18.04.2024

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01.11.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 01. November 2003


Leserbriefe

Auf den Spuren der Vorfahren
Betr.: Radtour zu den Ritterburgen an der Weichsel

Seit einigen Jahren lesen wir mit Begeisterung Ihre Zeitung und finden unsere Gedanken fast immer auf das Beste bestätigt. Wir haben schon vor der Wende einige Fahrten in den ehemals deutschen Osten unternommen, da meine mütterlichen Vorfahren aus Hinterpommern, von der Weichsel, aus Danzig und auch aus Pillau stammen.

In diesem Sommer unternahm ich mit einigen Freunden eine Radtour zu den Ritterburgen an der Weichsel. Sie führte uns von Thorn nach Danzig. Man entdeckt per Fahrrad viele Dinge, die einem in einer großen Reisegesellschaft entgehen würden. So fand ich tatsächlich noch Spuren, von deren Herkunft ich nur aus Erzählungen meiner Mutter wußte. Ich konnte ihren weiten Schulweg von Weichselmünde, wo mein Großvater 25 Jahre als Pastor tätig war, nach Danzig nachempfinden. Ich sah den großen Fluß, der in diesem Jahr zwar stellenweise fast ausgetrocknet war, der aber früher im Winter oft zufror, was das Leben dort sehr erschwerte.

Reinhilt Schultze, Hoheneggelsen

Radtouren: Wer per Fahrrad Gegenden erkundet, entdeckt viele Besonderheiten, die einem sonst verborgen bleiben würden. Foto: Archiv

 

 

Deutsches Volk, wach endlich auf!
Betr.: "Ein Eigentor von linksaußen" (Folge 40)

In einer normalen Demokratie reicht das politische Spektrum vom linken bis zum rechten Flügel. Nicht aber bei uns. Hier wird seit Jahrzehnten alles geradezu hysterisch bekämpft, was sich rechts neben dem Mittelpunkt dieses Spektrums befindet, der zudem im Laufe der Zeit immer weiter nach links verschoben worden ist. Das Resultat erleben wir heute hautnah - ein Parteienstaat mit Fehlleistungen auf fast allen Gebieten.

So mußte es kommen, wenn die Kreise als nazistisch und extremistisch verteufelt werden, denen Pflichterfüllung, Leistung und Bescheidenheit, selbstloser Einsatz für Land und Volk eine Selbstverständlichkeit sind. So mußte es kommen, wenn man sich täglich selbst besudelt, der Jugend Schuldgefühle für zwölf Jahre Nationalsozialismus einhämmert und nicht auf die in vielen Jahrhunderten vom deutschen Volk erbrachten großen Leistungen hinweist, die der ganzen Welt zugute kamen

Es ist höchste Zeit, den Werten wieder Geltung zu verschaffen, die unser Land einst zur Blüte geführt haben. Aber gerade das ist offenbar unerwünscht, wie uns die vom Innenminister und Verfassungsschutz des Landes NRW durchgeführte Tagung am 8. Oktober "Die Neue Rechte - eine Gefahr für die Demokratie?" lehrt. "Umwertung der Werte - Ideologie und Sprache der Neuen Rechten" war der Titel eines Arbeitskreises dieser Tagung. Man will uns also weismachen, daß unser heutiges abartiges Verhalten einen zur Norm gewordenen Wertemaßstab erlangt hat, der nicht in Frage gestellt werden darf. Das ist geradezu eine Perversion des Denkens.

Der Souverän ist das deutsche Volk, ein braves Volk, dem man viel zumuten kann. Es bleibt zu hoffen, daß es noch rechtzeitig aufwacht, um die Demokratie zu retten, einem totalen Untergang oder der Revolution zuvorzukommen.

Dr. H. Hüttenbach, Bonn

 

 

Noch ein mitleidsloser Politiker
Betr.: "Ein fatales Signal" (Folge 31)

Eine besondere Blüte von "political correctness" hat sich der früher so unbedeutende und jetzt zu Recht vergessene Bürgermeister von Berlin, der SPD-Politiker und jetztige Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses Walter Momper geleistet. Er ist der Ansicht, daß bei der Erinnerung an die Vertreibung von Millionen Deutschen aus ihrer Heimat, nicht vergessen werden darf, daß Deutschland Urheber des Krieges gewesen ist. Das solle immer erwähnt werden.

