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Preußische Allgemeine Zeitung / 20. März 2004
"Chrabrowo" Am Königsberger Flughafen "Chrabrowo" soll schon dieses Jahr mit dem
Ausbau der Start- und Landebahn begonnen werden, so daß auch große Transport-
und Passagierflugzeuge abgefertigt werden können. Die Kosten trägt die
Russische Föderation. Das ist ein Ergebnis einer Konferenz, auf der Vertreter
der Königsberger Gebietsverwaltung mit dem bevollmächtigten Vertreter des
Präsidenten für den nordwestlichen Bereich der Russischen Föderation, Ilja
Klebanow, dem Chef der staatlichen Flugdienste und stellvertretenden
Verkehrsminister, Alexander Neradko, dem Generaldirektor von "Aeroflot",
Walerij Okulow, sowie dem Nationalbankpräsidenten und Dumaabgeordneten
Alexander Lebedew über die Zukunft des Flughafens Chrabrowo berieten. Klebanow erklärte gegenüber der örtlichen Presse, daß man sich auf die
Umsetzung der von Aeroflot zur Modernisierung des Flughafens vorgeschlagenen "kleinen
Lösung" geeinigt habe. Dagegen sei die Vorstellung der örtlichen
Fluggesellschaft "Kaliningradavia", den Flughafenkomplex vollständig zu
sanieren, auf Ablehnung gestoßen, weil die geschätzten Kosten hierfür höher
lägen als die des Aeroflot-Projekts und nicht finanzierbar seien. Das von
Aeroflot vorgeschlagene Modell soll maximal fünf Millionen US-Dollar kosten.
Ungefähr die gleiche Summe, nämlich fünf bis sechs Millionen Dollar, hatte im
vergangenen Herbst der russische Wirtschaftsminister, Germann Gref, allein für
eine Modernisierung des Flughafenterminals veranschlagt. Die Zukunftspläne von Aeroflot beinhalten nicht nur Umbauten am Flughafen,
sondern sehen auch eine Ausweitung der Route Königsberg- Moskau auf fünf
Flüge täglich vor. Klebanow äußerte in diesem Zusammenhang die Befürchtung,
daß bei einer Ausweitung des Luftverkehrs mit Königsberg die Bodenabfertigung,
die derzeit von Kaliningradavia durchgeführt wird, bald nicht mehr den
Anforderungen von Aeroflot entsprechen werde, so daß in Zukunft mit
Personalabbau bei Kaliningradavia gerechnet werden müsse. Es habe bereits
Versuche gegeben, Kaliningradavia mit der Bereitstellung von Aeroflot-eigenen
Gangways und Kontrolleinrichtungen zu unterstützen, aber dies sei auf wenig
Entgegenkommen seitens Kaliningradavia gestoßen. Dagegen erklärte der Direktor von Kaliningradavia, Leonid Izkow, daß er von
den Plänen der Aeroflot-Führung erst aus der Zeitung erfahren habe und daher
nichts habe entgegnen können. Seine Firma würde das Terminal schon bis zur
750-Jahr-Feier fertigstellen können. In drei Monaten könnten die
Rekonstruktionspläne vorgelegt und mit ersten Bauarbeiten begonnen werden. Was
die Um- und Neubaukosten betrifft, schätzt der Direktor diese jedoch wesentlich
höher ein als Aeroflot. Seiner Meinung nach würden die Kosten des geplanten
Aeroflot-Projekts zwischen neun bis zwölf Millionen Dollar betragen, für sechs
Millionen könne man nur kosmetische Reparaturen vornehmen lassen. Auch den
zeitlich gesetzten Rahmen bewertet Izkow als unrealistisch. Er meint, daß die
vorrangigen Arbeiten zum Jubiläum zu schaffen wären, mit einer vollständigen
Fertigstellung im günstigsten Fall erst 2006, wahrscheinlich aber eher 2008 zu
rechnen sei. M. Rosenthal-Kappi
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