Nach vielen Reisen durch Masuren fragte mich meine Tochter eines Tages, was ich denn nun wirklich sei - ein Deutscher oder ein Pole. Sie stellte mich damit vor ein ernsthaftes Problem: Was ist in Masuren polnisch, was ist deutsch und was ist masurisch." Diese einleitenden Worte des 1938 in Masuren geborenen Autors des im Bruckmann Verlag erschienenen Masurenbildbandes zeigt nicht nur die Verwirrung unter den Nachgeborenen, sondern auch die bei den Heimatvertriebenen über ihre Herkunft. In wunderschönen Worten, umrahmt von einmaligen Farbfotos, versucht der Autor die Vielgestaltigkeit seiner Heimat näherzubringen. Er zeigt ein Masuren, in dem die Zeit teilweise stehengeblieben zu sein scheint.

"Masuren" ist jedoch keinesfalls nur eine Liebeserklärung von Burkhard Ollech an seine Heimat. Der Bildband ist zugleich auch ein Reiseführer, der Tips für Ausflüge, einmalige Sehenswürdigkeiten sowie auch die Städte Königsberg und Danzig thematisiert.

Ganz besonders bemerkenswert sind die Bilder des Reisefotografen Dirk Bleyer. Seine Motivauswahl und das ungewöhnliche Farbenspiel machen den hochwertigen Bildband zu einem Schmuckstück.

"Masuren - ein Land wie ein Lächeln durch Tränen." So berührend wie diese Worte ist auch der Bildband, der ein überaus einladendes Masuren präsentiert. R. B.

Dirk Bleyer, Burkhard Ollech: "Masuren", Bruckmann Verlag, München 2003, 140 Abb., geb., 120 Seiten, 24,90 Euro