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15.11.03 / Reemtsmas Endspurt / Neue Tricks, alte Lügen - und neue Kritik

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. November 2003


Reemtsmas Endspurt / Neue Tricks, alte Lügen - und neue Kritik

Von einer breiten Öffentlichkeit weithin unbemerkt, zog im zu Ende gehenden Jahr immer noch die von Jan Philipp Reemtsma und seinem Hamburger Institut initiierte Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht" durch die Lande. Nachdem die Originalausstellung so schmählich unter den Vorwürfen, wesentliche Aussagen basierten auf Fälschungen und Verzerrungen, abgebrochen werden mußte, ließ das Interesse der Bürger nach. An mehreren Veranstaltungsorten wurden die erwarteten Zuschauerzahlen bei weitem nicht erreicht. Daß überhaupt noch hier und da eine ansehnliche Zahl von Besuchern registriert werden konnte, beruhte allein auf der Tatsache, daß in verstärktem Maße geschlossene Schulklassen unter Führung ihrer Lehrer durch die Ausstellung geschleust wurden.

So erging es auch der vor kurzem in Dortmund zu Ende gegangenen Show, die vom ersten bis zum letzten Ausstellungstag von Protesten begleitet war, Protesten, die sich vor allem in der Verteilung von Flugblättern an die Besucher niederschlugen, in denen sachlich auf Fehler und Manipulationen auch in der neuen Ausstellung hingewiesen wurden. Daß daraufhin linksextreme Gruppierungen teilweise mit Gewalt versuchten, die Protestgruppen zu behindern, wobei die Polizei nicht selten ein bedrückendes Maß an offenbar angeordneter Parteilichkeit zugunsten der Linksextremen an den Tag legte, sei am Rande vermerkt.

Jetzt steht nur noch den Städten Halle an der Saale und Hamburg die Ausstellung bevor, bevor die Relikte in einem Museum eingelagert werden sollen.

Im Laufe der Originalausstellung hatten sich mehrere in- und ausländische Historiker mit der Analyse des Gezeigten befaßt, bei der die unwahren Behauptungen, die falsch zugeordneten Bilder und zahlreiche weitere Fälschungen entdeckt und dokumentiert wurden und die dann den Anlaß zum Abbruch der ersten Fassung boten. In der dnach eingetretenen Ruhepause hatte das Hamburger Reemtma-Institut acht als unabhängige Gutachter bezeichnete Persönlichkeiten präsentiert, die angeblich sämtlich Vorwürfe geprüft hatten und, wie im neuen Katalog wörtlich behauptet, "das Ausstellungsteam vom Vorwurf der Fälschung entlastet." Dann stellte sich aber heraus, daß von Unabhängigkeit keine Rede sein konnte, da sechs der acht Herren bereits vorher in irgendeiner Weise in die Ausstellung involviert waren, die sie jetzt reinwaschen sollten. Alle aber waren vorher von Jan Philipp Reemtsma selbst ausgesucht und auf bestimmte Richtlinien verpflichtet worden.

So blieb es nicht aus, daß auch die neue Fassung zahlreiche Falschbehauptungen und nicht bewiesene Anschuldigungen enthält und Verbrechen der Wehrmacht suggeriert, obwohl kein Bezug zu entsprechenden Taten der Wehrmacht ersichtlich ist.

Da ist es verdienstvoll, daß zwei jener Kritiker der ersten Ausstellungsfassung, die wesentlich zur Entlarvung der Manipulationen beigetragen haben, sich noch einmal ans Werk gemacht haben, um auch die neue Fassung auf Seriosität zu untersuchen. Das Ergebnis ist eine handliche 42seitige Broschüre mit dem Titel "Fragen und kritische Anmerkungen zur Ausstellung ‚Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941 - 1944' - eine Handreichung für die Besucher der Ausstellung". Als Autor zeichnet Meinrad Frhr. v. Ow. Bei ihm ist die Broschüre gegen Einsendung eines Fünf-Euro-Scheines für die Abdeckung der Herstellungs- und Versandkosten zu beziehen. Für drei Exemplare wird ein Zehn-Euro-Schein erbeten. Adresse: Trautenwolfstr. 8, 80802 München.