28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
15.05.04 / Abriß absehbar / Grenzstädte beklagen leerstehenden Wohnraum

© Preußische Allgemeine Zeitung / 15. Mai 2004


Abriß absehbar
Grenzstädte beklagen leerstehenden Wohnraum

Der Städteforscher Albrecht Göschel vom Deutschen Institut für Urbanistik in Berlin bietet den abwanderungsgeplagten Grenzstädten an Oder und Neiße keine neuen Perspektiven. Vor kurzem erteilte er den insbesondere mit Blick auf die EU-Osterweiterung in Görlitz, Guben oder Frankfurt verstärkt aufkeimenden Hoffnungen eine Absage, der gewaltige Leerstand an Wohnraum könnte sich dort durch den Zuzug polnischer Pendler oder Zuwanderer nennenswert verringern.

Göschel vertritt die Ansicht, etwaige Immigranten aus der Republik Polen würden Orte weiter im Westen der Bundesrepublik Deutschland bevorzugen. Diese weisen bekanntlich eine wesentlich bessere Arbeitsmarktlage auf. Hinzu kommt, daß das Mietniveau westlich der Grenze für viele Polen noch immer zu hoch ist.

Darüber hinaus klagt beispielsweise der auf polnischer Seite gelegene Teil von Görlitz (Zgorzelec) mittlerweile nicht mehr üer Wohnungsmangel. Im Gegenteil: Auch hier wandern Menschen ab, allerdings nur in geringer Zahl ans westliche Flußufer, wo im Jahr 2002 gerade mal 600 von 58 000 Einwohnern Polen waren.

Nur eine kleine Minderheit kann es sich nach Angaben von Gerd Kolley, seines Zeichens Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, leisten, "aus Prestigegründen" nach Görlitz zu ziehen.

Zur Zeit stehen dort 10 000 Wohnungen leer. Jahr für Jahr verliert die niederschlesische Kommune weitere tausend Einwohner, so daß nach Meinung von Städteforscher Göschel schon bald nichts anderes übrig bleiben wird, als in großem Stil ungenutzten Wohnraum abzureißen. Petra Schirren


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren