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15.11.03 / Aus den Heimatkreisen

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 15. November 2003


Aus den Heimatkreisen

 

Angerapp (Darkehmen)

Kreisvertreter: Fritz Pauluhn, Osterbruchweg 3, 30966 Hemmingen, Telefon und Fax (0 51 01) 29 34

Hauptkreistreffen 18./19. Oktober in Ahrensburg - Der Sonnabend begann mit der Kreisausschußsitzung, der nichtöffentlichen und öffentlichen Kreistagssitzung. Nach dem gemeinsamen Abendessen begann der gemütliche Teil mit dem großartig vorgetragenen Sketch "Dinner for one" und zusätzlichen heiteren Geschichten, zum Teil auch im Dialekt, von dem Ehepaar Hatton, den gekonnten Tanzvorführungen des Ehepaares Jungblut und der lustigen Geschichte "de Probefahrt" in ostpreußischem Platt von Lothar Kapteinat. Auch das Hafflied auf Platt kam gut an.

Die Festveranstaltung begann am Sonntag um 10 Uhr. Kreisvertreter Fritz Pauluhn begrüßte die Landsleute und Gäste recht herzlich und freute sich über die hohe Beteiligung. Er sah darin die große Verbundenheit zu unserer Heimat und den Landsleuten. Fritz Pauluhn blickte noch einmal auf den Beginn seiner Amtzeit vor drei Jahren und auf das Regionaltreffen im Mai mit einer Beteiligung von 150 Landsleuten in Mühlhausen zurück und lud alle recht herzlich zu unserem Hauptkreistreffen am 22./23. Mai in Mettmann ein. Hier feiern wir das 50jährige Jubiläum der Kreisgemeinschaft mit der Patenstadt Mettmann. Weiter ging er auf das Stadtfest in Angerapp ein, dazu hatte Bürgermeister Sergej Kusnezow eingeladen. Die angereisten Landsleute wurden vom Bürgermeister Kusnezow herzlich begrüßt. Die mitgereisten Kreistagsmitglieder nahmen mit den anderen Delegationen aus Polen, Weißrußland und Litauen am Festumzug teil. Alle 78 Landsleute wurden in die Aula eingeladen und gut bewirtet. Auch wurde das Museum im ehemaligen Gästehaus der Familie Wiechert eingeweiht. Fritz Pauluhn brachte noch eine Passage aus der Rede von Kardinal Meißner: "Heimat ist kein politischer Begriff, sondern ein anthropologischer Begriff." Der Bürgermeister der Stadt Ahrensburg, Werner Bandick, überbrachte die Grüße der Stadt mit einem herzlichen Willkommen in Ahrensburg. Er sagte unter anderem "Heimat ist das Land, das uns alle vereint und in dem man sich zu Hause fühlt." Georg Baltrusch überbrachte die Grüße der BdV-Landesvertretung und des Kreisverbandes Stormarn und wünschte uns für unser Treffen einen guten Verlauf. Edeltraut Mai verlas weitere Grußworte, unter anderem von Bürgermeister Bodo Nowodworski, Mettmann, und Bürgermeister Sergej Kusnezow, Angerapp. Kusnezow lädt alle, die allein nach Angerapp anreisen, herzlich zu sich ins Rathaus ein. Danach überreichte Edeltraut Mai allen über 80jährigen ein Präsent. Von Angerapp berichtete sie über die katastrophalen Zustände im Kinderheim, Krankenhaus und in den Schulen, es fehlt an allem. So konnte das Kinderheim nicht bezogen werden, weil für den Heizkessel kein Geld vorhanden war. Um die Inbetriebnahme zu gewährleisten, wurde der fehlende Betrag von den mitgereisten Gästen als Spende aufgebracht. Heinz Hohmei-ster gab einen Bericht über die hu-manitären Leistungen, die durch den Lions Club für den Kreis Angerapp vollbracht wurden. Pastor Hasselmann hielt eine gelungene, heimatbezogene Andacht unter dem Leitwort "Alles hat seine Zeit", so auch Krieg und Frieden, Festhalten und Loslassen, Abbrechen und Aufbauen, Geborenwerden und Sterben. Wir gedachten auch der Toten stellvertretend für die, die unsere Gemeinschaft im letzten Jahr verlassen haben: Gerda Voss, Fritz Meyer und Ernst Färmer. Zwischen den einzelnen Vorträgen sang der Ostpreußenchor gekonnt und gefühlvoll Heimat- und Volkslieder.

Ehrungen - Für besondere Verdienste für die Kreisgemeinschaft wurde die Ehrenplakette des Kreises Angerapp überreicht an Johanna Deising, Charlotte Dittmar, Eva Preuß, Heinz Hohmeister, Lothar Kapteinat, Fritz Pauluhn, Herbert Skroblin und die Ahrensburger Schützengilde, stellvertretend an Joachim Heitmann. Nach dem Mittagessen und zwischenzeitlichem Kaffeetrinken wurde noch lange geschabbert. Es bliebt nur noch für den gelungenen Ablauf allen Helfern zu danken. Das nächste Hauptkreistreffen findet am 22./23. Mai 2004 in Mettmann und ein Regionaltreffen am 10. Oktober 2004 im Raum Stuttgart statt.

 

Fischhausen

Kreisvertreter: Louis-Fer-dinand Schwarz. Geschäftsstelle: Telefon (0 41 01) 2 20 37 (Dienstag, Mittwoch, Donnerstag 9-12 Uhr), Postfach 17 32, 25407 Pinneberg

Fortsetzung aus Folge 45

Sonntag, 21. September 2003 - Der Kreistagssaal in Pinneberg, in dem die traditionelle Feierstunde der Kreisgemeinschaft Fischhausen e.V. stattfand, war restlos gefüllt. Viele Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben Pinnebergs waren unsere Ehrengäste, wie zum Beispiel Kreispräsident Burkhard E. Tiemann, der gleichzeitig Schirmherr unserer gesamten Veranstaltung war. Er hat in seinen sehr klaren und unmißverständlichen Grußworten die Arbeit der Kreisgemeinschaft Fischhausen e.V. gewürdigt. Er sagte wörtlich weiter: "Ihr erfolgreiches Bemühen ging dahin, den Heimatgedanken nicht verlöschen zu lassen sowie Identität und Bindungen zu erhalten. Sie haben dazu beigetragen, Vorurteile abzubauen und das Samland zu der Begegnungs- und Versöhnungsstätte zu machen." Für diese besonders starken Worte habe ich Herrn Kreispräsident Tiemann außerordentlich gedankt. Weitere Ehrengäste waren: Bürgermeister Horst-Werner Nitt, Bürgervorsteher Artur Lontzek, stellvertretende Kreispräsidentin Linda Nehl, Dr. Christian von Bötticher MdEP, Peter Lehnert MdL, Frau Monika Schwalm MdL, die Kreistagsabgeordneten Arno Puzicha, Benno Kolberg, Ingvar Rieck-Perschonke, Dr. Ernst-Friedrich Ziem. Weiter waren anwesend Frau Urte Steinberg, Geschäftsführerin der Stiftung der Kreissparkasse, Dr. Horst Alsmöller, Vorstand der VR-Bank, Günter Friedrich, Vorsitzender des Freundeskreises der Kreisgemeinschaft Fischhausen e.V., Hans-Albert Höft, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Ehepaar Sabine und Jan-Peter Lüchau, Lüchau-Baumärkte, Dieter Beig, Kreisvorsitzender des SHHB. Die Samländer, die am weitesten angereist waren, sind Frau Erna Barbara Locklear, geb. Mauritz, aus Klicken bei Germau - sie kam aus South Carolina, USA - und Karl-Heinz Decker aus Elchdorf, der aus Wales kam. Dr. Bärbel Beutner vertrat die Kreisgemeinschaft Königsberg-Land e.V. Wilhelm Tuschewitzki war mit seinem Freundeskreis zur Erhaltung und Pflege ostpreußischen Kulturgutes angereist und hatte mit seinem besonders attraktiven Stand für einen ganz besonderen "Tupfer" gesorgt. Die Ost- und Westpreußen Kreisgruppe Pinneberg war vertreten durch deren Vorsitzende Frau Rosemarie Schmidt, die aus Pillau stammt. Sehr herzlich habe ich auch die Vertreter von drei Zeitungen begrüßt, die auch anschließend sehr ausführlich und positiv über unser Hauptkreistreffen berichtet haben. Einige Kernaussagen meiner Rede waren: Aus unserer sehr gemütlichen Heimatstube ist ein gutes und attraktives Museum entstanden. Herzlich willkommen! Der Heimatbrief "Unser schönes Samland" erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit und wird sehr gerne gelesen. Er erscheint zur Zeit regelmäßig viermal jährlich. Große Hoffnung auf Unterstützung in vielfältigster Art setzen wir auf den am 28. April 2003 neu gegründeten Freundeskreis der Kreisgemeinschaft Fischhausen e.V. Hier arbeiten sehr an unserer Kreisgemeinschaft interessierte Persönlichkeiten aus der Region Pinneberg mit (siehe Heimatbrief 159). Ich habe erneut darauf hingewiesen, daß wir - einzeln und in Gruppen - seit 1990 zigmal im Samland waren. Wir haben nicht nur in Erinnerung geschwelgt, sondern in sehr vielen Fällen ganz konkret den Menschen vor Ort geholfen. Allen diesen Helfern gilt unser besonderer Dank. Mit der Kulturwoche im nächsten Jahr wollen wir erneut ein Zeichen des Friedens und der Partnerschaft zwischen deutschen und Russen setzen. Dies alles im Sinne der faszinierenden Friedenskonzeption von Immanuel Kant. Besonders danke ich von dieser Stelle einmal Prof. Wladimir Gilmanow von der Königsberger Albertina für seinen ganz hervorragenden und zukunftsweisenden Vortrag. (Text der Rede in diesem Heimatbrief). Den ausgewählten Formulierungen dieses knapp 50jährigen russischen Professors, der bestens deutsch spricht, zuzuhören war ein besonderes Vergnügen! Die Versammlung dankte anschließend stehend mit langem Beifall für die großartige Rede.

