An diesem Sonnabendmorgen haben viele Kinder und auch der eine oder andere Erwachsene eine Überraschung erlebt. Da fanden sich in blankgeputzten Schuhen und Stiefeln, in manchen Familien auch in blänkernden Tellern, die vor die Zimmertür oder unters Bett gestellt waren, köstliche Süßigkeiten und vielleicht auch ein kleines Geschenk. Der Nikolaus war's und seine vielen Helfer, die in dieser Nacht so fleißig umgegangen sind.

Sie ist wieder da, die Zeit der Heimlichkeiten und Überraschungen. Es duftet wieder köstlich aus vielen Küchen und auf den Weih-nachtsmärkten, die jetzt landauf, landab zu finden sind. Glühwein und Lebkuchen haben dieser Tage Hochkonjunktur. Aber auch Kunsthandwerker bieten ihre Waren feil, bringen selbstgezogene Kerzen, Arbeiten aus Holz oder Ton an den Mann und an die Frau. Beliebt sind auch immer wieder selbstgestrickte lange Schals, bunte Socken, zarte Batiktücher. Für jeden Geschmack dürfte etwas zu finden sein auf diesen Märkten. Und so manches Mal fällt die Auswahl gar schwer: welchen der Weihnachtsmärkte in der Umgebung soll man in diesem Jahr besuchen? Wo gibt's was Neues, wo etwas Besonderes, das die anderen nicht haben?

Eine Entscheidungshilfe bietet jetzt das Internet unter www.Weihnachtsmarkt-Deutschland.de  an. Dort findet man mit zwei Klicks auf Anhieb einen entsprechenden und ansprechenden Weihnachtsmarkt. Mit mehr als 240 Einträgen und 61 ausgewählten Glanzlichtern mit stimmungsvollen Bildern der einzelnen Veranstaltungen steckt diese Internet-Seite voller Überraschungen. Alphabetisch und nach Bundesländern geordnet finden sich Termine, Öffnungszeiten und Kurzbeschreibungen der einzelnen Märkte sowie Kontaktdaten der zuständigen Tourist-Information. Da gibt's dann auch so allerlei Wissenswertes zu erfahren über die Tradition der Märkte, deren ältester wohl der Dresdner Striezelmarkt ist; er wurde bereits 1434 erwähnt. Die Hauptstadt Berlin hat auch so einiges zu bieten. Da hat an diesem Sonnabend von 13 bis 18 Uhr die Britische Botschaft ihre Tore weit geöffnet, um Weihnachten zu feiern und typisch britische Produkte an den Mann zu bringen. Etwas Besonderes findet man auch in Hamburg. Fünf Schiffe der weißen Alsterflotte, die eigentlich im Winterschlaf liegen müßten, haben am Jungfernstieg festgemacht und laden alle Kinder zum Verweilen und Märchenhören ein, derweil die Eltern dem Konsumrausch nachgeben und letzte Geschenke einkaufen können.

Apropos, Geschenke. Nun wird's bald höchste Zeit, noch welche für die Lieben daheim und anderswo zu besorgen. Es soll ja Menschen geben, die sind das ganze Jahr über auf der Jagd nach geeigneten Gaben für einen lieben Nächsten. Die haben aufmerkam zugehört, wenn dieser seine geheimen Wünsche offenbarte und die können dann zum Weihnachtsfest mit einer wirklichen Überraschung aufwarten. Nicht nur Socken, Hemden und Krawatten für den Gatten oder Parfüm, Küchenmaschine (!) oder Gutschein ("Hier, kauf dir was Schönes") sind angesagt. Phantasie und vor allem Zuneigung zu der beschenkten Person sind gefragt. Hübsch und liebevoll verpackt soll es natürlich auch sein, das Geschenk. Das Auge freut sich mit, und außerdem ist die Vorfreude so viel größer. Was verbirgt sich hinter der mächtigen Schleife, dem glitzernden Papier?

Es muß ja kein Vermögen gekostet haben, das Geschenk. Ein bißchen Zeit bei der Auswahl, Einfallsreichtum und viel Liebe muß man investieren, dann hat man auch Erfolg und kann dem Gegenüber eine unvergeßliche Freude bereiten. Und das will man schließlich am Weihnachtsfest. Silke Osman

Weihnachtsmarkt in Goslar: Wie hier in Niedersachsen gibt es in vielen deutschen Städten heimelige Märkte im Advent Foto: ng/05/KSG Goslar/Hahnenklee