (Folge 30)

Ob man die Morgenpost, den Tagesspiegel oder die Berliner Zeitung am Kiosk erwirbt, es bleibt sich gleich, weil alle diese Blätter letztlich linksliberal und politisch korrekt ausgerichtet sind. Die beschriebene Meinungsvielfalt ist daher nur vordergründig. Für den bürgerlich empfindenden Bewohner der Hauptstadt - und das sind weit mehr, als die Steffel-CDU bei der letzten Wahl an Stimmen einfahren konnte - sind sie allesamt schlicht unlesbar geworden. Das ist früher einmal anders gewesen, als der Springer Verlag seine journalistischen Pflichten noch ernst nahm. Nicht umsonst war der Verlag unter Leitung des leider viel zu früh verstorbenen Axel Springer Haßobjekt der gewaltbereiten Linksradikalen in den späten sechziger Jahren. Aber welche Linke würde heute noch gegen die verdöpfnerte Welt demonstrieren? Niemand! Die letzten journalistischen Schwergewichte wie Carl Gustaf Ströhm oder Ulrich Schacht, um derentwillen mancher Zeitgenosse die Welt noch nicht abbestellt hatte, wurden zwischenzeitlich aus den Redaktionsstuben vertrieben, und nun wundert man sich, warum das Blatt unter Schwindsucht leidet. In den letzten Tagen hat die Welt alias Morgenpost eine neue Kampagne gegen Ernst Jünger gestartet. Wer soll das noch lesen? Die Zusammenlegung der Redaktionen von Welt und Morgenpost mutet an wie die moderne Version des Märchens von des Kaisers neuen Kleidern. Mancher Abonnent ist auch träge, aber wenn er erst mal den Entschluß gefaßt hat zu handeln, dann helfen auch keine Bettelbriefe der Vertriebsabteilung mehr.

Letztlich ist es überhaupt nicht zu bedauern, wenn eine dieser Zeitungen, noch besser gleich zwei davon, zugemacht werden würden. Profitieren könnten davon die Preußische Allgemeine Zeitung oder die Junge Freiheit, weil beide ihren journalistischen Pflichten nachkommen. Weitsichtigerweise hat die PAZ in diesem Jahr den Wechsel von der reinen Vertriebenenzeitung zur konservativen Wochenzeitung vollzogen, so daß sie nun gut positioniert am Markt steht. Es täte not, sich offensiv an die früheren Leser der Welt zu wenden, die auf der Suche nach einer konservativen Zeitung sind und sicherlich dankbare Leser der PAZ werden könnten.

Auf Dauer gehört es zur Demokratie, daß man als Bürger unter mehreren Sorten von Zeitungen auswählen kann, genauso wie unter mehreren Sorten Parteien. Wenn aber in jeder Zeitung fast das gleiche steht oder wenn die Parteiprogramme einander immer ähnlicher werden, ist es dann noch eine Demokratie? 

Klaus Gröbig, Berlin

 

 

Im Namen des Volkes
Betr.: "Hintze: Duckt Euch!" (Folge 30)

Diesmal schaue ich schon zum Wochenende in Ihre Preußische Allgemeine Zeitung. Amüsant, lehrreich, ärgerlich - immer jede Ausgabe aber interessant und reizvoll für Leserbriefe.

Diesmal war es der um zig Beispiele deutscher Milliardenleistungen an Ausland und Nichtdeutsche angereicherte Artikel von Hans-Joachim v. Leesen zur leider wohlbekannten Dauerentschuldigung für jedwede Katzbuckelei und Duckmäuserei deutscher Top-Politiker seit Mai 1945: "... wegen der deutschen Vergangenheit".

Der CDU-Exgeneral und ehemalige protestantische Pastor Hintze schwatzte bei Sabine Christiansen - die und deren Gäste ein vernunft- und geschichtskenntnisbegabter Mitbürger kaum noch anschauen mag - fast 60 Jahre nach Kriegsende solche Thesen, um nicht zu sagen: solchen Blödsinn daher.

Deutsche Interessen haben deutsche Parlamentarier und Regierungen wahrzunehmen - wie es in jedem "normalen" Staat auf diesem Erdteil üblich ist und natürlich auch im Grundgesetz verankert ist.

Deutsche Interessen wahrzunehmen und Schaden vom deutschen Volk abzuwenden verlangt Erkenntnis und Bekanntgabe der Kosten für Deutschland, sprich: den Steuerzahler (dieser und folgender Generationen). Dem Pastor i. R. Hintze ist das genauso gleichgültig wie den meisten Politbossen in allen Fraktionen und Parteien (wie zum Beispiel Wolfgang Schäuble, der vor zehn Jahren auf meine Frage nach den Kosten der EU keine Antwort wußte).

Welche Kosten kommen auf Deutschland zu durch die EU-Osterweiterung? Wer hat den Mut zu widersprechen, wenn ein politischer Schritt vielleicht lobenswert, aber nicht bezahlbar ist ohne Hintanstellung deutscher Interessen - etwa bei der "Gesundheitsreform".