Das erste Kreistreffen in diesem Jahr vom 11. bis 13. April in Erfurt war insgesamt ein voller Erfolg. Dieses Kreistreffen in Erfurt sollte ein Angebot für die Samländer sein, die in Mitteldeutschland wohnen. Auf die Spendenbereitschaft unserer Samländer muß ich immer wieder hinweisen. Die Spenden sind für uns notwendig. Bitte geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß und spenden Sie großzügig. Unsere Hauptausgabeposten sind folgende: Heimatbrief, Geschäftsstelle, Museum und Kulturwoche 2004 im Samland. Nun wünsche ich allen Samländern, Freunden und Bekannten eine gesegnete Weihnacht und gutes neues Jahr 2004. Mit allen guten Wünschen für Sie und Ihre sehr verehrten Familien verbinde ich die Hoffnung auf eine sehr gute Beteiligung währen der Kulturwoche im nächsten Jahr im Samland. In herzlicher Verbundenheit bin ich Ihr: Louis-Ferdinand Schwarz - Vorsitzender.

 

Gerdauen

Kreisvertreter: Dirk Bannick, Tel. (0171) 5 27 27 14. Geschäftsstelle: Karin Leon, Am Stadtgraben 33, 31515 Wunstorf, Telefon und Fax (0 50 31) 25 89

