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27.09.03/ In Königsberg wurde der vom Volksbund angelegte Friedhof eingeweiht

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 27. September 2003


Nicht alles nach Plan
In Königsberg wurde der vom Volksbund angelegte Friedhof eingeweiht

Am 23. August erfolgte die Einweihung des für mehrere tausend Opfer des Zweiten Weltkrieges vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Königsberg angelegten Friedhofes. Auf dem Gelände des ehemaligen Krematoriums und Friedhofes an der Cranzer Allee ruhen etwa 3.500 deutsche Gefallene und eine unbekannte Zahl von Unfallopfern.

Während der erbitterten Kämpfe um Königsberg bestattete die Wehrmacht zahlreiche Gefallene dort, und auch etwa 4.000 bis 5.000 zivile Opfer der britischen Luftangriffe von 1944 und des Sturmes auf die ostpreußische Hauptstadt fanden 1945 dort ihr Grab. 2001 hat der Volksbund mit der Neugestaltung der großen Anlage begonnen. 2.900 Gefallene wurden vom Domfriedhof und etwa 570 zivile Opfer aus den übrigen Stadtgebieten an die Cranzer Allee umgebettet. Am zentralen Gedenkplatz mit steinernem Hochkreuz hat der Volksbund Stelen errichtet, auf denen die Namen der bekannten Toten dokumentiert sind.

Zu der Einweihung des Friedhofes waren vier Reisegruppen per Bus, Bahn und Schiff - unter ihnen zahlreiche Angehörige der Toten - aus der Bundesrepublik Deutschland angereist. Aber auch etliche russische Kriegsveteranen waren zugegen.

Den Reigen der Ansprachen zu Beginn der Feier eröffneten der Gouverneur des Königsberger Gebietes, der Bürgermeister der Pregelmetropole und ein Vertreter der russischen Veteranen. Es war von Versöhnung zwischen den beiden Völkern die Rede. Mehrfach wurde mit Anerkennung und Lob erwähnt, wie gut die russischen Soldatengräber in der Bundesrepublik gepflegt würden. Auch wurde gesagt, daß die hier ruhenden Soldaten ihrer Pflicht nachgekommen seien. Die Gedenkansprache hielt der Präsident des Landtages von Brandenburg, Dr. Herbert Knoblich. In starkem Gegensatz zu den Vorrednern stand die kurze, bewegende Ansprache von Ursula Zimmermann, die als Vertreterin der Stadtgemeinschaft Königsberg/Pr. und der Landsmannschaft Ostpreußen an dem Akt teilnahm. Als Betroffene vergaß sie nicht, der gefallenen deutschen Soldaten zu gedenken, und bedankte sich beim Volksbund, der allen Trauernden mit der Anlage jener Stätte einen Ort des Gedenkens geschaffen habe. Zu Worte kamen auch der Vertreter der Stadtgemeinschaft Königsberg vor Ort, Weber, der Vertreter der deutschen Botschaft in Moskau, von Mettenheim, sowie der Vertreter des Gastgebers, des Volksbundes Dvojak.

Die Einweihung wurde von Geistlichen der evangelischen, der katholischen und der russisch-orthodoxen Kirche vollzogen, unterstützt durch jeweiligen geistlichen Gesang. Propst Heye Osterwald schloß mit dem gemeinsam in deutsch und russisch gesprochenen "Vaterunser". Danach erfolgten die Kranzniederlegungen nach Aufruf der zu Wort gekommenen Organisationen. Zuletzt legten die übrigen Teilnehmer ihre Sträuße nieder.

Wenn auch das Spielen der russischen und deutschen Nationalhymne sowie das vorgesehene Trompetensolo "Ich hatt' einen Kameraden" von russischer Seite vom Programm gestrichen wurden, so war wenigstens das Hissen der Flaggen Deutschlands, Rußlands und der Kriegsgräberfürsorge doch noch möglich gemacht worden.

U. Z. / B. D. / H. W.

Ursula Zimmermann bei ihrer Rede: Die Vorsitzende der Kreisgruppe Hamburg sprach für die Stadtgemeinschaft Königsberg und die Landsmannschaft Ostpreußen. Foto: Zimmermann

Die Anteilnahme war groß: Neben dem zentralen Kreuz waren die Flaggen Deutschlands, Rußlands und des Volksbundes gehißt. Foto: Volksbund