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07.02.04 / "Wie leeres Stroh dreschen" / Rußlands Reaktionen auf das Kyoto-Protokoll

© Preußische Allgemeine Zeitung / 07. Februar 2004

"Wie leeres Stroh dreschen"
Rußlands Reaktionen auf das Kyoto-Protokoll
von Wolfgang Thüne

Auf der UN-Konferenz "Umwelt und Entwicklung" im Jahre 1992 in Rio de Janeiro/Brasilien hatten nahezu alle Staaten dieser Erde die "Klimarahmenkonvention" beschlossen und sich zum "Schutz des Weltklimas" verpflichtet. Diese unverbindliche Absichtserklärung wurde im Jahre 1997 in Kyoto/Japan konkretisiert, wobei für die wichtigsten Industrienationen feste Reduktionsquoten für das "Klimakillergas" Kohlendioxyd (CO2) in dem "Kyoto-Protokoll" festgeschrieben wurden.

Dieser Vertrag hat bis heute keinerlei völkerrechtliche Verbindlichkeit, weil der US-amerikanische Präsident George W. Bush unmittelbar nach seinem Amtsantritt kurz und knapp die Welt wissen ließ: "Ich lehne das Kyoto-Protokoll ab!" Seit dieser Zeit konzentriert sich alle Aufmerksamkeit der "Klimaschützer" auf Rußland und seinen Präsidenten Putin. Mit seiner Unterschrift könnte "Kyoto" noch gerettet und die Welt vor der drohenden "Klimakatastrophe" in letzter Sekunde bewahrt werden.

Zu diesem Zweck hatte man extra eine der Klimakonferenzen im Ok-tober 2003 nach Moskau gelegt. Trotz aller Bemühungen, vor allem der EU mit England, Frankreich und Deutschland, blieb Rußland bei seiner ablehnenden Haltung, weil die Grundlagen des Protokolls "wissenschaftlich fehlerhaft" seien. Der Sonderberater Putins, Alexander Illarionow, bedauerte auf einer Pressekonferenz am 3. Oktober, daß die Klimafrage über Gebühr politisiert und emotionalisiert worden sei, ohne die wissenschaftlich strittigen Fragen zu klären. Illarionow zählte elf Punkte auf und faßte zusammen: "Daher hat das Kyoto-Protokoll keine wissenschaftliche Substanz."

Doch die international vernetzte und verschworene "grüne" Klimaschutzbewegung, die CO2 nicht nur zum "Klimakiller", sondern zum "Umweltgift" verurteilt hat, das am besten sequestriert und in den Tiefen der Ozeane oder Kontinente versenkt würde, gab nicht auf und rief im Dezember 2003 zu einer weiteren Klimakonferenz nach Mailand/Italien. Die Zeitung Die Welt meldete am 12. Dezember: "Rußland schwenkt ein auf Kurs Klimaschutz." Sie berief sich auf den russischen Premierminister Michail Kasjanow, der am Ende der UN-Konferenz diplomatisch signalisierte: "Rußland bereitet seine Unterschrift vor."

Zuvor waren von der internationalen Klimaschutzbewegung alle Register der Demagogie und Propaganda gezogen worden, um der Angst vor der Klimakatastrophe noch mehr Wirkmacht zu geben. Offensichtlich waren die Eiferer dann aber doch zu weit gegangen. Aus dem Bundesumweltministerium Trittins ließ man verlauten, daß man daran denke, weltweit für alle Staaten bis zum Jahre 2050 "den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxyd auf jährlich 0,3 Tonnen pro Kopf" zu beschränken. Die USA müßten ihre Emissionen auf ein Sechzigstel, Deutschland auf ein Dreißigstel zurückführen. Da dies biologisch unmöglich ist, denn ein normaler Mensch emittiert allein zum Leben bei der Verbrennung der Nahrung im Körper das Doppelte bis Dreifache dieser Menge, würde das zwangsläufig bedeuten, daß ein Großteil der ausgeatmeten Luft besteuert werden muß, um das unsinnige Gespenst "Klimakatastrophe" zu bändigen. Damit wäre der Weg frei zur Besteuerung der Atemluft, denn dieser wird beim Einatmen ja auch Sauerstoff entzogen.

Es war alles perfekt aufeinander abgestimmt. Neben der Politik trat auch die Wissenschaft mit berühmten "Klimamodellbastlern" auf den Plan, allen voran Klaus Hasselmann, der langjährige Direktor des Max-Planck-Institutes für Meteorologie und geistige Mentor der Professoren Graßl und Latif. In einem Science-Artikel verschärfte Hasselmann alle bisherigen Prognosen. Doch das Echo blieb nicht aus. In Rußland erhob Viktor Potapow, Leiter der Projekte im Staatskomitee für Hydrologie und Meteorologie in Moskau, seine Stimme: "Von einer Verminderung der Treibhausgase kann keine Rede sein. Der Handel mit Quoten ist wie leeres Stroh dreschen."

Präsident Putin wäre gut beraten, wenn er von seinem Kurs nicht abwiche. Hierfür gibt es zwingende logische Gründe. Einen findet er bei dem berühmten Königsberger Physiker Kirchhoff, der im Jahre 1858 zusammen mit Bunsen die Spektral-analyse entwickelte und den "Schwarzen Körper" definierte. Beide bestätigten das von Sir Isaac Newton um 1670 formulierte "Abkühlungsgesetz". Danach kann sich kein Körper in einer kälteren Umgebung erwärmen, da er mehr Wärmestrahlung aussendet, als er aus der Umgebung empfängt. Einzig und allein die Sonne kann die Erde aus der Erstarrung reißen und Leben auf ihr ermöglichen. Und Leben wäre ohne CO2 in der Luft nicht möglich. Alle grünen Pflanzen brauchen es als Grundnahrungsmittel zum Wachsen und zur Traubenzuckerbildung, auch zur Produktion von Sauerstoff.

Dies ist elementares Wissen der Menschheit, das durch die künstliche Nebelwand "Klimakatastrophe" verschleiert und durch irreale "Klimaängste" verschüttet wird. Den Klimapolitikern sei empfohlen, den

Botanischen Garten in Berlin aufzusuchen und sich die Bedeutung folgenden Spruchs am Eingang vor Augen zu führen: "Hab Ehrfurcht vor der Pflanze, alles lebt durch sie!"

Schmelzende Eisscholle im Arktischen Meer: Daß das Eis schmilzt, steht außer Frage, doch inwieweit der Mensch daran beteiligt ist, bleibt umstritten. Foto: pa