20.04.2024

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20.12.03 / 27.12.03 / Leserbriefe

© Das Ostpreußenblatt / Preußische Allgemeine Zeitung / Landsmannschaft Ostpreußen e.V. / 20. u. 27. Dezember 2003


Leserbriefe

Vorschreier legen die Meinungsfreiheit selber aus
Betr.: Oberrabbiner gibt Hohmann recht (Folge 49)

Die Hohmann-Affäre klingt nur noch nach, aber wir können sicher sein, daß es andere geben wird, die zu öffentlichen Aufschreien führen werden. Nur schreien immer nur bestimmte Vorschreier, die sich zu Füßen internationaler jüdischer Organisationen und jüdischer Funktionäre niedergelassen zu haben scheinen und wohl meinen, sie müßten auf jedes Stirnrunzeln achten. Sie haben festgelegt, was unter Meinungsfreiheit in Deutschland zu verstehen ist und was tabuisiert und des Teufels ist (armer Hohmann).

Wir sind seit zwölf Jahren mit einer jüdisch-russischen Familie eng befreundet, die ich als Schulleiter kennengelernt habe, als sie ihre Töchter an meiner Schule anmeldete. Da ich "dank" zehneinhalbjäh- riger Kriegsgefangenschaft noch halbwegs Russisch konnte, hatte ich mich bei der Ausländerförderung persönlich um die Kinder aus diesem Sprachraum bemüht. Man kann einfach leichter helfen, wenn man die Muttersprache der Zuwandererkinder spricht.

Ich meine, daß die überwältigende Mehrheit unserer jüdischen Mitbürger - wobei das "jüdisch" im persönlichen Miteinander völlig wegfällt - mit uns Nichtjuden in Frieden, Freundschaft und guter Nachbarschaft leben will und sich auch an dem Getöse um die Hohmann-Rede nicht beteiligt hat und von seiner Rede auch nicht berührt worden ist. Sehr viele Juden haben unser Land als neue Heimat erwählt, weil sie meinen, daß sie unter uns gut aufgehoben sind. Sie haben auch kein Interesse an zusätzlichen Gedenkstätten und möchten auch nicht immer wieder als Opfer präsentiert werden. Sie wollen ganz einfach als zu Deutschen Gewordene unter Deutschen leben.

Dieter Pfeiffer, Berlin

Noch nicht in Vergessenheit geraten: Zum Ärger der Union ebbt der Unmut über den Ausschluß des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann in der Bevölkerung nicht ab. Foto: dpa

 

Bezeichnende Verdrehung der Hohmann-Aussagen
Betr.: "Operation gelungen - Patient tot" (Folge 47)

Ich kenne Herrn Hohmann nicht, aber der vollständige Text seiner Rede liegt mir vor. Vieles in dieser Rede können meine Freunde und ich unterschreiben; manches hätten wir anders formuliert und anders eingeordnet. Aber auch Herr Hohmann hat das Recht, als vom Volk gewählter Abgeordneter seine Gedanken in die öffentliche Diskussion einzubringen. Fest steht, daß Hohmann eindeutig gesagt hat: "Daher sind weder die Deutschen noch die Juden ein Tätervolk. Mit vollem Recht kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts."

Deshalb überrascht es mich sehr, im Bayernkurier vom 20. November zu lesen: "Wer in der Sprache Hitlers die Juden als ‚Tätervolk' bezeichnet, der ist für die Union untragbar." (Innenminister Beck-stein über den Fall Hohmann.) Diese verleumderische Verdrehung der Aussagen von Herrn Hohmann ist bezeichnend für die ganze Kampagne, die von den Linken inszeniert und von Teilen der Union (aus Feigheit?) übernommen wurde.

Herr Hohmann beendete seine Rede mit den Worten: "Mit Gott in eine gute Zukunft für Europa! Mit Gott in eine gute Zukunft für unser deutsches Vaterland!" Daß rot-grüne Minister, die in ihrem Amtseid den Zusatz "... so wahr mir Gott helfe" verweigert haben, und ihre Mitstreiter, die schon 1999 den Gottesbezug ("In Verantwortung vor Gott") aus unserem Grundgesetz streichen wollten, einen solchen gläubigen Christen angreifen, ist zu erwarten. Daß sich aber auch "christliche" Politiker (siehe oben) daran beteiligen, ist eine Schande! 

Ludwig Klock, Langenlonsheim

 

Konservative Bürgerpartei fehlt
Betr.: "Operation gelungen - Patient tot" (Folge 47)

Dieser Artikel beleuchtet in hervorragender Weise den Mangel einer konservativen Bürgerpartei in Deutschland.

