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Preußische Allgemeine Zeitung / 10. April 2004
Wachsame Muslime in England In Großbritannien hat sich die muslimische Gemeinschaft eindeutig und unmißverständlich gegen den radikalen Islamismus gestellt. In 1.000 Moscheen in ganz England wurden entsprechende Erklärungen verlesen und zu "höchster Wachsamkeit" im Kampf gegen den Terrorismus aufgerufen. Ein Beispiel, das hoffentlich auch in Deutschland Schule macht: Bislang haben die Organisationen der hier lebenden Muslime sich - wenn überhaupt - nur sehr zurückhaltend und in allgemeiner Form von den Bluttaten ihrer radikal-islamistischen Glaubensbrüder distanziert.
Furchtlose Deutsche Die meisten Deutschen (62 Prozent) fühlen sich vom Islam nicht bedroht. Bei einer Umfrage des Instituts Forsa äußerten nur 35 Prozent der Befragten, sie hätten Angst vor dem Islam. 63 Prozent sind allerdings auch der Meinung, die in Deutschland lebenden Muslime müßten sich stärker integrieren. Bei der Umfrage war es erklärtermaßen um den Islam, nicht um die Gefährdung durch islamistischen Terrorismus gegangen.
Zweitfrau darf bleiben Bigamie durch die Hintertür: Das Koblenzer Oberverwaltungsgericht sprach der Zweitfrau eines in Deutschland lebenden Irakers die Aufenthaltsgenehmigung zu (AZ 10 A 11717/03). Begründung: Es sei unzumutbar, die Zweitfrau aus der langjährigen Lebensgemeinschaft mit ihrem Ehemann und der Erstfrau herauszulösen. Weitergehende Fälle bezüglich Dritt- und Viertfrauen sind bislang nicht bekannt.
Träumer und Dichter "Ich bin ein großer Träumer", sagte Günter Kunert verschmitzt, als er auf festlichem Podium im Logensaal der Hamburger Kammerspiele aus seinem soeben erschienenen Buch las. Eine Veranstaltung der "Hamburger Autorenvereinigung", zu deren Mitgliedern Kunert seit vielen Jahren gehört. Kunert ist einer jener Schriftsteller, die aus der seinerzeit noch existierenden DDR den Weg nach Westen fanden. Sein neues Buch trägt den für den Autor typischen, rätselvollen Titel "Die Botschaft des Hotelzimmers an den Gast". Eine Sammlung persönlicher Aufzeichnungen voller Gedanken und Beobachtungen aus allen Lebensbereichen, eine Art Tagebuch mit Jahreszahlen, zusammengefaßt in einzelne Abschnitte wie "Vom Spiegel", "Vom Schreiben", "Vom Leben in Kaisbostel", seinem Wohnsitz in einem stimmungsvollen alten Schulhaus. Kunert bietet sie dem Leser als nachdenkenswerte Begegnungen in Worten an, die der Hanser Verlag anläßlich des 75. Geburtstages des Autors herausgegeben hat. Feingliedrige Prosa, die der Schriftsteller, der zu den großen Lyrikern der Gegenwart zählt, im Gegensatz zu üblichen Gratulationen seinerseits dem Auditorium als Blumenstrauß überreichte. R.F.W. |