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15.05.04 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 15. Mai 2004


Leserbriefe

"Wahlalter Null" gäbe die Macht in falsche Hände
Betr.: "Eine Frage der Wahl" (Folge 17)

Beim Lesen solcher Betrachtungen fragt man sich, ob die nichts Wichtigeres zu besprechen haben. "Kinder an die Macht", singt Herbert Grönemeyer, und Lothar-Günther Buchheim stellt fest: (In der Demokratie bedeutet) "Wählen: Die Kreuzchen eines Idioten haben genausoviel Gewicht wie die Überzeugung eines Nachdenklichen!"

Über das "Wahlalter Null" könnte man vielleicht nachdenken, wenn es sich im "Standort Deutschland" noch um ein nationalbewußtes Wahlvolk und nicht um eine zunehmend multiethnische "Wahlbevölkerung" handelte.

Jene Familien mit weit über den deutschen 1,4 Geburten pro Familie würden ein beträchtliches Gewicht bekommen. Es ist vorauszusehen, wem oder für was sie ihre Stimme mit der geballten Ladung ihrer Familie geben würden.

Es würden die Koordinaten verschoben durch die Vermehrung von Buchheims "Kreuzchen", und es würde noch mehr als bisher schon sinnbildlich nun auch noch direkt "aus dem Bauch heraus" abgestimmt werden. Der vor den Wahlen praktizierte Wahlrummel bringt nun mal nicht allzuviel "Nachdenkliche" hervor. Da verweigert man sich lieber mehr und mehr. Die entstehenden Lücken sollen nun die "Null-Alter-Wähler" schließen.

Der Gedanke der Demokratie verkommt mehr und mehr zur Farce! Warum spinnt man den Faden nicht gleich weiter und denkt bei den lieben Kleinen nicht nur an das stellvertretend wahrgenommene aktive Wahlrecht, sondern läßt sie auch in das Parlament und in die Regierung wählen?! Das wär's doch! Kindische Auftritte und Debatten gibt es ohnehin genug! Naturgemäß fehlende staatsbürgerliche Reife und Mündigkeit (von Rechtsfähigkeit ganz zu schweigen), mangelnde Sachkompetenz und ebenso noch nicht vorhandenes gemeinschaftsbezogenes Verantwortungsbewußtsein dieser potentiellen Entscheidungsträger würden kaum auffallen bei manchen Parlamentskollegen und jenen Wählern, die Herrn Fischer zu den beliebtesten der Politiker küren und denen die Art und Weise des immer wiederkehrenden Wahlspektakelrituals und die Themenwahl wie Themenvermeidung in den Wahlkämpfen dieser sonderbaren Demokratie nicht auffallen oder nicht zu stören scheinen.

Dietmar Tchorz, Berlin-Friedrichshagen

 

Kants Pädagogik blieb unerwähnt
Betr.: Preußische Zeitung (Folge 15)

Gestatten Sie mir, Ihrer Redaktion ein ganz großes Lob auszusprechen für die Sonderseite (PZ I-IV) und die Beiträge zum Gedenken an den Königsberger Philosophen in einer Ausführlichkeit, wie ich sie weder in der FAZ noch in der Welt gefunden habe.

Einem seit vielen Jahren pensionierten Pädagogen alter Schule ist es jedoch nicht entgangen, daß die beiden Professoren Dr. G. Schulz und Dr. Seubert mit keinem Satz die Vorlesung Kants "Über Pädagogik" erwähnt haben, in denen Kant unter anderem einige überzogene Thesen Rousseaus geraderückte, die sich bis heute - besonders bei linken "Reformpädagogen" - besonderer Beliebtheit erfreuen. So heißt es in einer Vorlesung wörtlich: "Man redet viel davon, alles müsse den Kindern in der Art vorgestellt werden, daß sie es aus Neigung täten. In einigen Fällen ist das freilich gut, aber vieles muß man ihnen auch als Pflicht vorschreiben. Dieses hat nachher großen Nutzen im Leben der Erwachsenen." Mag sein, daß die pädagogischen Ideen Immanuel Kants in Vergessenheit geraten sind, mag aber auch sein, daß man sich (absichtlich) unwissend stellt, weil die Erziehungsgrundsätze, die Kant in seinen Vorlesungen vertritt, dem Laisser-faire - vom Kindergarten bis zum Schulabschluß - des Zeitgeistes zuwiderlaufen?

Die beiden Kant-Gedenkfeiern für den 12. Februar 1804 und den 22. April 1724 sind leider "über die Bühne" gegangen, ohne daß Kants hochaktuelle Erziehungsmaximen auch nur beiläufig erwähnt wurden. Weiterhin viel Erfolg für die Preußische Allgemeine und für Ihre Arbeit in der Redaktion.

Alfons Kuhn, Homberg/Efze

 

Missbraucht
Betr.: "Wie zu DDR-Zeiten" (Folge 17)

Die Jugendweihe ist auf keinen Fall eine Erfindung der DDR und wurde schon viel eher veranstaltet. Natürlich ist allgemein bekannt, daß Faschisten und Kommunisten versucht haben, Menschen, die sich vom christlichen Glauben entfernt haben, auf ihre Seite zu ziehen.