Die Nachkriegsjahre sind für zu lange Zeit aus geschickt öffentlich manipulierter Furcht vor extremen Rechten ohne eine Stimme der wirklichen Mittelklasse deutscher Bürger verstrichen. Das hat zu einer offensichtlichen Störung der politischen Balance zwischen den Polen links und rechts nur zum Vorteil der linken politischen Kräfte im Lande geführt. Jetzt geht es sogar schon um das Recht auf Meinungsfreiheit. Peter P. Haase,

Boca Raton, Florida, USA

 

"Haus Hansestadt Danzig" war unbekannt
Betr.: "Ansprechende Sammlung zur Geschichte" (Folge 30)

Ich möchte Ihnen zu diesem Artikel meine Erfahrungen in Lübeck schildern. Mitte August reisten wir nach Lübeck. Ich bin gebürtiger Danziger, und Lübeck erinnert mich sehr an meine Heimatstadt, und in Travemünde konnten wir altvertraute Ostseeluft schnuppern.

In Lübeck suchte ich den Ehrenbürger von Danzig, Herrn Fauth, auf. Im Lübecker Rathaus wollte ich mich nach dem Museum "Haus Hansestadt Danzig" erkundigen. Zu meinem großen Erstaunen war man im Rathaus und auch im Informationszentrum unwissend, erst im Tourist-Zentrum kannte man das Danziger Museum. Inzwischen war es Nachmittag und das Haus nicht mehr geöffnet. So nahm ich mir für den nächsten Tag einen Besuch vor. Die guten Eindrücke - wie in Ihrem Artikel beschrieben - kann ich nur bestätigen. Es lohnt sich, das Museum "Haus Hansestadt Danzig" zu besichtigen.

Auch das "Günter Grass Haus" in der Glockengießerstraße besuchte ich und machte auch hier genau die Erfahrungen, wie in Ihrem Bericht zu lesen. Keine Kenntnis vom "Haus Hansestadt Danzig" sowie keine Erwähnung, daß Günter Grass Danziger ist.

Lübeck und Danzig sind zwei alte Hansestädte, die über eine lange Zeit Handelsbeziehungen pflegten und auch heute, soweit ich informiert bin, gute Beziehungen zueinander haben. Die Erlebnisse in Lübeck stimmen mich jedoch sehr nachdenklich. 

Günter Deinert, Braunschweig

 

Postbote kannte keine Sütterlinschrift
Betr.: "Wie deutsch ist die deutsche Schrift?" (Folge 44)

In dem Artikel über die deutsche Schrift berichteten Sie, daß die Sütterlinschrift eine deutsche Schreibschrift ist, gegen deren Gebrauch für Schreiben im öffentlichen Dienst nichts einzuwenden ist. Sie schlossen ihren Artikel mit der Bemerkung, daß ohne Bedenken auch an Behörden Schreiben in deutscher Schrift gerichtet werden können.

Für mich eine interessante Nachricht, denn noch vor Erscheinen Ihrer Veröffentlichung übersandte ich an meine hochbetagte Tante einen Brief mit Anschrift in Sütterlin. Meine Adresse gab ich vorsichtshalber in lateinischer Schrift an. Der Brief kam an mich als unzustellbar zurück. Über die Anschrift setzte die Post ein großes Fragezeichen. Ich mußte mit erneuter Freimachung den Brief mit lateinischer Anschrift übersenden. De jure und de facto sind also bei der Verwendung der deutschen Schrift doch zweierlei. Wenn ich in Berlin arabische oder russische Schriftzeichen verwendet hätte, wäre der Brief mit höchster Wahrscheinlichkeit weiterversandt worden. 

Jürgen Grab, Berlin

 

Benachteiligung
Betr.: "Operation gelungen - Patient tot" (Folge 47)

Ist es nicht die Hauptaufgabe des Verfassungsschutzes, darauf zu achten, daß die Grundrechte der Verfassung nicht mißachtet beziehungsweise verletzt werden? Durch den Rausschmiß von Hohmann und Günzel aus ihren bisherigen Ämtern sind beide für ihr weiteres Leben auf das schwerste benachteiligt.

Der Artikel 3, Absatz 3 Grundgesetz besagt jedoch klar und ohne Einschränkung: "Niemand darf wegen ... seiner religiösen oder politischen Anschauung benachteiligt ... werden."

Man fragt sich, welchen Grad die Benachteiligungen erreichen müssen, damit unsere Verfassungsschützer ihren Auftrag erfüllen.

Alfons Kuhn, Homburg/Efze

 

Von Verblendeten leider nicht gelesen
Betr.: "Gebt den Opfern ihre Würde zurück" (Folge 33)

Die Preußische Allgemeine Zeitung mit ihrem Chefredakteur und hervorragenden Journalisten, besonders die Herren Heckel, Böhm, Campguilhem, Kerschhofer, von Leesen und Liminski, ist mit Geld nicht zu bezahlen.

