19.04.2024

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24.04.04 / Die ostpreußische Familie

© Preußische Allgemeine Zeitung / 24. April 2004


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

natürlich ist es für mich immer eine große Freude, wenn ich über einen schönen Erfolg berichten kann, und so will ich auch heute damit beginnen, denn einen besseren Anfang gibt es nicht. Unsere treue Leserin Mathilde Möck hat mir geschrieben - sie denkt noch immer an die unerwartete Resonanz auf ihre Frage nach dem Lied "Ein getreues Herze wissend", denn es kamen 83 Zuschriften! -, aber diesmal hat sie selber etwas sehr Erfreuliches bewirken können: Durch ihre Hilfe konnte Herr Rottke aus Seevetal die gesuchte Hildegard Fege finden, so schnell und unkompliziert, wie er es wahrscheinlich nicht für möglich gehalten hatte! Ich war schon sehr zuversichtlich gewesen, als ich seinen Suchwunsch veröffentlichte, denn die aus dem Samland stammende Familie Fege war auf der Flucht in Havelberg gelandet, wollte dann aber in den Westen, blieb jedoch in der damaligen Ostzone. Aus jener Zeit stammte die Bekanntschaft mit Ernst Rottke, der seinen kurz gehaltenen Suchwunsch persönlich in der Redaktion aufgab. Nun zitiere ich Frau Möck: "Sie brachten die Suchmeldung von Ernst Rottke, der Hildegard Fege aus einem Dorf bei Königsberg sucht. Ja, es ist das Dorf Weißenstein, ich bin auch von da und kenne Hildegard Fege. Ich habe sofort am Montag bei Herrn Rottke angerufen und habe ihm gesagt, daß ich mich um die Adresse kümmere, am Mittwoch hatte ich diese schon und habe auch noch die Telefonnummer besorgt. Als ich diese Herrn Rottke mitteilen wollte, sagte seine Frau am Telefon: "Ach, so schnell!" Herr Rottke hat dann auch gleich bei Hildegard Fege, die jetzt Gabrowski heißt, angerufen, ich etwas später. Hildegard hat sich riesig gefreut und sagte, das Ehepaar Rottke wollte sie bald besuchen, die Freude sei riesengroß. Ich wollte Ihnen dies gleich mitteilen!" Dafür herzlichen Dank, liebe Frau Möck, denn wir freuen uns ja alle über jeden erfüllten Suchwunsch mit!

Die Heimat seiner Vorfahren kann Andreas Gruner nun etwas klarer erkennen, denn Gertrud Kalweit hat sie ihm durchleuchtet. Herr Gruner stammt aus der Familie Danehl aus Sucholasken, später Rauschwald, und diesen Namen konnte ihm Frau Kalweit auch bestätigen, denn der Ort lag nur einige Kilometer von ihrem Heimatdorf Neufreudenthal, Kreis Angerburg, entfernt. Vor allem hatte Herr Gruner nach Mostsehnen gefragt, das er auf keiner Karte entdecken konnte, ich auch nicht - aber Frau Kalweit! Denn als sie Kind war, wohnte dort eine Freundin ihrer Mutter, und sie war oft in dem nahen Ort, den sie genau beschreiben konnte: "Wir fuhren auch dort vorbei, wenn wir Jorkowen, dem Heimatort meiner Mutter, einen Besuch abstatteten. Das Gut in der Nähe hieß Regulowken. Dieses wurde aufgesiedelt, und man gab dem Ort den neuen Namen "Borkenwalde" Es wurde eine Schule gebaut, im Restgut eine Molkerei eingerichtet. Der Familienname Pudellek ist mir auch geläufig, ob von dort, weiß ich aber nicht." Aber vielleicht helfen jetzt andere Landsleute mit, nachdem Gertrud Kalweit geborene Olschewski Herrn Gruner schon diese Informationen vermittelt hat.

Auch Siegfried Kirchhoff hat sich gefreut, und zwar sehr, denn das Echo auf seinen Suchwunsch nach einem Bild von der Neuroßgärter Kirche in Königsberg war viel größer als er erwartet hatte. Herr Kirchhoff bekam freundliche Telefonanrufe und Zuschriften, Bilder in Postkartengröße und sogar eine Trauungsurkunde mit dem Bild von seiner Taufkirche. Und auch Marga Stahlschmidt-Goerke sagt ein herzliches Dankeschön für die interessanten Zuschriften zu dem Thema "Eintopfessen", die sie erhalten hat. Besonders gefreut hat sie sich über die Veröffentlichung der Schilderung von Herrn Nicolaisen zu diesem Thema, die auch die deutlichste Aussage enthält. So, und natürlich kamen und kommen noch immer Zuschriften zu der Frage nach der Bedeutung des vermeintlich ostpreußischen Ausdrucks "Schausstick", die wir ja schon geklärt haben, weil es sich um das durchaus verständliche Wort "Schnauzstick" handelt. Auch auf meine Bitte, mir ihre persönlichen Erfahrungen mit den verschiedenen genealogischen Suchstellen mitzuteilen, haben sich Leserinnen und Leser gemeldet. Vorab herzlichen Dank, ich werde gesondert auf dieses Thema eingehen.

