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Preußische Allgemeine Zeitung / 28. Februar 2004
Berlin verramscht Tradition Die Königliche Porzellan Manufaktur (KPM) steht vor der Pleite. Während der Berliner Senat das 240 Jahre alte Traditionsunternehmen für den Verkauf sanieren will, verramscht die Firmenleitung die Lagerbestände, was dem Image der KPM schadet. Zum "An-Sanieren" wurde eine Beraterfirma - ohne Ausschreibung - engagiert, doch mögliche Kaufinteressenten betrachten deren Tun äußerst skeptisch.
Berliner Nuntius fürchtet Verbot Ein Kopftuchverbot für muslimische Lehrerinnen würde nach Auffassung des neuen Botschafters des Papstes in Berlin, Erzbischof Erwin Josef Ender (66), das Zusammenleben von Christen und Muslimen zusätzlich belasten. "Bei einem Verbot habe ich persönlich die Sorge, daß dieses die Situation, die man verbessern möchte, im Gegenteil eher noch verschlechtert", sagte der Nuntius.
Fahd-Akademie hat Ärger mit Extremisten Der wegen angeblichen Aufrufs zum Dschihad fristlos entlassene Lehrer der umstrittenen Bonner König-Fahd-Akademie klagt laut Spiegel Online auf Wiedereinstellung. Anas B. bestreitet, eine islamistische Predigt gehalten zu haben, und behauptet, die Schule habe ihm nur gekündigt, um den Druck von außen zu lockern. Die Akademie, die im Ruf steht, muslimische Extremisten in ihren Reihen zu dulden, widerspricht den Aussagen ihres ehemaligen Mitarbeiters. "Für eine derart radikale und den Boden der demokratischen Rechtsordnung verlassende Lehrkraft" sei an der Akademie kein Platz. R. B.
Möbelhaus verharmlost DDR Eine Werbebeilage des Berliner Möbelhauses Höffner sorgt für Empörung. Unter der Aufschrift "Limitierte Auflage! Jetzt zugreifen!" bietet das Unternehmen 20.000 Kaffeebecher mit dem Staatswappen der DDR und dem Händedruck der Zwangs-vereinigung von SPD und KPD an. Der Direktor der Stasi-Opfer-Gedenkstätte Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, kann die im Zuge der Ostalgie-Welle anzutreffende Verharmlosung der SED-Diktatur nicht nachvollziehen. "Niemand käme auf die Idee, in dieser Weise mit den Symbolen des Nationalsozialismus umzugehen. Bei der DDR scheint inzwischen fast alles erlaubt. Von einem Möbelhaus, das jahrzehntelang im Schatten von Mauer und Stacheldraht operieren mußte, sollte man mehr Sensibilität erwarten", so Knabe. Er selbst erlebe bei Führungen von Schulklassen über das Gelände der Gedenkstätte stets Überraschungen, wenn die Jugendlichen angesichts des dort dokumentierten Elends feststellen müssen, daß die DDR keine Spaßveranstaltung war. Dies jedoch würde der nachwachsenden Generation durch nostalgisch verklärende DDR-Shows und Aktionen wie der des Möbelhauses suggeriert. E. D.
Der gläserne Bürger Elektronischer "Augenblick" statt Paßkontrolle (Foto: Innenminister Schily eröffnet das Pilotprojekt am Flughafen Frankfurt), Gesundheits-Chip statt Krankenschein - das Leben wird durchsichtig, der "gläserne Bürger" ist nicht mehr fern. Dank Biometrie, Satellitentechnik und Mikroelektronik wird, was immer der Mensch tut oder unterläßt, meßbar und kontrollierbar. Trotz aller begrüßenswerten Vorteile, etwa bei der Verbrechensbekämpfung: Manchmal empfindet man es geradezu als tröstlich, wenn vermeintlich fortschrittliche Technologien (siehe Toll Collect) doch nicht so funktionieren, wie die Protagonisten eines Überwachungsstaates sich das vielleicht erträumt haben. Foto: dpa |