Mit einer solchen unverständlichen Aussage wird das größte Vertreibungsverbrechen der Geschichte verharmlost. Das große Leid der Heimatvertriebenen wird relativiert, wobei sie zu Opfern zweiter Klasse herabgewürdigt werden.

In Anbetracht der unzähligen ermordeten Kinder, Frauen und Greisen ist diese Erklärung eines deutschen Politikers unwürdig und mit seinem Amt nicht vereinbar.

Dr. Hans Riemke und Inge Schmidt, Hamburg

 

 

In den Mund gelegt
Betr.: "Ostpreußen hat es nie gegeben" (Folge 37)

Der obengenannte Leserbrief hat mich sehr empört! Erstens: Ich stelle mich nie als "Führer" vor. Zweitens: Ich gehe während meiner Führungen der Wolfsschanze nie auf die Geschichte Ostpreußens ein. Drittens: Ich habe solche Dummheiten nie gesagt. Der Leserbriefschreiber hat mir die Worte, daß es Ostpreußen nicht gegeben habe und dies lediglich ein von Deutschen zeitweise verwaltetes Gebiet gewesen sei, in den Mund gelegt.

Nur die Aussage, daß ich umfangreiche Kontakte zu vielen freundlich eingestellten Deutschen habe, entspricht der Wahrheit.

Jerzy Szynkowski, Rastenburg

 

 

Deutsche Spuren in Russland noch nicht vergessen
Betr.: "Deutsche aus Rußland" (Folge 32, 33 und 34)

Die ständige Beschäftigung der Medien mit den Rußlanddeutschen, ihrer Aussiedlung, aber auch ihrem Wunsch nach Wiederherstellung der früheren Wolgarepublik ist Anlaß, daran zu erinnern, daß wahrscheinlich der einzige Ort der Welt, der meinen Nachnamen Seelmann trug, in diesem Gebiet liegt.

Am 15. Juli 1767 gründeten deutsche Kolonisten, die von Zarin Katharina II. ins Land gerufen worden waren, das Dorf Seelmann. Wie bei anderen Neugründungen auch wurde Seelmann nach dem Familiennamen des Aufsehers einer Auswanderergruppe benannt, der, wie damals üblich, von einem Auswandereragenten eingesetzt war, um auf dem jeweiligen Schiff (von Lübeck nach St. Petersburg) und bei dem anschließenden Treck für Ordnung zu sorgen. Seelmann liegt unmittelbar am linken Wolgaufer. Der heutige Name lautet Rownoje, doch der Name Seelmann findet sich auch heute noch auf vielen Landkarten. Auch sprechen die Aussiedler aus dieser Gegend immer nur von Seelmann.

Bestand die Ortschaft anfangs aus etwa 90 katholischen Familien, so hatte sie vor dem Ersten Weltkrieg über 8.000 Einwohner. Aus der öden Steppe war fruchtbares Land geworden, die Wirtschaft blühte und die Menschen waren wohlhabend. Die ganze Region stand auf einer weit höheren Stufe als das gesamte angrenzende russische Land. Seelmann gehörte zum Wirtschaftskreis Saratow, in dem zeitweise etwa eine halbe Million Deutsche lebten.

Will Seelmann-Eggebert, Ahlhorn

 

 

Den Ärger nicht wert
Betr.: "Ende der Feinfühligkeit" (Folge 34)

Ihre Empörung über derartige Ergüsse in einer führenden Zeitung Polens kann ich als Nachkomme einer alten pommersch-ostpreußischen Familie sehr gut teilen und verstehen. Indessen hätte ich es nicht der Mühe wert gehalten, eine so eingehende Widerlegung zu verfassen. Man muß nämlich wissen, daß es sich keineswegs um einen Einzelfall handelt, sondern seriöse große polnische Zeitungen, mit-nichten nur nationalistisch-klerikal-germanophob verhetzte Hintertreppenblätter, deren Zahl in Polen übrigens Legion ist, ihre jeweilige Leserschaft in gewissen Abständen regelmäßig mit Weisheiten und Geschichtsinterpretationen dieses Kalibers beglücken.

Trotz solcher gelegentlichen Töne in der Presse Polens muß man dabei im Auge behalten, daß sehr viele, wenn nicht die meisten Einwohner einen völlig anderen Standpunkt vertreten. 

Stefan Jahr, Berlin

 

 

"Goldstück"
Betr.: Wochenrückblick

Ich bin kein Leserbriefschreiber. Jedoch das muß gesagt werden: Beim Lesen der Kolumnen von Hans Heckel hat man nur den Wunsch, er möge noch lange unserer Zeitung erhalten bleiben. Ein Goldstück der journalistischen Extraklasse.