Dr. jur. Hans Georg Hess, Wunstorf-Idensen

 

 

Urlaubsimpressionen: Ich bin zwar keine Ostpreußin, aber eine ostpreußische Freundin hat mich zu einer Reise dorthin mitgenommen. Ich war so begeistert, daß ich sofort Papier und Pinsel ergriff und diese Stadtansicht von Lyck malte. 

Sieglinde Bernhardt, Bremen-Lesum

 

 

Französische Rücksicht auf Polen
Betr.: "Treue und dankbare Preußen" (Folge 31)

Sie kommentieren ein Bild von der Bartholomäusnacht als Höhepunkt der Hugenottenverfolgung, die viele Protestanten eine neue Heimat in Preußen habe suchen lassen. Dies stimmt so nicht. Jenes der Katharina von Medici zugeschriebene Massaker führte über die Erneuerung der Religionskriege zum Edikt von Nantes im April 1598. Erst dessen Aufhebung am 17. Oktober 1685 und die schon lange vorher einsetzende Drangsalierung der Protestanten führte zur massiven Flucht in alle protestantischen Länder Europas.

Unlängst war ich wieder in Nantes und kaufte dort das Buch der Professorin Janine Garrison "L'edit de Nantes et sa révocation". Auf einer Seite gibt es eine Karte mit einem Verzeichnis der wichtigen Zufluchtsorte der Hugenotten in Deutschland und im Elsaß. Deutschland hört hier an der Vertreibungsgrenze auf, offenbar mit Rücksicht auf Polen. 

Adolf Frerk, Geldern

 

 

Bundeswehr kennt kein Vaterland
Betr.: "Mit dem Grundgesetz unterm Arm" (Folge 36)

Ich war vom 1. November 1956 bis 30. September 1969 Berufssoldat in der Bundeswehr und ich muß Herrn von Leesen in allem recht geben. Anläßlich eines Gesprächs mit einem ehemaligen Oberstleutnant, Jahrgang 1923, fragte er mich, was ich noch von der Bundeswehr halte. Als ich ihm erwiderte, daß sie für mich nur noch ein Söldnerhaufen ist, gab er mir recht. Die heutige Führung der Bundeswehr, vom Unteroffizier bis zur höchsten Spitze, scheint kein Vaterland zu kennen. Als die Marxisten das Ruder übernahmen, ging es gleich los mit der Abschaffung der Traditionen.

Ich werde in ein paar Tagen 86 Jahre. In den 20er Jahren habe ich als Kind den Niedergang unseres Vaterlandes erlebt, als junger Mann den Wiederaufbau mitgemacht und bin nicht zerbrochen; aber jetzt bin ich fast mutlos. 

Bruno Halw, Bad Wörishofen

 

 

Beste Lösung
Betr.: "Berliner PDS droht auszusterben" (Folge 35)

Das Aussterben der Berliner PDS wäre die beste Lösung. Wenn dann auch noch die Freunde der PDS in der SPD und bei den Grünen sich in diesem Prozeß einklinken würden, wäre Deutschlands demokratische Weste wesentlich reiner.

Patrizia Beuermann, Bernau

 

 

Ist "Rosenholz" noch unverändert?
Betr.: "Der süße Gestank von Rosenholz" (Folge 32)

Obwohl doch "Rosenholz" bis in jede Wohnung stinken sollte, müssen bereits bewährte Teppiche Bis-kys Gestank luftdicht abgeschlossen haben. Da in seinem Schlepptau ein leibhaftiger Minister segelt, scheint auch in der doch sehr einheitlichen Presse schon wieder das große Schweigen ausgebrochen zu sein. Nur nicht am Ball bleiben, wenn die Political Correctness eine andere Sprache spricht. So fürchte ich denn auch, daß von Rosenholz zwar Rauch aufsteigen wird, aber der Gestank weitgehend zurückgehalten werden dürfte. Möge es anders sein!

Ein Fragezeichen scheint mir zusätzlich angebracht: Unsere amerikanischen Freunde hatten sich die so wichtigen Papiere über ein Jahrzehnt unter den Nagel gerissen. Ob sie da wohl vollständig und unverändert geblieben sind?

Wolfgang Runge, Berlin

 

 

Hoffnung geben
Betr.: "Ostpreußische Familie" (Folge 32)

Daß es immer wieder Menschen gibt, die mit großem persönlichen Engagement Kindern wie dem kleinen Mantas, einem einst schwerkranken Kind, Lebenschancen ermöglichen, gibt Hoffnung.

Nicht die Vertreter der Spaßgesellschaft, die für ein hohes Maß an "fun" in der Welt sorgen, sollten als "Menschen des Jahres" bezeichnet werden, sondern Persönlichkeiten wie Dr. Arntzen, die sich tatkräftiger für andere einsetzen, als das üblicherweise geschieht.

Marg.-Elfriede Krause, Pattensen