Nun aber zu neuen Fragen und Wünschen, wozu bei unserer ersten Zuschrift auch noch ein Angebot hinzukommt. Denn Hildegard Brandt aus Grammentin besitzt ein Andenken, das sie der betreffenden Familie zukommen lassen möchte. Es handelt sich um den Töpfermeister Arthur Schilling und seine Frau Käthe geborene Brombach aus Arys, Kreis Johannisburg, ihre Kinder Erika und Dieter und deren Nachkommen. Um was für ein Andenken es sich handelt, kann ich nicht sagen, denn Frau Brandt schrieb mir nur ein paar kurze Zeilen. (Hildegard Brandt, Dorfstraße 94 in 17153 Grammentin, Telefon 03 99 52/29 78.)

Unsere Leserin Ilse Meier aus Bad Salzuflen ist im Besitz eines Fotos, das etwa in den Jahren 1943/44 entstanden ist. Es ist auf dem Gut Ästen, Kreis Schröttersburg (Plock), aufgenommen und zeigt ihre Familie mit den Soldaten, die dort Quartier bezogen hatten, ehe es an die Ostfront ging. Ob es jemanden gibt, der sich auf dem Foto wiedererkennt? Das dürfte wohl wirklich ein Zufall sein, aber vielleicht erinnern sich noch Nichtabgebildete an das Gut im damaligen Bezirk Zichenau, denn es kamen viele Soldaten, wie Frau Meier sich erinnert. Die Familie mußte 1945 flüchten. Die Kinder sind in Minden zur Schule gegangen - leise Hoffnung: vielleicht melden sich ehemalige Mitschüler, die mit Ilse Meier dort die Schulbank gedrückt haben? Von der Lehrerbildungsanstalt in Mehlsack, die ihr älterer Bruder besucht hat, besitzt Frau Meier noch Fotos und könnte diese eventuell abgeben. (Ilse Meier, Bergstraße 82 in 32108 Bad Salz-uflen, Telefon 0 52 22/8 29 21.)

Peter Launert befaßt sich erst seit kurzem mit Familienforschung - die Eltern des 50jährigen haben fast nie über die Vorfahren gesprochen, auch er hatte in seiner Jugend kein Interesse, das zeigt sich nun, wo es für manche Informationen fast zu spät ist. Der älteste seiner noch lebenden Geschwister war zur Zeit der Flucht ein Kleinkind, hat also keine Erinnerungen. Außer einer Urkundenrolle von 1959 und einigen alten Fotos besitzt Herr Launert keinerlei Unterlagen, auch keine Hinweise auf eine mögliche Verwandtschaft. Die im Falle seiner vor acht Jahren verstorbenen Mutter auch nur weitläufig sein kann, denn Marie Launert, * 13. September 1914 in Rupkalwen, Kreis Heydekrug, war das einzige Kind des Fischers und Korbmachers Christoph Jurgschat und seiner Ehefrau Eva geborene Becker. Am 1. März 1937 schloß sie vor dem Standesamt Jugnaten die Ehe mit dem Eisenbahnarbeiter Ernst Erich Launert, * 20. September 1911 in Okslinden, Kreis Heydekrug. Dessen Eltern waren der Schneidermeister David Launert und Auguste geborene Zander. Gibt es hier noch Verwandte, kannte jemand die Familien näher? Herr Launert würde sich über Zuschriften oder Anrufe sehr freuen. (Peter Launert, Georgenstraße 55 in 80799 München, Telefon 0 89/27 34 96 27.)

Es ist schon manchmal sehr schwer, überhaupt Anhaltspunkte für Nachforschungen zu finden, wie im Fall von Ralf Bannies, der uns "durch Zufall" im Internet gefunden hat und nun um Kontakte bittet. Sein Großvater Bannies kommt aus Tilsit-Schillgallen oder (?) bei Königsberg, er lebte nach dem Krieg im baden-württembergischen Aalen. Sein Vater Bruno Bannies "ist auch dort geboren". Die Großmutter hieß Auguste Friedrike Bannies geborene Kodlowski. Es gibt noch einen Beweis der ostpreußischen Herkunft: einen Eintrag im kleinen Stammbuch "Standesamt Tilsit Nr. 308/1927.", der sich auf die Geburt von Bruno Bannies am 16. November 1927 beziehen dürfte. Das ist alles. Immerhin gibt der Fragende seine Postanschrift an, was bei E-Mails selten ist. Dabei ist diese wichtig, denn die meisten unserer älteren Leserinnen und Leser, die gerade mit ihren Erinnerungen helfen können, melden sich nur schriftlich oder telefonisch. (Ralf Bannies, Hauptstraße 41 in 73457 Essingen, Telefon 0 73 65/92 29 00 86.)

Eure Ruth Geede

Auf dem Gut Ästen, Kreis Schröttersburg (Plock) 1943/44: Wer sich wiedererkennt, melde sich bei Ilse Meier, Bergstraße 82 in 32108 Bad Salzuflen, Telefon (0 52 22) 8 29 21. Foto: Meier


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