19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
22.11.03 / Blick nach Osten

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 22. November 2003


Blick nach Osten

Polnisches Gedenken

Allenstein - Das polnische Institut für Nationales Gedenken (IPN) strebt weiter die Errichtung eines "Europäischen Zentrums zur Untersuchung kommunistischer und nationalsozialistischer Verbrechen" an. Wie der IPN-Vorsitzende Leon Kieres am 12. September zur Eröffnung einer Ausstellung "Die Vertriebenen und die Verschleppten: Ermland und Masuren 1945-1949" in Allenstein erklärte, könne ein solches Zentrum in Warschau unter der Schirmherrschaft europäischer Institutionen entstehen. Es gehe aber nicht um die Gründung eines "gesonderten wissenschaftlichen Instituts", sagte Kieres angesichts der chronisch leeren polnischen Staatskasse, sondern das alternativ zu den BdV-Plänen für Berlin geplante Zentrum solle im Rahmen internationaler wissenschaftlicher Programme mit ähnlichen Einrichtungen in Mittel- und Ostmitteleuropa zusammenarbeiten.

 

Nestbeschmutzer

Reval - Der Oberrabiner Estlands, Shmuel Kot, und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Estlands, Cilja Laud, haben sich nach Angaben der Zeitung Eesti Paevaleht Anfang November von einem Offenen Brief der russischen Jüdischen Gemeinde des Landes distanziert. In diesem an den israelischen Regierungschef Scharon übergebenen Schreiben wird um Schutz für die in Estland und Lettland lebenden Juden gebeten, da dort "der Nazismus rehabilitiert" werde. Anlaß für den von den Vertretern der estnischen Juden als wahrheitswidrig und schädlich kritisierten Brief sind die in den Baltenrepubliken bereits errichteten oder geplanten Denkmäler für estnische bzw. lettische Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg auf deutscher Seite gegen das Sowjetreich gekämpft haben. Wie Shmuel Kot betonte, gehe es den Juden in Estland gut und Scharon habe in Israel "genug zu tun".

 

Kalkulierter Hungertod

New York - Zahlreiche Staaten unterzeichneten am 10. November im Rahmen der UNO-Vollversammlung eine Erklärung, in der die ukrainische Hungersnot 1932/33 als eine vom Sowjetregime verursachte Tragödie anerkannt wird. Das auch von Rußland und den USA verabschiedete Dokumment verurteilt die damalige Politik, die den millionenfachen Hungertod in Kauf nahm. Allerdings wird die u. a. von Argentinien, Australien, Kanada und dem US-Repräsentantenhaus gestützte Meinung Kiews, daß es sich um einen "Genozid gegen das ukrainische Volk" gehandelt habe, nicht übernommen.