Wilhelm Krombholz, Gera

 

 

Mehr Liebe zum eigenen Staat
Betr.: "Stadt der Schande" (Folge 36)

Ich weiß nicht, ob es die Lust am Zerstören oder ein nicht enden wollender Haß gegen unser Land ist, der die Machtausübenden in unserem Land dazu treibt, Deutschland mit immer mehr Malen der Schande zu versehen. Sie können einfach nicht genug bekommen und werden ihr Treiben wohl erst dann beenden, wenn es die Deutschen infolge mangelnder Geburten nicht mehr gibt.

Ich meine, wir sollten uns wehren. Wir sollten es nicht hinnehmen, zu etwas abgestempelt zu werden, was wir nicht sind. Wir müssen uns vor niemandem verstecken, vor niemandem in die Knie gehen. Wir können uns getrost und mit etwas Liebe zu unserem Staat bekennen.

Konrad Göttweig, Brandenburg

 

 

Alter Porzellanteller 
Aus dem Nachlaß einer alten Dame habe ich einen Wappenteller geschenkt bekommen. Er wurde damals in der KPM Berlin hergestellt. Die Wappen stehen für Königsberg (l.), Gumbinnen (r.) und Allenstein (Mitte). Kennt jemand den geschichtlichen Zusammenhang? Am Rand des Tellers ist zu lesen: "Ich weiß mich mit jedem Deutschen eins, wenn ich glaube, daß das, was Menschenkraft vermag, geschehen wird. Verband Deutscher Kriegshilfsvereine für zerstörte ostpreußische Städte. Um in Ostpreußen neues frisches Leben aus den Ruinen entstehen zu lassen, Willhelm II. I.R. Lötzen 16. Februar 1915. Zum Besten der Ostpreußenhilfe." Wieso wählte man die angegebenen Städte aus? Ich wäre dankbar, wenn mir jemand den Zusammenhang erklären könnte. 

Iris Gugath, Dortmund

 

 

Zentrum gegen Vertreibungen gehört nach Potsdam
Betr.: "Weg mit Euch!" (Folge 34)

Berlin ist für die Errichtung unseres Mahnmals "Zentrum gegen Vertreibung" nicht der geeignete Standort. Berlin ist bereits zu Genüge mit allen möglichen Gedenkstätten, Sühne- und Siegesdenkmälern gepflastert und betoniert. Für uns Deutsche soll Potsdam ein klassisch-historischer Ort unseres Gedenkens werden. Hier gehört unsere Gedenk- und Mahnstätte hin.

Potsdam, die Hauptstadt Brandenburgs mit bemerkenswerten deutschen Bauwerken wie Kirchen und Schlössern (Sanssouci, einst Residenz des preußischen Königs).

Im 14. Jahrhundert erhielt Potsdam Stadtrecht. Große Förderung erhielt Potsdam durch Friedrich Wilhelm I. und Friedrich den Großen. Im Jahre 1805 wurde hier der Potsdamer Vertrag zwischen Alex-ander I. und Friedrich Wilhelm III. mit Napoleon abgeschlossen. Und im Juli 1945 war an diesem Ort die Konferenz mit Churchill, Attlee, Truman und Stalin. Hier wurden die Aufteilung Europas, die Vertreibung der Deutschen aus den Ostgebieten, die Zerstückelung, die Ausraubung, die Bestrafung und die Umerziehung des besiegten Deutschlands festgelegt, besiegelt und beschlossen. Deshalb soll das Zentrum am Schandort dieser Unmenschlichkeiten gebaut werde.

Paul-Arnold Gudat, Hanau

 

 

Polnischer Amoklauf
Betr.: "Ganz unten" (Folge 39)

Das Titelbild der polnischen Wochenzeitung wprost hat mir die Sprache verschlagen. Mit dem geplanten Zentrum gegen Vertreibungen fühlen sich die bislang nahezu diskriminierten Vertriebenen endlich angehört, und nun erfolgt so ein Amoklauf dagegen. Unglaublich!

Ich möchte nicht in meine Geburtsstadt Breslau fahren, um mir eine Ausstellung zu dem Thema des Heimatverlustes unserer gesamten Familie, der Schlesier, anzusehen - mit Trauer im Herzen und mit Angst vor Diskriminierung als Vertriebene.

Dr. Bergith Schütze, Havelberg