Kreistag und Vorstand neu gewählt - Während des Hauptkreistreffens in Rendsburg wurde die turnusgemäß anstehende Neuwahl von Kreistag und Vorstand unserer Heimatkreisgemeinschaft durchgeführt. Da keine anderen Vorschläge aus den Reihen der Mitglieder vorlagen, gelten satzungsgemäß folgende vom Vorstand vorgeschlagenen Landsleute für vier Jahre als Vertreter ihrer Kirchspiele gewählt (Friedenswahl): Kirchspiel Gerdauen: Ulrich Katins, Christel Knauer, Ulrich Kühn, Hans Eckart Meyer, Lothar Scharnowski, Brigitte Trennepohl (Zuständigkeitsbereiche siehe Heimatbrief 31, Seite 8). Kirchspiel Nordenburg: Brigitte Havertz-Krüger, Walter Mogk, Gerda Rachau, Margitta Romagno (Zuständigkeitsbereiche siehe Heimatbrief 31, S. 9). Kirchspiel Assaunen: Arnold Schumacher, Dr. Jürgen Wokulat. Kirchspiel Friedenberg: Klaus Dietrich Rahn. Kirchspiel Karpowen (Karpauen): Edeltraud Ratter. Kirchspiel Klein Gnie: Dirk Bannick, Ilse-A. Bannick. Kirchspiel Laggarben: Alfred Weiß. Kirchspiel Löwenstein: Karin Leon. Kirchspiel Molthainen: Thorsten Jähnke. Kirchspiel Momehnen: Elfriede Böhnke. Kirchspiel Muldszen (Mulden): Anita Motzkus, Dietmar Hoffmann. Leider konnte für das Kirchspiel Groß Schönau noch kein Vertreter gewählt werden, da entsprechende Kandidaten fehlten. Wer sich zur Verfügung stellen will (Herkunft aus dem Kirchspiel ist nicht Bedingung), ist herzlich eingeladen, sich in unserer Geschäftsstelle bei Karin Leon zu melden. Dirk Bannick wurde in der anschließenden geheimen Wahl ebenso in seinem Amt als Kreisvertreter bestätigt wie Karin Leon, die ihm in den nächsten vier Jahren als Stellvertreterin zur Seite stehen wird. Ulrich Kühn, Anita Motzkus, Walter Mogk und der neu in das Gremium gewählte Pinneberger mit Muldszener Wurzeln, Dietmar Hoffmann, komplettieren den künftigen Vorstand unserer Kreisgemeinschaft. Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit gebühren den ausgeschiedenen Mitgliedern Dr. Jürgen Wokulat und Lothar Pallokat, die nicht mehr für den Vorstand bzw. Kreistag kandidierten. Als neues Mitglied des Ältestenrates wird Lm. Pallokat jedoch auch künftig mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. Für zwei Kirchspiele konnten auch schon Landsleute gefunden werden, die den Kirchspielvertretern als Stellvertreter zur Seite stehen und sie in ihrer Arbeit unterstützen. Es sind dies für das Kirchspiel Laggarben Gertrud Holtermann und für das Kirchspiel Karpowen (Karpauen) Peter Gutzeit. Wir würden uns freuen, wenn sich auch für die anderen Kirchspiele geeignete Kandidaten finden (Meldungen bitte an die Geschäftsstelle). Die verantwortungsvolle Tätigkeit der Kassenprüfung wird auch weiterhin von Brigitte Prang und Lothar Schmadtke durchgeführt werden. Zudem wurden mit Nina, Eggert und Bianca Gotthilf, die die Heimatstube betreuen, und Ute Plettau vier Landsleute in den Juniorenkreis gewählt.

 

Goldap

Kreisvertreter: Stephan Grigat, Tel. (0 52 31) 3 71 46, Fax (0 52 31) 2 48 20, Sachsenstraße 10, 32756 Detmold. Geschäfts­stelle: Waltraud Schmidt, Telefon (0 41 93) 52 42, Fax (0 41 93) 9 76 80, Höllenhorst 5, 24558 Henstedt/Ulzburg

Auf großer Tour durch Ostpreußen - Nachdem im Verwandten- und Bekanntenkreis wie auch beim Treffen der Rominter der Wunsch nach einer Fahrt durch Ostpreußen geäußert worden war, haben wir (Ruth Stübig und Erwin Brinkmann), den uns von mehreren solcher Reisen bekannten Reisedienst Jöres in Wagenfeld-Ströhen gebeten, eine solche Fahrt auszuarbeiten. Wir einigten uns schließlich auf die nunmehr durchgeführte elftägige Reise. Schon bald nach Veröffentlichung der Ausschreibung zeigte sich das große Interesse daran. Es gingen schließlich so viele Anmeldungen ein, daß Zimmer nachbestellt und mit zwei Bussen gefahren werden mußte. Am Sonntag, 18. August 2003, gingen nunmehr 68 Reisende auf Tour. Ein Bus übernahm die nördliche Route über Hamburg und überquerte die deutsch-polnische Grenze in Küstrin, der zweite, etwas kleinere Bus fuhr über Goslar, Braunschweig, Magdeburg und erreichte bei Frankfurt/Oder die Grenze. An einer Tank- und Raststätte etwa 40 Kilometer vor Posen trafen sie zusammen. Dort gab es Kaffee und selbstgebackenen Kuchen, den drei mitreisende Damen zur Verfügung gestellt hatten. Das noch vor Posen liegende "Hotel 500" in Tornowo wurde dann bald erreicht. Um 19.30 Uhr waren alle beim Abendessen vereint und über die Unterbringung im Hotel zufrieden. Ruth Stübig verteilte Werbematerial der Preußischen Allgemeinen Zeitung - Das Ostpreußenblatt, das eine Karte Ostpreußens mit den deutschen Ortsbezeichnungen enthielt. So konnten sich auch die mitreisenden "Nicht-Ostpreußen" bestens orientieren. Der zweite Tag begann mit der Weiterfahrt über Gnesen (1025 Krönung des ersten polnischen Königs, bis 1320 Krönungsstätte) und Bromberg nach Thorn. Das war zwar ein Umweg, doch der war notwendig, weil auf dem direkten Weg eine für die Busse zu niedrige Unterführung ist. Thorn ist eine Gründung des Deutschen Ordens (1231), war Sitz einer Ordensburg, Geburtsort von Nikolaus Kopernikus (1473) und bekannt durch die Thorner Friedensschlüsse (1411 und 1466) nach der Niederlage des Deutschen Ordens bei Tannenberg (Grunwald)1410. Ein Rundgang durch die Altstadt bot Gelegenheit, das Geburtshaus von Kopernikus, das riesige spätgotische Rathaus, die trutzige Marienkirche und die Ruinen der Ordensburg kennenzulernen.

