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15.05.04 / Farbenfrohes Intrigenspiel / Die Königin

© Preußische Allgemeine Zeitung / 15. Mai 2004


Farbenfrohes Intrigenspiel
Die Königin von Saba zwischen Liebe und Pflicht

Eine der schönsten Liebesgeschichten, die die Geschichte kennt, ist die der Königin von Saba und König Salomos.

Als der König von Saba auf der Jagd dem Angriff eines Stieres zum Opfer fällt und dem Tode nahe ist, bestimmt er nicht seinen kränklichen Sohn Menelik, sondern seine stolze, kluge und zugleich schöne Tochter Bilkis zur Nachfolgerin. Bilkis Balmaka ist die Tochter des Königs von Saba, eines Landes, das durch den Handel mit Weihrauch zu Macht und Reichtum gelangt ist.

Kaum daß die junge Frau den Thron bestiegen hat, beginnen sich die Intrigen hinter ihrem Rücken zu spinnen. Wider Erwarten meistert die Königin ihre Aufgabe in jener von Männern dominierten Welt zunächst vortrefflich, bis der drängende Wunsch, den für seine Weisheit vielgepriesenen König Jerusalems kennenzulernen, über ihre Vernunft siegt.

Im Glauben, daß ihre Regentschaft gesichert sei, nimmt Bilkis die 100tägige Reise ins Königreich Salomos auf sich. In ihrer Begleitung befindet sich ihre treue Dienerin Judith, die durch ihre Rolle als Sprachlehrerin in Bilkis Gefolge einem Leben als Sklavin in einem Hurenhaus entkommt.

Kaum daß der König Jerusalems und die fremdländische, dunkelhäutige Königin einander ansichtig werden, fühlen sie eine tiefe Verbundenheit zueinander, die sich bald zu einer innigen Liebe entwickelt. Doch nicht nur der Thron der sabäischen Königin ist in ihrer Abwesenheit von Intrigen bedroht, sondern auch Salomo ist vor solchen nicht gefeit. Letztendlich steht die schöne Bilkis, die von Salomo ein Kind erwartet, vor der Entscheidung, ob ihr die Erfüllung des eigenen Glücks wichtiger ist als das Wohlergehen ihres Volkes.

In diesem Roman vereint der Autor Siegfried Obermeier historische Überlieferungen mit einer anrührenden und romantischen Liebesgeschichte. Dieses Buch stellt ferner den Glaubenskonflikt der damaligen Zeit dar, der aufgrund der verschiedenen Religionen und Glaubensrichtungen unter den Bewohnern der miteinander Handel treibenden Länder bestand.

Anschaulich und farbenfroh berichtet Siegfried Obermeier über die Liebe eines wahrhaft königlichen Paares im Schatten der Machtintrigen und Eifersucht selbstsüchtiger Neider.

Eine kleine Reise in die Vergangenheit, die dem Leser ermöglicht, in seiner Phantasie dem grauen Alltag zu entfliehen und für kurze Zeit im sonnenbeschienenen Palast König Salomos zu verweilen, um die Ereignisse auf sich wirken zu lassen. A. Ney

Siegfried Obermeier: "Salomo und die Königin von Saba", Nymphenburger, München 2004, Historischer Roman, geb., 397 Seiten, 22,90 Euro


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