Ihre Beiträge, national und richtungweisend, werden leider von den Verblendeten nicht gelesen. Und da eine Korrektur nur von "oben" greifen kann, sind die Aussichten für die deutsche Zukunft leider beängstigend, wie man in dem Artikel "Gebt den Opfern ihre Würde zurück" lesen muß. Die Union hatte sich von diesem wichtigen Thema nicht abbringen lassen und brachte vor kurzem den von Rot-Grün in der letzten Legislaturperiode abgelehnten Antrag "Entschädigung deutscher Zwangsarbeiter" erneut in das parlamentarische Verfahren ein. Bei der ersten Lesung warf Sebastian Edathy für die SPD die Kriegsschuldthese in die Waagschale zurück. Zwangsarbeit sei ein einschneidendes und schlimmes Erlebnis, die Deutschen seien aber selbst am Leid ihrer Landsleute schuld, außerdem habe es keinen Konsens der Parteien gegeben, daß Zwangsarbeit als "Kriegsfolgeschicksal" keine besondere Zuwendung erfährt.

Welcher noch mit Vernunft denkende Deutsche kann seine Stim- me einer Volksvertretung geben, welche solche wahnsinnigen, gegen das eigene Volk gerichteten Meinungen vertritt? Pfui!

Gerhard Mittelstaedt, Sutton, Kanada

 

Volk ohne Macht
Betr.: "Das Volk - wirklich der Souverän?" (Folge 41)

Die Antwort von Dr. Hess auf die Frage, ob das Volk der Souverän sei, bildet den Befund für die Krise unserer Demokratie. Nein, das Volk ist nicht wirklich der Souverän. Die dazugehörige Diagnose ergibt sich, wenn man zusätzlich berücksichtigt, daß auch für die Parlamente gilt, was Dr. Hess für das Rechtssystem beschreibt: Politisches Personal und Richter werden nicht demokratisch ausgewählt. Daraus folgt die Therapie für die Überwindung der Krise unserer Demokratie: Politisches Personal und Richter müssen demokratisch ausgewählt werden.

Wolfgang Hill und Reinhard Adelhelm, Bad Homburg

 

Plötzlich Mitglied
Betr.: Diskussion um die NSDAP-Zugehörigkeit von Walter Jens

Ich möchte das Erinnerungsvermögen von Herrn Jens nicht strapazieren, aber Tatsache ist, daß zum Beispiel meine Überführung von der Hitlerjugend in die Partei mit 18 Jahren in Tilsit ohne mein Wissen erfolgte. Warum sollte es Herrn Jens nicht auch so ergangen sein?

Erfahren habe ich das erst, als ich im Jahr 1942 - nach zweijähriger Fronterfahrung - für die Immatrikulation zum Forststudium das Abitur, die Parteizugehörigkeit und den Status Reserveoffizier nachweisen mußte. Obwohl mir die Praktiken der Nationalsozialisten zu diesem Zeitpunkt aus familiären Gründen und als Soldat schon verdächtig erschienen, war ich natürlich über meine Zulassung zum Studium an der Forsthochschule in Eberswalde froh. Es gibt wenige, die damals nicht mit den Wölfen geheult haben. Man sollte natürlich dazu stehen.

Horst Redetzky, Delmenhorst

 

Walter Jens: Dem Rhetorik-Professor wird vorgeworfen, seine NSDAP-Mitgliedschaft verschwiegen zu haben. Foto: Kranichsteiner

 

Aus DDR vertrieben
Betr.: Preußische Allgemeine Zeitung

Ihre deutlichen Berichte über die deutsche Regierungskriminalität im Zusammenhang mit den Konfiskationen und Vertreibungen zwischen 1945 und 1949 interessieren mich besonders, denn ich gehöre zu den Deutschen zweiter Klasse, für die das Grundgesetz nicht mehr gilt. Meine Familie wurde 1948 von der SED aus dem Osterzgebirge vertrieben. Die geplante Rückkehr und mein Einsatz für das Familieneigentum wurden verhindert.

Gert Körner, Kürten

 

Von den Russen ermordet
Betr.: "Schicksale verleugnet" (Folge 42)

Ein Journalist bestreitet den Schreckensbericht einer Berliner Frau von 1945. Mein Bericht betrifft die Familie Hermann Gnich, Ehefrau Herta, Tochter Hildegard mit Sohn, Großmutter Schörke, Danzig-Langfuhr, Heeresanger 1a. Die Russen hatten Danzig eingenommen. Ehefrau Herta mit Enkel versteckte sich. Russische Soldaten drangen in die Wohnung ein. Sie erschossen die Großmutter und Hermann Gnich. Hermann war SPD-orientiert. Die Tochter Hildegard wurde vergewaltigt, immer wieder, bis sie innerlich verblutet war und starb. Vielleicht hält der Journalist das für menschlich!? Nur Ehefrau Herta konnte mit dem Enkelsohn in den Westen flüchten. 

Heinz Steinberg, Köln