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01.05.04 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern / Ruth Geede

© Preußische Allgemeine Zeitung / 01. Mai 2004


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde.

halt, diese Anrede langt noch nicht. Denn nach dem Vorschlag von Reinhard Donder müßte noch hinzukommen "Internationale Familie"! Weil - so meint unser Landsmann - die Ostpreußen in alle Winkel der Erde freiwillig und teilweise zwangsweise ver- streut sind. Als Koordinator der Genealogischen Forschungs- und Sammelstelle des Kreises Lyck bekommt er das oft zu spüren. So erhielt Herr Donder kürzlich eine Anfrage aus Bolivien: Die in Santa Cruz lebende Rechtsanwältin und Historikerin Yngrid Vespa Adomeit sucht Nachfahren ihres Großvaters! Da dieser aus Tilsit stammte und mehrere Geschwister hatte, übermittelte Herr Donder uns diesen Suchwunsch in der Hoffnung, daß die Enkelin in unserer großen Familie Verwandte findet. Nun ist der Name Adomeit ja nicht gerade selten, vor allem im nördlichen Ostpreußen, aber Vornamen und Geburtsdaten aller Geschwister sind vorhanden, und das erleichtert doch sehr die Suche, auf die wir nun gehen:

Der besagte Großvater Gustav August Adomeit, * 12. 2. 1887 in Tilsit, kam 1915 als Matrose nach Südamerika, zuerst nach Peru, dann nach Bolivien. Dort ließ er sich nieder, heiratete, bekam sechs Kinder und verstarb in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Er war der älteste Sohn von Georg Adomeit und Friederike Wilhelmine Johanne, geb. Bieber. Nach ihm wurden noch sieben Kinder geboren: August Hermann, * 29. 12. 1889, Robert Gustav, * 6. 8. 1893, Fried-rich Emil, * 16. 8. 1894, Marie Bertha, * 21. 3. 1899, Johanne Helene, * 22. 12. 1900, * George Fritz, * 6. 7. 1903, und Anna Frida, * 25. 2. 1905, alle in Tilsit. Näheres ist nur von zwei der Genannten bekannt: Robert Gustav Adomeit soll 1919 Fleischermeister gewesen sein und in der Grabenstraße 11 gewohnt haben. Ihm gehörte vermutlich das Haus Hohe Straße 89, das später an Franz Dietschmann überging. Friedrich Emil war wohl Tischler und wohnte Große Gerberstraße 15. Na, das sind schon recht brauchbare Angaben, mit denen man auf Verwandtensuche gehen kann. Vielleicht können auch ehemalige Nachbarn oder Freunde Auskunft geben. Zuschriften bitte an Reinhard Donder, Seebergen 2 in 22952 Lütjensee, Telefon 0 40 / 38 90 16 26 (tagsüber) oder 0 41 54 / 71 14, E-Mail: donder-luetjensee@t-online.de

"International" geht's weiter, denn die nächste Zuschrift kommt aus Belgien, und wieder handelt es sich um Familienfragen. Erik Hasaers besitzt nur wenige Angaben über die Herkunft seiner Mutter, die aus Ostpreußen stammt, es gibt auch keine Dokumente bis auf eine - fast unleserliche - Heiratsurkunde der Großeltern. Seine Mutter wurde in Mühlenau, Kreis Labiau, geboren, entweder am 28. oder 31. Januar 1939. Ihre Eltern waren Gustav Albert Schwark, * 4. 4. 1897 in Bartenstein, Sterbedatum unbekannt, und Anna geb. Spiek,

* 12. 1. 1901 in Mühle Keppuren, Kreis Insterburg, gestorben am 3. 5. 1973 in Rochlitz, Kreis Mittweida. Sie haben am 13. 4. 1925 in Didlacken, Kreis Insterburg geheiratet. Weitere Angaben gibt es nicht. Wer kannte die Familie, die 1945 aus Ostpreußen flüchtete? Vielleicht melden sich auch Verwandte bei Erik Hasaers, Maurits Sabbellaan 48 in 2020 Antwerpen, Belgien, Telefon 00/32 / (0) 495 / 22 45 60, E-Mail: Erik.Hasaers@pandora.be

"Seit einigen Jahren versuche ich, etwas über die Vorfahren meines Großvaters mütterlicherseits zu erfahren," schreibt Diet-rich Olinski aus Brügge. Leider bisher vergeblich, und deshalb wendet er sich an unsere Familie mit der Hoffnung, endlich in seiner Familienforschung weiterzukommen. Dietrich Olinski wurde 1939 in Thalheim, Kreis Neidenburg geboren. Sein Großvater Richard Glinka starb 1958, aber er hatte wenig über seine Familie erzählt, und den damals 19jährigen Enkel interessierte das auch nicht viel - dafür jetzt um so mehr. Großvater Richard Glinka, * 30. 3. 1891, war mit Natalie, geb. Hardt, aus Wiesenfeld verheiratet. Sie besaßen in Thalheim einen Bauernhof mit Gastwirtschaft und Lebensmittelladen. "Woher kam Richard Glinka, wo wurde er geboren, wer waren seine Eltern, hatte er Geschwister, warum ließ sich das Ehepaar in Thalheim nieder?" fragt nun der Enkel. Vielleicht finden sich weitläufige Verwandte oder ehemalige Nachbarn und Kunden, die sich an die Familie Glinka erinnern? (Dietrich Olinski, Birkenweg 1 in 16945 Brügge.)