An Grunwald und Osterode vorbei wurde Allenstein erreicht. Ordensschloß, Altstadtmarkt mit dem Rathaus und Jakobi-Kirche waren schnell erreichbar, das Hohe Tor leider wegen Bauarbeiten in Plastik verhüllt, das Neue Rathaus mit seinem markanten Turm ganz in der Nähe. Allensteins Bevölkerungszahl ist heute über 50 Prozent höher als zu deutscher Zeit. Zur Abendstunde dann Ankunft im Hotel Huszcza in Sensburg, Abendessen sofort nach Ankunft. Erstes Ziel des dritten Tages (Dienstag, 19. August 2003) war die Wallfahrtskirche Heiligelinde. Die barocke Anlage stellt in dieser Gegend eine Besonderheit dar. Zum Orgelkonzert um 9.30 Uhr waren wir so rechtzeitig da, um die Plätze im Altarraum mit Blick auf die Orgel einnehmen zu können. Das war deshalb wichtig, weil sich die zur Musik an der Orgel befindlichen Figuren entsprechend bewegen. Beeindruckt von der Anlage und vom kurzen Konzert ging die Fahrt der beiden Busse getrennt weiter. Ein Bus fuhr mit Interessierten zur Wolfsschanze (Führerhauptquartier, Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944) bei Rastenburg, der andere Bus direkt nach Angerburg. Die Mitfahrenden unternahmen eine Schiffsfahrt auf dem Mauersee. Nachmittags war die Gruppe wieder vereint und fuhr zum Heldenfriedhof Jägerhöhe am Schwen-zaitsee, der zum Gedenken an die Gefallenen der "Schlacht an den masurischen Seen" im September 1914 angelegt worden ist und sich in einem guten Zustand befindet. Nach der Kaffeepause ging es weiter zum Besitz der Grafen von Lehndorff in Steinort auf einer Halbinsel des Mauersees. Ob das Schloß erhalten werden kann? In südlicher Richtung wurde Lötzen am Löwentinsee erreicht und durch eine Rundfahrt "erkundet". Der geplante Aufenthalt in Nikolaiken wurde durch einsetzenden Regen verhindert.

Am vierten Reisetag ging die Fahrt über Lötzen in Richtung Goldap. Der Goldaper Berg (272 Meter über NN) wurde teils im Sessellift, teils zu Fuß erklommen. Er bietet einen herrlichen Ausblick auf die Stadt Golda und das Waldgebiet der Rominter Heide. Anschließend konnte die Stadt Goldap (gegründet um 1565) erkundet werden. Der rund drei Hektar große Marktplatz befindet sich in einem guten Zustand. An die Stelle des zerstörten Rathauses und der ebenfalls zerstörten evangelischen Kirche wurde eine Parkanlage mit einem künstlichen See angelegt. Unweit des Marktplatzes befindet sich das "Haus der Heimat". Es ist Sitz der Goldaper Gesellschaft der deutschen Minderheit und wird von der Kreisgemeinschaft Goldap unterstützt. Für den Nachmittag übernahm Waltraud Schmidt von der Kreisgemeinschaft die Reiseleitung. Sie fuhr uns unter anderem nach Gurnen (Kirchenruine) und nach Marlinowen am wunderschönen gleichnamigen See. Um nach Staatshausen zu den bekannten Viadukten zu kommen, mußte eine nur zehn Tonnen tragende Brücke überquert werden. Dazu mußten die Passagiere die Busse verlassen. Über Treuburg wurde schließlich Nikolaiken erreicht. Der sagenhafte Stinthengst schwamm dort friedlich an der Kette und ließ sich bereitwillig fotografieren. Der kurze Aufenthalt ließ aber auch erkennen, wie sehr sich Nikolaiken auf Touristen eingestellt hat. Der Standort Sensburg wurde am nächsten Morgen (Donnerstag, 21. August 2003) verlassen. In Rößel, vom Deutschen Orden 1241 nach einer prussischen Siedlung so benannt, wurde haltgemacht. Sehenswert sind der fast quadratische Marktplatz mit dem Rathaus, die Burganlage des Ordens und die Pfarrkirche St. Peter und Paul. Bemerkenswert auch das völlig erhaltene deutsche Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Noch vor Mittag kamen wir an der Grenzstation Preußisch Eylau an. Hier erlebten wir eine ausgesprochene Schikane. Weil auf den gekauften Straßenbenutzungskarten auf der Rückseite nicht eingetragen war, für welchen Tag sie gelten sollten - was die Grenzposten in Frankfurt hätten eintragen müssen, die Reiseleitung aber nicht bemerkt hatte -, mußte diese eine Strafe von 3.000 Zloty oder 1.000 Euro bezahlen. Beim Grenzübergang des zweiten Busses in Küstrin war die Eintragung zum Glück erfolgt. Insgesamt wurden etwa vier Stunden für die Bewältigung der polnischen und russischen Kontrollen benötigt.

