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20.03.04 / Die Welt war sein Atelier / Ausstellung mit Werken des Künstlers Franz Domscheit

© Preußische Allgemeine Zeitung / 20. März 2004

Die Welt war sein Atelier
Ausstellung mit Werken des Künstlers Franz Domscheit

In Zusammenarbeit mit der Franz-Domscheit-Galerie in Memel (Klaipeda) wurde eine Ausstellung vorbereitet, die noch bis zum 18. April 2004 im Gerhart-Hauptmann-Haus zu sehen ist.

Der Maler Franz Carl Wilhelm Domscheit, der 1880 in Cropiens, Kreis Labiau, geboren wurde, verbrachte dort die ersten 27 Jahre seines Lebens, bis er 1907 mit einer Empfehlung von Franz Liebermann in die Königsberger Kunstakademie eintrat, an der er bis 1910 Architektur und Malerei studierte. Zu seinen Freunden zählten unter anderen Arthur Degner, Waldemar Rösler und Alfred Partikel, mit denen er sich häufig in Neukuhren traf. Nach dem Studium in Königsberg bildete Domscheit sich einige Jahre in Berlin, im Atelier von Lovis Corinth fort, und 1914 begegnete er dem großen Norweger Edvard Munch. Diese Begegnung brachte ihn dazu, sich selbst expressionistischer Ausdrucksmittel zu bedienen. 1919 hatte Domscheit seine erste Einzelausstellung in der Ferdinand Möller Galerie in Berlin, welche ihn berühmt machte.

Es folgte eine Zeit großer Erfolge in Deutschland. Während der Weimarer Republik galt er als einer der bedeutendsten Künstler. Seine Landschaftsbilder und religiösen Kompositionen fanden die Anerkennung bekannter Kritiker, für seine Bilder interessierten sich Museen und Sammler. Diese Glückssträhne dauerte bis etwa 1933 an, danach wurden seine Werke zu "Entarteter Kunst" erklärt und aus staatlichen Museen entfernt. Er erhielt Mal- und Ausstellungsverbot.

Domscheit zog sich zurück nach Österreich, wo er litauische Exilkünstler traf, mit denen er gemeinsame Ausstellungen organisierte. Da er nach den schmerzvollen Erfahrungen der Kriegsjahre in Deutschland gerne seine "litauische Herkunft" betonte, begann der Maler seine Bilder mit der litauischen Form seines Namens zu signieren - Domsaitis.

Seine letzte, intensive Schaffensperiode erlebte er 1949 in Südafrika, wohin der Künstler übersiedelt war. Dort organisierte er viele Ausstellungen und erhielt 1964 die südafrikanische Auszeichnung "Artists of Fame and Promise". 1965 starb Franz Domscheit in Kapstadt.

Sein Nachlaß wurde 2001 mit der Eröffnung der Franz-Domscheit-Galerie in Memel (Klaipeda) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das "Pranas-Domsaitis-Kulturzentrum" in Memel widmet sich unter der Leitung von Kristina Jokubaviciene der wissenschaftlichen Erforschung von Leben und Werk des Künstlers Franz Domscheit. Manuela Rosenthal-Kappi


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