Auf Verwandtensuche ist auch Gerhard Goetz aus Grünhainichen, aber er möchte vor allem Näheres über den früheren Wohnort seiner Eltern erfahren: Neuhausen-Tiergarten bei Königsberg. Alfred Max Goetz, * 14. 4. 1913 in Königsberg, und seine Frau Elfriede Olga, geb. Hartwig, * 16. 7. 1917 in Seifersbach, Krs. Rochlitz, wohnten dort von 1939 bis 1944 in einem Haus in der Hechtallee. In dieser Zeit wurden ihre Kinder Regina, Reinhard und Ingrid geboren. Deshalb könnten sich vielleicht noch ehemalige Nachbarn an die junge Familie erinnern, vor allem der Besitzer des kleinen Hauses in der Hechtallee, der nebenan wohnte (Reddig / Räder?). Aber auch ehemalige Kameraden von Max Goetz vom Fliegerhorst dürften sich an den Lehrer für Navigation und Funkausbildung erinnern, über dessen Rang der Sohn unterschiedliche Angaben hat (Oberst? Oberfeldwebel?) Leider hat Max Goetz, der 2001 in Gohlis / Cossebaude-Dresden verstarb, seinen Söhnen nichts von seinem früheren Leben erzählt. Für Gerhard Goetz sind aber, seit er intensiv Ahnenforschung betreibt, auch die kleinsten Angaben wichtig. Deshalb bitte er auch Verwandte, sich bei ihm zu melden. Es handelt sich um die Nachkommen des ehemaligen Oberfeldwebels Alfred Sprengel * 6. 12. 1919 in Königsberg, † 7. 10. 1992, ein Vetter seines Vaters. Dessen Schwester Else Sprengel lebte wie dieser in Duisburg und hatte zwei Kinder, Dietmar Sprengel und Ingrid (Stappa/er/el). Anschrift von Gerhard Goetz: Chemnitzer Straße 45 in 09579 Grünhainichen, Telefon 03 72 94 / 8 77 60.

Einen Geburtstagswunsch möchte unsere Leserin Renate Schlegel ihrer Schwägerin Irmgard erfüllen, und ich glaube, daß dies mit Hilfe unserer Ostpreußischen Familie durchaus möglich ist. Irmgard Schlegel ist eine geborene Patzschke, ihr elterlicher Hof liegt in Böhlitz/Thüringen. Dort lebte nach dem Krieg die aus ihrer ostpreußischen Heimat vertriebene Hilda Waldaukat mit ihren zwei Töchtern. Die Mutter half in der Landwirtschaft, bis sie zu ihrem Bruder übersiedelte. Danach verliert sich die Spur. Da Irmgard alle drei sehr gerne hatte, möchte sie etwas über deren weiteren Lebensweg wissen. Renate Schlegel ist es gelungen, einige Daten in Erfahrung zu bringen, die bei der Suche helfen könnten. Hilda Waldaukat, geb. Henseleit,

* 1. 2. 1920, stammt aus dem Kreis Goldap. Die Töchter heißen Heidemarie, * 30. 5. 1942, und Brunhilde,

* 15. 7. 1944. Die Jüngste hat ihren Vater Richard Waldaukat nicht mehr gekannt, er fiel 1944 an der Ostfront. Bis 1965 sollen die Gesuchten in Hilgen bei Köln gewohnt haben. Wo sind sie geblieben, wer meldet sich bei Renate Schlegel, Stadtweg 9 in 38162 Cremlingen, Telefon 0 53 06 / 51 96?

Und da wir gerade bei dem Thema Geburtstag sind: Ein herzlicher Glückwunsch geht an unsern Landsmann Alfred Anskat aus Langendorf, Kreis Labiau, der in diesen Tagen seinen 70. Geburtsag feiern kann. Und wie es ist, wenn man älter wird: Die Sehnsucht nach der Heimat wird bei ihm immer größer, vor allem seit der Wende, als er endlich auf die Suche nach alten Bekannten und Nachbarn gehen konnte - mit schönem Erfolg. Und so hofft seine Frau Christel, daß sich auch diesmal Landsleute aus seiner engeren Heimat, dem Großen Moosbruch, melden werden. Das wäre für ihn das schönste Geschenk! (Alfred Anskat, Dorfstraße 6 in 19217 Utecht, Telefon 0 38 87 / 52 03 83.)

Eure Ruth Geede


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