Auf der russischen Seite mußten die Uhren eine Stunde vorgestellt werden. In Mühlhausen, etwa auf halbem Weg nach Königsberg, machten wir in einer Seitenstraße eine Kaffeepause. Kaum waren die Busse rückwärts in die Straße gestoßen und die Fahrgäste ausgestiegen, war die russische Polizei schon da. Was hatten wir verbrochen? Gar nichts! Sie wollten uns nur mitteilen, wir hätten an der Grenze für die Rückreise wichtige Papiere liegengelassen. Ein Zöllner würde sie uns bringen. Wir sollten auf ihn warten. Der kam auch nach etwa einer Viertelstunde, doch was er mitbrachte, war nicht für uns, sondern für einen anderen deutschen Bus, der direkt vor uns die Grenze passiert hatte. Trotzdem eine angenehme Überraschung! Nur wenige hundert Meter von unserer Raststätte entfernt lag die alte Mühlhausener Kirche. Sie konnte besichtigt werden und befindet sich in ziemlich schlechtem Zustand. Die jüngste Tochter Martin Luthers hat hier ihre letzte Ruhestätte gefunden.

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Gumbinnen

Kreisvertreter: Eckard Steiner, Schöne Aussicht 35, 65510 Idstein/Taunus, Telefon (0 61 26) 41 73.

