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13.12.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 13. Dezember 2003


Leserbriefe

Es gibt auch heute häßliche Bauten
Betr.: "Das Herz der Hauptstadt - gestern, heute, morgen" (Folge 46)

"Der asbestverseuchte Palast der Republik, eines der häßlichsten Relikte der sozialistischen Architektur", schreiben Sie. Am Eröffnungstag des Palastes haben wir ihn mit unseren Kindern besichtigt. Es war für uns alle damals ein schönes Erlebnis. Es stört mich nicht, daß der Palast jetzt abgerissen wird, sondern die Art und Weise, wie Sie darüber sprechen. Es gibt in den alten Bundesländern auch gleichwertige, unschöne Bauten. So zum Beispiel Damp und andere Plattenbauten in Frankfurt am Main und München. Auch so mancher Neubau aus der Zeit nach der Wende in Dresden mit viel grauem Beton, Stahl und Glas ist häßlich.

Esther Neugebauer, Dresden

 

 

Durchaus reizvolle Vision
Betr.: "Für Alter und Urlaub: Residenz in der Heimat" (Folge 44)

Mit Interesse habe ich Ihren Artikel zu diesem Thema gelesen und fand die Idee, in Ostpreußen eine Einrichtung zu schaffen, in der alte Menschen ihren Lebensabend verbringen, auf Anhieb gut. So, wie es offensichtlich Deutsche gibt, die in der Heimat bestattet werden möchten, gibt es sicherlich auch Menschen, die ihren Lebensabend dort verbringen möchten.

Bei meinen Besuchen verschiedener Friedhöfe fiel mir in den vergangenen zwei Jahren auf, daß sich dort seit den neunziger Jahren auch wieder Deutsche beerdigen lassen. Angesichts der Tatsache, daß viele der früheren Bewohner Ostpreußens keine Angehörigen mehr haben, könnte ich mir schon vorstellen, daß es sie zum Ende ihres Lebens wieder zurückzieht.

Eine Einrichtung, in der auch das betreute Wohnen und Pflege angeboten werden, in einer landschaftlich reizvollen Gegend hätte ihren Reiz.

Christian Broschk, Rosdorf

 

 

Ja zur internationalen Pilgerstätte
Betr.: "Zentrum der Begegnung" (Folge 42)

Die Anregung, in Heiligelinde ein Zentrum der Begegnung einzurichten, wird bei vielen Besuchern uneingeschränkte Zustimmung finden. Die vom Autor dieses Beitrages mit kritischem Unterton getroffene Feststellung, Polen und Deutsche gingen in der Kirche und wohl auch nach dem Besuch grußlos aneinander vorbei, mag häufig, aber nicht immer zutreffen.

Dieses Verhalten liegt in erster Linie daran, daß die Tagesprogramme für die Touristen so umfangreich sind, daß für solche erwünschten Gespräche keine Zeit zur Verfügung steht. Dies kann man ändern!

Die gute Anregung, in dieser in ihrer Art einmaligen Basilika ein Zentrum der Begegnung zu schaffen, sollte jedoch nicht für Polen und Deutsche begrenzt bleiben, sondern den Besuchern aus vielen Ländern offen sein. Sprachprobleme dürften sich lösen lassen.

Die engagierten Jesuitenpater würden sich sehr freuen, eine internationale Pilger- und Begegnungsstätte betreuen zu dürfen.

Friedrich-Wilhelm von der Groeben, Ratingen

 

 

Öfter Hohmann
Betr.: "Die Sache mit dem Tätervolk" (Folge 45)

In Ihrem hervorragenden Kommentar kann man jedes Wort unterstreichen. Leider ist der Rausschmiß jetzt inzwischen Tatsache geworden. Ich bin der Meinung, die Leser würden sich freuen, wenn ständig oder öfter Herr Hohmann in der Preußischen Allgemeinen Zeitung zu Wort käme.

Walter Willhöft, Ahrensburg

 

 

Nur linke Toleranz
Betr.: "Operation gelungen - Patient tot" (Folge 47)

Wenn der amtierende Bundespräsident vom freiesten Staat in der deutschen Geschichte von Toleranz spricht, dann zeigt sich der volle Widerspruch zu den Ereignissen im Deutschen Bundestag. Wenn Toleranz nur für sozialistisch angehauchte Zeitgenossen gelten soll, dann ist etwas faul in Deutschland. Linke "Toleranz", das wissen wir aus der Geschichte, ist immer gepaart mit der Angst vor der Wahrheit.

Edgar Lößmann, Kiel

 

 

Geldsummenvermehrung zur Belebung
Betr.: Wirtschaft

Es gibt drei Wege für eine Wirtschaftsankurbelung: a) Steuersenkung bei Gegenfinanzierung, b) weitere Neuverschuldung, c) Steuersenkung ohne Gegenfinanzierung. Diskutiert werden die ersten beiden Möglichkeiten. Aus unerklärlichen Gründen steht die dritte Möglichkeit nicht zur Debatte. Warum? Ich lehne die ersten beiden ab und befürworte die dritte Möglichkeit, bei der die Steuerausfallücke durch Neudruck von Geldscheinen durch die Europäische Zentralbank geschlossen werden soll.

Hier liegt das Problem! Die Banken wollen Geld verdienen und nicht praktisch Geld verschenken. Der Ministerrat sollte die alleinige Zuständigkeit der Europäischen Zentralbank beschneiden und für sich ein Mitspracherecht durchsetzen.

Ich schlage vor, den in Deutschland zahlenden Steuerbürgern und den in Deutschland zahlenden Steuerfirmen für das Kalenderjahr 2003 einen sofortigen Steuernachlaß auf die festgesetzte letzte Steuerschuld in Höhe von 30 Prozent zu gewähren und den zu errechnenden Steuerausfall beim Bund durch Neudruck von Geldscheinen auszu- gleichen.

Weiter schlage ich vor, zur Vermeidung einer Geldinflation beim Bund eine Kontrollstelle einzurichten. Aufgabe der Kontrollstelle soll sein, dafür Sorge zu tragen, daß durch entsprechende Anordnungen zwischen Geld- und Warenmenge Parität erreicht und zukünftig erhalten wird.

Zumindest sollte die Frage der Geldsummenvermehrung zur Diskussion gestellt werden. Dazu gehört allerdings viel Mut!

Unstreitig ist ja, daß mehr zur Verfügung stehendes Geld bei Bürgern und Firmen zur Belebung der Wirtschaft, der Produktion und zum Absinken der Arbeitslosenzahlen führt. Die unnützen Plappereien sollten aufhören!

Ernst Gorlo, Egloffstein

 

 

Nur der kleine Mann ist offenbar schuldig
Betr.: "Abgefertigt mit sechs Zeilen" (Folge 42)

Von Beust hat sich in seiner Rede an andere hochrangige Politiker gehalten, um die deutsche Schuld nicht in Frage zu stellen. Das gehört auch heute noch zum guten politischen Stil. Es ist schon ein Fortschritt, daß fast 60 Jahre nach dem Holocaust versucht wird, ansatzweise in Medien und Referaten auch auf die deutschen Opfer hinzuweisen. Am 16. Oktober sprach ein Wissenschaftler in Plau am See über deutsche Terroropfer. Natürlich wurde aber in der Einleitung auf die Schuld des deutschen Volkes eingegangen. Um von vornherein Widerspruch auszuschließen, man habe von der Judenvernichtung nichts gewußt, bezog der Referent sich auf Bundespräsident a. D. Richard von Weizsäcker, der in seiner Rede vom Mai 1985 zur "Wissensfrage" unter anderem ausführte: "Die Ausführung der Judenmorde lag in der Hand weniger, aber jeder Deutsche konnte miterleben, was jüdische Mitbürger leiden mußten. Wer seine Augen und Ohren aufmachte, wer sich informieren wollte, dem konnte nicht entgehen, daß Deportationszüge rollten."

War das so einfach? Konnte jedermann erkennen, was in den Zügen und zu welchem Zweck transportiert wurde? Konnte man sich bei höchsten Behörden erkundigen? Die Zeitzeugen werden vermutlich nur den Kopf schütteln.

Interessant in diesem Zusammenhang ist, daß Weizsäcker kurze Zeit später in der New York Times in bezug auf seinen Vater sagte: "Ich glaube wirklich, daß er nichts von den systematischen Massenmorden wußte."

Wenn der Bundespräsident an den einfachen Mann auf der Straße hohe Anforderungen an die Informationspflicht stellt, so scheint das für seinen Vater nicht zu gelten. Immerhin war sein Vater Staatssekretär und somit der höchste Mann nach dem Außenminister Ribbentrop im Reichsaußenministerium. Er hatte den Vertrag mit Rußland maßgebend mitgestaltet und somit die Tür für den Polenfeldzug geöffnet. Auch war er von dem Ergebnis der Wannseekonferenz (Endlösung der Judenfrage) unterrichtet und hatte auf Anfrage Adolf Eichmanns "keine Bedenken seitens des auswärtigen Amtes gegen die Deportation von Juden etwa aus Frankreich (siehe hierzu Dr. Heinz Nawratil in "Soldat im Volk" Nr. 5/2003, Seite 190).

