Nach einer fast weltweiten kosmisch bedingten Katastrophe um 1350, die viel Lebensraum vernichtet hat, entwickelten sich monotheistische Religionen, die im Verlauf von drei Generationen feste Gestalt annahmen. Im europäischen Raum war dies vor allem das Christentum, das sich im Laufe des 15. Jahrhunderts weit über die alte Welt ausbreitete. Aus den zunächst sehr vielseitigen Formen ging die Römische Kirche als Macht hervor." Nein, daß ist keine Zusammenfassung eines neuen Science-fictionFilms aus Hollywood, sondern die Geschichtstheorie eines vom renommierten Herbig Verlag unterstützten Autors namens Uwe Topper. Schon seine in dem Verlag erschienenen Bücher "Erfundene Geschichte" und "Fälschungen der Geschichte" befassen sich wie nun auch die Neuveröffentlichung "Zeitfälschung" mit dem großen Irrtum in unserer bisherigen Geschichtschronologie. Also, wer bisher dachte, wir hätten das Jahr 2004 n. Chr., irrt, denn so lange ist Jesus noch gar nicht her. Die Kirche hat aus reiner Geltungssucht die ganzen Jahre davor selbst erfunden. Wie bitte?

Theorien können ja alleine vom Unterhaltungswert aus betrachtet sehr interessant sein, doch leider sind Toppers Ausführungen weder interessant geschweige denn überzeugend. Die Behauptung, daß die Kirche die ganze Welt manipuliert haben soll, müßte schon genau belegt werden, doch Topper greift sich stets nur Details aus der Geschichte heraus, die er dann in seine Vorstellungen hineinzwängt. Abstrus! E. D.

Uwe Topper: "ZeitFälschung - Es begann mit der Renaissance", Herbig, München 2003, geb., 285 Seiten, 19,90 Euro