Treffen der Gumbinner in Hamburg - Die Gumbinner aus Stadt und Kreis sowie Landsleute aus dem Regierungsbezirk Gumbinnen kamen zum 3. Jahrestreffen im Hotel Tomfort, Hamburg zusammen. Der festlich geschmückte Saal füllte sich auch in diesem Jahr erstaunlich gut. Wie im Programm angezeigt, eröffnete Lm. Hans H. Balk-Rothgänger das Heimatfest und stellte seine beiden Mitstreiter, Günther Gaudszuhn und Günter Schattling vor. Als Ehrengäste konnten der Vorsitzende der Landesgruppe Hamburg, Helmut Klingbeutel, der Vorsitzende der Kreisgemeinschaft Gumbinnen, Eckart Steiner, der Ehrenvorsitzende Dietrich Goldbeck sowie D. Helmut Brakel begrüßt werden. Die Vorsitzenden des Vereins ehemaliger Friedrichsschüler und Cecilienschülerinnen waren ebenfalls wieder Gäste. Mathilde Rau begrüßte gleichfalls die Gäste und übermittelte Grüße ihres Mannes, der aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend war. Der von Frau Rau geführte Andenkenstand wurde sehr gern besucht. Während der Mittagspause wurden die Anwesenheitslisten verlesen. Landsleute die sich schon länger aus den Augen verloren hatten, fanden hier Gelegenheit, alte Freundschaften wieder aufzufrischen. Für Leib und Seele sorgte der Hausherr. Im Angebot waren vier schmackhafte Gerichte sowie Kaffee und Kuchen. Die Stimmung im Saal war prima. Videoaufzeichnungen über Gumbinnen usw. konnten leider nur zum Teil vorgeführt werden, da die Zeit davonlief. Eine vergnügliche Einlage sei aber erwähnt: Gesucht wurde der älteste als auch der jüngste Teilnehmer. Niemand hatte ein Vorstellung warum. Die älteste war Erna Crade. Sie erhielt eine FlascheRotwein. Die jüngste ermittelte Besucherin war eine etwa 30jährige Dame. Ihr wurde eine mit Süßigkeiten gefüllte Schultüte überreicht. Herzlichen Glückwunsch den beiden. Die ostpreußische Schriftstellerin Ruth Geede, die nun schon zum dritten Mal Gast auf dem Treffen war, wurde an ihrem Bücherstand gut besucht. Trotzdem nahm sie sich die Zeit, ein wenig aus ihren Bücher vorzulesen. Ruth Geede, die sich in der Preußischen Allgemeinen Zeitung besonders stark für die "Familienzusammenführung" engagiert, ist allen Landsleuten bekannt. Sie schilderte einen traurigen Fall der "Wolfskinder", die durch die kriegerischen Ereignisse ihre Eltern, Geschwister, ihre Familien verloren haben und damals, zum Teil namenlos, umherirrten und viele Qualen erleiden mußten. Diese damaligen Kinder sind heute längst erwachsen und haben eigene Familien gegründet und suchen immer noch nach den Wurzeln ihrer Herkunft. Als weiterer Gast der Veranstaltung konnte Frau Geede an dem Bücherstand den gebürtigen Königsberger Peter Drahl, den Autor einer ostpreußischen Geschichte, begrüßen. Seine Familie zog bereits 1936 nach Hamburg. Infolge der Suche nach seinen Ahnen entstand das Buch "Gertrud Lerbs-Bernecker", eine Künstlerin aus Ostpreußen. Gegen 15.30 Uhr trat der LAB-Chor auf, der unter Leitung ihres Dirigenten Dieter Dziobaka die Anwesenden wieder mit seinen Liedern und einem kleinen Flötenkonzert erfreute. Es wurde kräftig mitgesungen. Für das nächste Treffen wurde der Chor wieder eingeladen. Lm. Balk-Rothgänger überreichte Dieter Dziobaka als kleines Dankeschön Kopien aus dem Liederbuch "Große Sobranche", Gumbinnen vom 12. Juni 1887. Die Gesamtleitung der Veranstaltung hatte H. H. Balk-Rothgänger. Für Film, Reisen und Dekoration war Lm. G. Gaudszuhn zuständig. Die Moderation lag bei Lm. G. Schattling. Das nächste Norddeutsche Heimattreffen der Gumbinner findet am 25. September 2004 wieder im Hotel Tomfort, Hamburg-Langenhorn statt. Auskunft erteil H. H. Balk-Rothgänger, Telefon und Fax (0 40) 6 41 74.

 

Johannisburg

Kreisvertreter: Gerhard Wip-pich, Karteistelle: Waitz-straße 1, 24937 Flensburg. Schrift­führerin: Sieglinde Falkenstein, Mackensenweg 7, 28832 Achim

Drigelsdorfer Treffen 2003 - Lm. Reiner Kruklinski hatte die Drigelsdorfer zu ihrem jährlichen Ortstreffen im Oktober nach Preußisch Oldendorf-Holzhausen eingeladen. Außer den Drigelsdorfern waren auch andere Gäste gekommen, um mit uns zusammen die heimatlichen Erinnerungen in Gesprächen und Bildern zu erleben. Bürgermeister Wünsch, Bürgermei-ster dieser Großgemeinde, in der die Drigelsdorfer zum vierten Mal ihr Ortstreffen gestalteten, war gekommen und hatte auch Grüße dieser Gemeinde mitgebracht, bedankte sich für die Einladung und die gute Zusammenarbeit. Das Thema des Treffens war die Freundschaft unter den Völkern, im Zusammenleben und Zusammenwachsen. Auch das Konzert, der Liederabend und der Folkloreabend, welches Lm. Reiner Kruklinski mit dem Verkehrsamt Pr. Oldendorf organisiert hatte, kam gut an. Das Treffen war ein voller Erfolg, alle waren begeistert. Zum Schluß des Treffens wünschte er allen Teilnehmern eine gute Heimfahrt, Gesundheit und ein Wiedersehen beim nächsten Treffen vom 16. bis 23. Oktober 2004 in Holzhausen.

 

Königsberg-Land

Kreisvertreter: Helmut Bor- kow­­ski, Ellernweg 7, 49525 Lengerich, Tel. (0 54 81) 25 98. Geschäftsstelle: Simeonsplatz 12, im Preußen-Museum, 32427 Minden

Geschäftsstelle telefonisch zu erreichen: Sonnabend und Sonntag, von 11 bis 12 Uhr, Telefon (05 71) 4 62 97.

