Kurt Zwikla erblickte am 13. Februar 1925 in Misken / Kreis Johannisburg das Licht der Welt. Auch ihm blieb das Schicksal so vieler ostdeutscher Menschen nicht erspart. Die Eltern starben auf der Flucht vor der Roten Armee, er selbst wurde als Soldat auf der Krim schwer verwundet. Nach dem Krieg erlernte Kurt Zwikla im Westen das Maurerhandwerk und war später als Polier tätig. In Geldern lernte er seine Frau kennen, mit der er sich in Neuss niederließ.

1952 begann Kurt Zwikla mit der Arbeit für die Kreisgemeinschaft Johannisburg. Er organisiert die Treffen seines Heimatdorfes Misken und ist maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung der jährlichen Hauptkreistreffen beteiligt. Seit 1978 führt er regelmäßig Busfahrten nach Masuren durch. Seiner Beharrlichkeit ist es zu danken, daß in Misken und in den umliegenden Dörfern im Einvernehmen mit den polnischen Behörden zweisprachige Gedenksteine aufgestellt werden konnten. Zur 550-Jahr-Feier seines Heimatortes erstellte der rührige Ostpreuße eine Chronik, die auch in die polnische Sprache übersetzt wurde.

1983 übernahm Kurt Zwikla den Vorsitz der LO-Gruppe Neuss. Es gelang ihm, den Mitgliederbestand dieser Gruppe und die Aktivitäten stetig zu steigern. Aus ihr sind eine Frauen- und Jugendgruppe, ein Mundartkreis, eine ostpreußische Spinn- und Webstube sowie eine Dreschflegelgruppe hervorgegangen. Zu dem Kreis Neuss und seinen kommunalen Vertretern unterhält Kurt Zwikla fruchtbare Beziehungen. Sichtbarer Ausdruck hierfür ist der 1988 auf seine Initiative hin in der Neusser Innenstadt errichtete ostdeutsche Gedenkstein, der die Inschrift "Vergeßt euren deutschen Osten nicht" trägt. Auch um die Spätaussiedler und Rußlanddeutschen mit ihren zahl- reichen Problemen kümmert er sich mit großer Hingabe und gibt Hilfestellungen bei der Wohnungssuche oder bei der Arbeitsplatzbeschaffung.

An den Vorbereitungen und der Durchführung sämtlicher Deutschlandtreffen der Bundeslandsmannschaft seit 1985 ist er mit seiner Gruppe beteiligt gewesen. Als "Mann vor Ort" hat er maßgeblichen Anteil an dem Gelingen der Bundestreffen in Düsseldorf und Leipzig. 2002, zum 50jährigen Bestehen der Neusser Gruppe in der Landsmannschaft Ostpreußen, hat er dafür gesorgt, daß zum Tag der Heimat ein Glockenspiel installiert worden ist. Zweimal täglich erklingen dort die Heimatlieder der verschiedenen ortsansässigen Landsmannschaften. Seine besonderen Verdienste würdigte der Bundespräsident bereits 1990 durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.

In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines Einsatzes für Ostpreußen verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen Herrn Kurt Zwikla das Goldene Ehrenzeichen.

Sein ganzes Streben stand und steht im Zeichen der Heimat: (v. l.) Herbert Wembrowski (1. Stellvertreter), Kurt Zwikla (Ehrenvorsitzender), Peter Pott (Vorsitzender). Foto: privat