So einfach ist es in der Politik, an den kleinen Mann auf der Straße sehr hohe Anforderungen stellen, nicht aber, wenn es um Angehörige geht. Da ist man großzügiger, auch wenn diese an einer Hauptschaltstelle des damaligen Reiches saßen. Es ist an der Zeit, daß wir uns nach fast 60 Jahren von dem absoluten Schuldkomplex lösen und auch die eigene Schuld sachgerecht beurteilen. Schuld ja, aber sie muß begründbar sein.

Werner Kullik, Dortmund

 

 

Unendliche Schuldzuweisungen
Betr.: "Greuel der Roten Armee gestanden" (Folge 41)

Wir haben uns längst abgewöhnt, uns Filme über Geschehnisse um den Zweiten Weltkrieg im Fernsehen anzusehen, weil wir davon ausgehen müssen, daß in ihnen doch nur gefälscht, verschwiegen oder gelogen wird. Wenn nun zu später Stunde (wer sieht zu später Stunde noch fern und welche Sendungen?) sich ein Wunder ereignet hat und die Untaten der Roten Armee realistisch gezeigt worden sind, dann wird dies doch wieder sehr eingeschränkt, weil man dieses "Wunder" mit dem unzutreffenden Hinweis verbunden hat, daß ja die Untaten der bösen Deutschen erst die der Roten Armee provoziert hätten.

Auch wenn das "Dritte Reich" sehr viel Schuld auf sich geladen hat, ergibt sich aus ihr nicht die Begründung für die schrecklichsten Untaten an wehrlosen Menschen und Soldaten, die von Soldaten der Roten Armee begangen worden sind. Und auch kein Verbrechen kann ein anderes begründen.

Mein Vater berichtete aus der Gefangenschaft, daß ein russischer Bauleiter damit geprahlt habe, daß er beim Einmarsch in Polen als Offizier eine junge Polin vergewaltigen wollte und, als die sich wehrte, sie erschoß und sich dann an ihrer Leiche verging. Und das war leider kein Einzelfall. Und mein Vater erzählte mir auch absolut glaubhaft, daß er in seiner Soldatenzeit von 1943 bis Kriegsende nichts dergleichen von deutschen Soldaten gesehen oder gehört hat.

Mareike Engel, Lübeck

 

 

Von wegen Niederländer
Betr.: Jugend auf der Suche nach Europa (Folge 46)

Daß der oberländische Kanal von einem niederländischen Ingenieur konstruiert wurde, ist ein sich hartnäckig haltendes Gerücht. So etwas dürfte Ihrer Zeitung nicht passieren. Georg Jakob Steenke wurde am 30. Juni 1801 in Königsberg/Pr. geboren. Sein Großvater Gottfried Steenke war Hafenlotse in Königsberg. Dessen Sohn, unseres Steenkes Vater, Johann Friedrich, hatte beruflich mit Seehandel und Schiffahrt zu tun. 1802 wurde er in Pillau Hafenmeister und Leiter der Hafenlotsen. Möglicherweise hatte er ja, wie man dem Namen entnehmen könnte, niederländische oder niederdeutsche Vorfahren, denn es gab ja im Oberland viele Siedler aus den Niederlanden.

H. Peter Kalisch, Hessisch Oldendorf

Oberländischer Kanal: Schiffe fahren "über Land" Foto: Archiv

 

 

Ein Parlament aus Feiglingen
Betr.: "Die Sache mit dem Tätervolk" (Folge 45)

Diese Herrschaften von der CDU-Führung hätten die Worte von Norman Finkelstein in der Sendung von Sabine Christiansen am 9. November anhören sollen, der Herr Meyer hat sich gewunden wie ein Aal, aber ein Aal hat mehr Rückgrat, und diese Leute wollen uns sagen, was wir zu machen und zu denken haben, da kann ich nur noch lachen.

Mit Deutschland ist kein Staat zu machen, eine Staatsführung und ein Parlament aus Populisten und Feiglingen, die CDU werde ich nicht mehr wählen.

Ein amerikanischer Jude, der Grund hätte, uns zu hassen, hat sich als ein Freund erwiesen, auch wenn er sich bei seinen Glaubensbrüdern in die Nesseln gesetzt hat.

Horst Polakowski, Gernsheim