Ostpreußenfahrten vom 3. bis 14. Juli 2004 - Lengerich-Rostock - per Schiff nach St. Petersburg-Riga- Memel-Rauschen-Königsberg. Rückfahrt über Stettin.

Samlandtreffen vom 14. bis 23. August 2004 - Lengerich-Minden-Posen-Rauschen (Standquartier). Rückfahrt über Stettin-Minden-Lengerich. Nähere Auskunft erteilt Firma Kipp, Münsterstraße 62, 49525 Lengerich, Telefon (0 54 81) 62 36.

 

Treuburg

Kreisvertreter: Dr.-Ing. Hein- rich Matthée, Wilkiensweg 5, 49525 Lengerich, Telefon (0 54 81) 3 12 01 (d), Fax (0 54 81) 8 14 74 (p). Geschäftsstelle: Irmgard Klink, Schlehdornweg 30, 47647 Kerken, Telefon (0 28 33)

39 84, Fax (0 28 33) 39 70. Ansprechpartnerin in Ostpreußen: Michaela Dabrowska, Lesk 8/2, PL-19-400 Olecko, Telefon (0048) 875234336; Fax: 0048-875204875.

In den Sitzungen von Vorstand und Kreistag am Vortag des Kreistreffens sind Lösungen gefunden worden, die uns hoffnungsvoll in die Zukunft des Fortbestehens unserer Kreisgemeinschaft blicken lassen. Wir haben sparsam gewirtschaftet, um materiell noch lange überleben zu können. Was immer noch fehlt, ist der ideelle Ansatz unserer Arbeit bei Kindern und Enkeln, von der Stadtverwaltung in Treuburg (Olecko) haben wir die Möglichkeit erhalten, Personenregister über Geburten, Taufen, Eheschließungen und Sterbefälle aus dem dortigen Archiv zu kopieren. Wir werden das tun, um Nachschlagewerke für uns und unsere Nachkommen zu haben.

Mit der Nr. 45 hat Sabine Czygan den letzten Treuburger Heimatbrief im Sommer 2003 herausgeben, für den sie verantwortlich war. Langanhaltender Beifall der Treuburger Lesergemeinde dankte ihr für ihre aufopferungsvolle Arbeit. Im Vorwort zum Heimatbrief Nr. 45 betonte der Kreisvertreter, daß Sabine Czygan unseren Heimatbrief mit ihrer besonderen Kompetenz engagiert, erfahren, kritisch, aber auch liebevoll geformt und damit auf ein besonders hohes Niveau ostpreußischer Heimatbriefe der Nachkriegszeit gebracht hat. Ihrem Nachfolger, Walter Jakubowski, wünschen wir eine "flüssige Feder" und die Unterstützung aller Treuburger mit vielen Anregungen und Informationen.

Die Wahlen zum Kreistag 2004 werfen bereits heute ihre Schatten voraus. Wir werden um heimattreue, engagierte, aber auch kritische Kandidaten bemüht sein, die sich der Verantwortung für unser Heimatland stellen, damit "Ostpreußen weiterlebt". Den Ausführungen des Kreisvertreters schloß sich ein mit "Folklore" beschriebener Teil des Kreistreffens an. Der Männergesangverein Lützenkirchen begeisterte mit schwungvoll vorgetragenen Liedern das Publikum. Nach einer Einlage des Tanzpaares Magda und Janusch gab es einen kurzen Beitrag von Irmgard Klink, die aus dem ostpreußischen Kochbuch an einige vergessene Gerichte erinnerte. Es waren mehr als zwei Stunden Aufmerksamkeit gefordert, bis der Kreisvertreter wieder die eingangs erwähnte Handglocke erklingen ließ. Sein Dank galt allen Organisatoren, Helfern und den geduldigen Familienangehörigen für ihre Bemühungen um das erfolgreiche Treffen 2003. Auf Wiedersehen 2004 in Hannover.

 

Heimattreffen 2003

29. November, Braunsberg, Adventstreffen im Hotel Handelshof, Friedrichstraße 15-19, Mülheim/Ruhr. 29. November, Gumbinnen, Heimattreffen im Landhotel Spornitz, 19372 Spornitz.

6. Dezember, Gumbinnen, Kreistreffen Hamburg im Haus der Heimat, Vor dem Holstentor 2, 22355 Hamburg.