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Preußische Allgemeine Zeitung / 28. Februar 2004
Der EU-Beitritt Zyperns wurde zwar theoretisch für die ganze Insel ausgehandelt und ratifiziert. Wieso aber soll der türkisch besetzte Norden nun auch de facto in die Union eingeschleust werden? Mit verdächtiger Eile noch dazu! Die auf Druck der USA gestartete UNO-Initiative entbehrt allerdings nicht einer "gewissen Logik": Washington will zugegebenermaßen die Türkei lieber heute als morgen in der EU sehen. Auch wenn die Motive dafür verschleiert werden, so sind sich alle Beobachter einig: Eine an Über-Erweiterung siechende EU bedeutet weniger wirtschaftliche und politische Konkurrenz für die USA, und nach einem außereuropäischen Präzedenzfall Türkei stünde auch einer EU-Aufnahme Israels nichts mehr im Wege. Die USA wären dann die beiden Subventionslöcher Türkei und Israel los. Damit aber die Türkei das trojanische Pferd für Israel abgeben kann, soll vorher Nordzypern als trojanisches Fohlen für die Türkei dienen. Die Heuchelei der "Staatengemeinschaft" offenbart sich noch an einer anderen Frage: Werden die aus dem Nordteil Zyperns vertriebenen Griechen ihre verlorene Habe zurückerhalten? Nein, denn die Türken werden nichts zurückgeben. Werden sie wie deutsche oder palästinensische Heimatvertriebene leer ausgehen? Nein, denn sie sind Griechen. Also müssen sie finanzielle Entschädigung kriegen - von den Netto-Zahlern der EU. R. G. Kerschhofer |