Helgo Kannenberg, Gummersbach

 

"Ich heiße Klinke und öffne das Tor!"
Betr.: "Wie Christian die Elbherzogtümer verlor" (Folge 16)

Die Erstürmung der Düppeler Schanzen bewegt heute nördlich und auch südlich der deutsch-dänischen Grenze trotz der EU immer noch die Gemüter. Daher erinnern Sie zu Recht an dieses Geschehen. Auf der deutschen Seite der Grenze ist der alljährliche Oeverseemarsch vor allem dem Gedenken an die Verwundeten des Krieges und ihre Versorgung gewidmet, und im Jahre 2003 konnte für die Festrede auf dieser Veranstaltung erstmals ein Däne gewonnen werden.

Zur heutigen Zeit und in einer preußischen Zeitung sollte aber nicht der Pionier Karl Klinke unerwähnt bleiben, der sich an der Schanze am 18. April 1864 mit einem Pulversack in die Luft sprengte, um eine Bresche in die Palisaden zu brechen. "Ich heiße Klinke und öffne das Tor!" soll er vorher gerufen haben. Und Theodor Fontane als Patriot und 45jähriger Zeitgenosse machte es zum Gegenstand seines begeisterten Gedichts "Der Tag von Düppel". Und 1908 wurde auf dem Klinkeplatz in Spandau ein Denkmal enthüllt. Ob es noch steht, weiß ich nicht.

Wenn heute Tag für Tag überall auf dieser Welt junge Männer und Frauen aus religiösem Fanatismus als Selbstmordattentäter vor allem unschuldige Passanten mit in den Tod reißen, wäre es gut, an Klinke zu erinnern, der unter Einsatz seines Lebens half, eine blutige Schlacht abzukürzen.

Wolfgang Neumann, Wedemark

 

Der Held von Düppel?
Ob der Pionier Klinke wirklich heldenhaft gewesen ist oder nicht, ist für Theodor Fontane nicht entscheidend. "Welche Lesart aber auch immer die richtige sein mag, das Volk wird sich seinen Klinke ebenso wenig nehmen lassen, wie seinen Froben. Mit der historischen Aufhellung - die ohnehin höchst mißlich ist und oft noch mehr vorbeischießt als die Dichtung - ist dem Bedürfnis des Volkes nicht immer am meisten gedient." Foto: Archiv

 

Schweigegeld
Betr.: "Partei als Medienmogul" (Folge 12)

Ihrem interessanten Artikel ist noch nachzutragen, daß sich beim Ausverkauf der sogenannten neuen Bundesländer nicht nur die Kohl-Schäuble-Regierung, wie inzwischen erwiesen, mit Lüge und vorsätzlichem Betrug schuldig gemacht hat, sondern daß die SPD dabei auch kräftig mitgemischt hat.

Da den SPD-Politikern natürlich bekannt war, wie Kohl, Schäuble, Waigel und Konsorten bezüglich der Enteignungen gelogen hatten, haben sie denen mit der Wahrheit und sogar Klage gedroht. So hat es jedenfalls Theo Waigel schriftlich bestätigt, und deshalb habe er an die SPD 1991 ein Schweigegeld (offiziell als Entschädigung für während DDR-Zeiten enteignete Medien deklariert. A.d.R.) in Höhe von 75 Millionen Mark überwiesen!

Das ist der eigentliche Grund, warum heute seitens der Opposition zu dem neuen Medienmogul geschwiegen wird.

Horst Fikentscher, Geisenfeld-Ainau

 

"Kaputthauen"
Betr.: Deutschlandhaß

Mein Neffe studiert im ersten Semester an der Frankfurter Universität Politologie und Geschichte. Auf einer Etage in einem Universitätsgebäude stieß er auf folgende Schmierereien, die er sich notiert hat: "Nieder mit Deutschland", "Rock down Germany", "Deutschland abschalten", "Deutschland nein, ich will dich nicht, du bis mir zu eklig", "Streiken statt schweigen", "Hohmann und Koch: deutsche Nazi-Täter", "Desorganisiert das deutsche Volk", "Anarchie macht Spaß", "Lest mehr Marx", "Widerstand jetzt und überall", "Wir sind geboren, um frei zu sein", "Deutschland in den Rücken fallen", "Gegen Arbeitswahn", "Schily in den Knast", "Freiheit für die Flüchtlinge", "Offene Grenzen überall", "Deutschland kaputthauen", "Arbeit ist Scheiße - für das Recht auf Faulheit".

Daß eine Universität derartiges pubertäres, infantiles Geschwafel duldet, ist mir unverständlich. Kann man dagegen nichts unternehmen?

I. Koester, Frankfurt/M.

 

Schröder hat den Klotz DGB am Bein
Betr.: "Ohne Zuversicht" (Folge 17)

Wo soll die Zuversicht auf Besserung und neue Arbeitsplätze herkommen? Die Osterweiterung der EU kann keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Die Industrie sucht sich Standorte in den Staaten, in denen sie am billigsten produzieren kann, vor allem die Großindustrie, die keine nationalen Interessen verfolgt und der es egal ist, ob in unserem Land Arbeitsplätze vernichtet werden. Wenn ein großes Unternehmen ein anderes schluckt (siehe Aventis), dann haben wir nichts davon, nur die Bosse werden reicher und zu unserem Schaden auch mächtiger.

Die enge Bindung der SPD an den DGB bringt auch keine Hoffnung, Selbst wenn Schröder weiß, was das Land braucht, hat er doch immer den Klotz DGB am Bein, dessen Bosse die Steinzeit noch nicht verlassen haben.

Jonas Kaltgraben, Neu-Fahrland


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