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15.05.04 / Das Haus Preußen kehrt heim / Generalverwaltung soll

© Preußische Allgemeine Zeitung / 15. Mai 2004


Das Haus Preußen kehrt heim
Generalverwaltung soll von Bremen nach Potsdam verlegt werden
von Sverre Gutschmidt

Die Generalverwaltung des Hauses Preußen, des einstigen deutschen Herrscherhauses, soll von Bremen nach Potsdam verlegt werden. Dafür sprach sich Georg Friedrich Prinz von Preußen am 8. Mai anläßlich einer Ausstellung im Potsdamer Marmorpalais aus. Die Ausstellung, die Georg Friedrich miteröffnete, widmet sich der letzten deutschen Kronprinzessin, seiner Großmutter Cecilie (1886-1954). Bei der Eröffnungsfeier waren neben dem Prinzen auch zahlreiche andere Mitglieder der verschiedenen Linien der Familie Hohenzollern anwesend.

Als Chef der Hohenzollern machte der 27 Jahre junge Prinz Georg Friedrich die Verlegungspläne publik: "Ich denke ernsthaft darüber nach. Es entspricht auch dem Willen meines Großvaters Louis Ferdinand, der im Marmorpalais geboren wurde und eine tiefe Verbundenheit gegenüber seiner Vaterstadt Potsdam hatte." Louis Ferdinand starb 1994. Die Generalverwaltung befindet sich seit Louis Ferdinands Vorsitz über das Haus Preußen in Bremen, in dessen Nähe er seinen Wohnsitz hatte. Von dort aus wird das Vermögen des ehemaligen Herrscherhauses betreut. Dazu gehören ein Großteil des Hohenzollern-stammsitzes, nämlich die Burg Hohenzollern in Hechingen in Baden-Württemberg, die Berliner Villa Monbijou sowie Kunstschätze und weitere Immobilien. Der Gesamtwert der Besitzungen wird auf über 50 Mil-lionen Euro geschätzt.

Die Verlegung der Generalverwaltung wäre ein weiterer Schritt der historischen Rückkehr des Hauses Preußen in seine Heimat. Erst 1991 wurden die Gebeine des legendären Friedrich des Großen unter großer öffentlicher Anteilnhame nach Potsdam vor das Schloß Sanssouci überführt. Im März dieses Jahres hatte Friedrich Wilhelm Prinz von Preußen in Berlin-Charlottenburg geheiratet.

Prinz Georg Friedrich hatte gleich nach dem Tode Louis Ferdinands seine Anwartschaft auf den deutschen Thron erklärt. Der letzte Kaiser hatte bekanntlich nur für seine Person auf den Titel verzichtet, nicht jedoch für seine Nachfahren.

Zur Zeit studiert Georg Friedrich, der den Titel "Kaiserliche Hoheit" führt, an der Bergakademie Freiberg in Sachsen Betriebswirtschaft. Als wirtschaftlich versiert zeigte er sich bereits bei der Gestaltung des Internetportals www.preussen.de, das von ihm im Oktober vergangenen Jahres neu konzipiert wurde und sich nach eigenen Angaben enormen Interesses erfreut. Der von ihm eingerichtete "Preussen-Shop" bietet Artikel rund um das Thema Preußen an. Auch der vom Prinzen eigens neu gestaltete Preußenadler zeugt vom Tatendrang Georg Fried-richs.

Ob er nach Abschluß seines Studiums womöglich selbst nach Potsdam oder Berlin ziehen wird, wollte er noch nicht sagen. Aus der Umgebung des Prinzen verlautet jedoch, daß er für Potsdam oder Berlin durchaus zu haben sei. Der 1,93 Meter große Thronanwärter diente freiwillig bei den Gebirgsjägern der Bundeswehr.

In Berlin gibt es bereits jetzt ein Büro der Hohenzollern-Verwaltung als Repräsentanz der Familie in der Hauptstadt. Vor allem Potsdam aber dürfte als historische Stätte mit Sicherheit von der Entscheidung profitieren.


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