Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
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Preußische Allgemeine Zeitung / 20. März 2004
Glücklich altern Es gibt Menschen, jüngere Kollegen genauer gesagt, die haben den Beginn
dieses Jahres mit einem Schauder erlebt. Ihnen stehe etwas Schreckliches bevor,
ließen sie verlauten, schließlich sei der 40. Geburtstag im Leben eines
Menschen doch ein einschneidendes Erlebnis. Der 40.! - Da kichern ja die
Hühner; sind wir jetzt schon so weit, daß man mit 40 zum alten Eisen gezählt
wird? Nun ja, betrachtet man die Stellenanzeigen in den Tageszeitungen, dann
kann man sich dieses Eindrucks tatsächlich nicht erwehren. Jugendlichkeit ist
nach wie vor gefragt. Da wird zum Beispiel ein Max Schautzer von der ARD aufs
Altenteil bugsiert und muß einem Jüngeren Platz machen. Auch in anderen
Branchen soll das üblich sein. In den USA allerdings - von dort kam der Jugendlichkeitswahn übrigens vor
Jahren nach Europa - kann man neuerdings andere Töne hören, zumindest beim
Betrachten von Werbespots. Da sind es die "jungen Alten", die eine Botschaft
zu vermitteln haben. Vielleicht schwappt auch diese Welle einmal über den
großen Teich ... "Älter werden wir alle. Es kommt nur darauf an, wie intelligent wir uns
dabei anstellen", sagt eine Frau, der man das Alter auch nicht ansieht.
Marianne Koch, ehemals erfolgreiche Schauspielerin, dann geschätzte
Medizinerin, jetzt gern- gelesene Autorin, ist Jahrgang 1931! Ihre Erfahrungen
und ihr fachliches Wissen hat sie in ihrem neuen Buch Körperintelligenz - was
Sie wissen sollten, um jung zu bleiben (dtv premium, München, 280 Seiten mit
durchgehend farbigen Fotos und Grafiken, Klappenbroschur, 14 Euro)
zusammengefaßt. "Älterwerden - na und ?" fragt sie, stellt die fünf
Säulen der Jugendlichkeit vor: feste Knochen, geschmeidige Gelenke, starke
Muskeln, elastische Blutgefäße und das Gehirn-Muskel-Programm und gibt
nützliche Tips, wie man diese "Säulen" gesund erhält. Natürlich soll
nicht nur der Körper fit bleiben, auch das Gehirn muß täglich trainiert
werden. Auch dafür sind gute Ratschläge zu finden. Stichworte wie Anti-Aging, Wellness, Ayurveda und Fettabsaugen machen
neugierig. All diese "neumodschen" Tricks, um jünger zu wirken, sind für
die Katz, wenn man zum einen die innere (positive) Einstellung zum Älterwerden
nicht hat, zum anderen nicht auch gesund lebt, also auf Nikotin, Alkohol und
fettes Essen verzichtet. Marianne Koch räumt mit vielen Vorurteilen auf und hat
neueste Erkenntnisse der Altersforschung mit in ihren Text aufgenommen. Nicht
zuletzt gibt sie den nicht mehr 20jährigen Mut, das Leben anzupacken und sich
den neuen Herausforderungen zu stellen, schließlich sind sogenannte
Alterserscheinungen nicht schicksalhaft. Die Autorin möchte ihre Leser davon
überzeugen, "daß die Periode Ihres Lebens, vor der Sie jetzt vielleicht noch
Angst haben, eine wunderbare, aufregende und anregende Zeit sein kann, die Ihnen
ungeahnte Chancen eröffnet". Und das gelingt ihr, nicht zuletzt durch den
zwanglosen Plauderton, mit dem sie eine Thematik mit ernstem Hintergrund
durchleuchtet. Os
Frühling Der Wind sprang um. In allen Traufen Rieselnde sprudelnde Tauwasser laufen. Der Amsel erstes Zärtliches Singen Hör ich vom Garten Herüberklingen. Und aus dem verschleierten Schwülen, feuchten, Ahnungsbangen Märzabend leuchten Lockend mir deine Augen entgegen, Wie erste Veilchen Im Frühlingsregen.
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