Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 29. November 2003 |
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Kommentar: Ein Ärgernis Schon häufig konnten wir uns über die unausgewogene, ja parteiische Berichterstattung des TV-Politmagazins Frontal 21 wundern. Was die Macher des Beitrages "Zentrum gegen Vertreibungen" unter der Federführung des Moderators Theo Koll am 18. November boten, war eine Mischung aus Ahnungslosigkeit, Geschichtsklitterung und Demagogie. Völlig einseitig wurde in der Sendung gegen alle Befürworter des Projektes sowie gegen den Bund der Vertriebenen (BdV) und dessen Präsidentin Erika Steinbach demagogisch Stellung bezogen. SPD-Trommler Günter Grass sowie der bisher meist durch Einseitigkeit auffällig gewordene Bundestagspräsident Wolfgang Thierse warnten vor der Realisierung des Zentrums, weil damit die Beziehungen zu Polen zerrüttet würden. Ein Befragter verstieg sich zu der Feststellung, mit dem Projekt würde Haß gesät werden. Frau Steinbach kam in der Sendung zweimal kurz zu Wort, ohne daß sie Gelegenheit gehabt hätte darzulegen, welche Überlegungen und Motive für die vorgelegte Konzeption des Zentrums ausschlaggebend waren. Die Sendung verschwieg, daß mehr als zwei Dutzend renommierte in- und ausländische Wissenschaftler hinter der Konzeption stehen, und es kam, abgesehen von Frau Steinbach, nicht ein einziger Befürworter des Vorhabens zu Wort. Demagogisch gekonnt wurden während der Sendung kurze Filmsequenzen über Auschwitz und den Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen 1939 eingeblendet. Die Moderatoren stellten die Vertreibung der Deutschen als zwangsläufige Folge der deutschen Kriegsschuld dar und bemühten sich, den Eindruck entstehen zu lassen, daß mehr Polen unter Vertreibung hätten leiden müssen als Deutsche. Deutlicher konnte man kaum die Vertreibungsverbrechen an Deutschen relativieren. Am Schluß der Sendung moralisierte Moderator Koll pathetisch, daß unser kostbares Verhältnis zu Polen nicht durch den Vertriebenenverband gefährdet werden dürfe. Offenbar weiß er nicht, daß die Vertriebenen den größten Anteil am deutsch-polnischen Normalisierungsprozeß haben. Und die Konzeption für das Zentrum hat er offensichtlich nicht gelesen. Dieser Beitrag der Fernsehsendung Frontal 21 verstieß gegen alle Kriterien der Ausgewogenheit und der objektiven Berichterstattung. K.-E. v. Schnitzlers Schwarzer Kanal läßt grüßen. Wilhelm v. Gottberg |