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08.05.04 / Vor 59 Jahren: Nicht befreit - besiegt / Betrachtungen zum 8. Mai

© Preußische Allgemeine Zeitung / 08. Mai 2004


Vor 59 Jahren: Nicht befreit - besiegt
Betrachtungen zum 8. Mai
von Wilhelm v. Gottberg

Am 8. Mai vor 59 Jahren war das Ende des Zweiten Weltkrieges gekommen. Mit der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen Wehrmacht hatten die Anglo-Amerikaner und die mit ihnen verbündeten Sowjets ihr Kriegsziel erreicht: die militärische Niederwerfung und Besetzung des Deutschen Reiches zum Zwecke der Ausbeutung und Dezimierung, um so ihre hegemoniale Position in Europa abzusichern.

Deutschland wurde am 8. Mai nicht befreit, wie uns das heute so viele einreden wollen, sondern besiegt. Wäre es den westlichen Siegermächten primär um eine Befreiung Deutschlands vom NS-Regime gegangen, hätten sie den deutschen Widerstand gegen das NS-Regime ermutigen und fördern können. Eben dies ist nicht geschehen, sondern die vom Widerstand angebahnten Kontakte nach England und Schweden wurden nicht aufgenommen. Gleichwohl war der 8. Mai 1945 auch für Hunderttausende Menschen in Deutschland eine Befreiung, denn die Türen der KZ, der Arbeitslager sowie der Gefängnisse öffneten sich.

Deutschland und die Deutschen waren harten Willkürmaßnahmen der Siegermächte ausgesetzt. Man denke nur an das hunderttausendfache Sterben der kriegsgefangenen Soldaten auf den Rheinwiesen und das Vorgehen der Sowjets und ihrer deutschen Helfer gegen die bürgerliche Klasse in der SBZ.

Unvergessen der Einsatz der Wehrmachtssoldaten in den letzten Kriegsmonaten an der Ostfront. Die unabwendbare militärische Niederlage vor Augen, kämpften sie heldenmütig, um Millionen Ostdeutsche vor dem Tod, vor Mord, Vergewaltigung oder Zwangsarbeit zu bewahren. Zehntausende Soldaten, viele selber fast noch Jugendliche, gaben ihr Leben, damit Millionen Ostpreußen, Pommern, Schlesier, Ostbrandenburger - meist Frauen, Kinder, Alte, Verwundete - in den Westen flüchten konnten. Wir gedenken auch heute noch mit Respekt ihres selbstlosen Einsatzes.

Die Anti-Wehrmachtsausstellung des Herrn Reemtsma hat ihre Ausstellungsreise durch Deutschland beendet. Es gab im Zweiten Weltkrieg mehr als acht Millionen deutsche Soldaten. Sie haben - abgesehen von Einzelfällen - die Ehre des deutschen Soldatentums hochgehalten. Daran kann auch die Diffamierung einer ganzen Soldatengeneration durch diese pseudowissenschaftliche Ausstellung nichts ändern. Bezeichnenderweise kam sie erst auf den Markt, als die Mehrzahl der Wehrmachtssoldaten schon von dieser Welt gegangen war und die noch lebenden altersbedingt sich nicht mehr gegen die Diffamierung wehren konnten.

Inzwischen wurden schlimme Menschenrechtsverletzungen der anglo-amerikanischen Besatzungstruppen im Irak bekannt. Wir gehen zur Zeit davon aus, daß es sich hierbei auch nur um Einzelfälle handelt. Dennoch: Herr Reemtsma, bitte dokumentieren Sie!


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