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Preußische Allgemeine Zeitung / 22. Mai 2004
Der Volltreffer auf das mit einem eigenen Raketenabwehrsystem geschützte Pentagon am 11. September 2001 sowie der asymmetrische Krieg in Israel und nunmehr im Irak haben zu einem Erstarken des islamistischen Bewußtseins in der Umma geführt. Die Moslems zwischen Minda-nao, den islamischen Provinzen Thailands, Taschkent, Casablanca und Europa glauben heute mehr denn je, daß der Friedensbegriff des Islam in einem endzeitlichen Dschihad global verwirklicht werden kann. Sie verkörpern damit eine außerordentliche Gefahr nicht nur für die in ihren Augen besonders verachtungswürdigen USA, sondern für den gesamten christlich geprägten abendländischen Kulturkreis. Mit dem Einmarsch der amerikanischen und britischen Truppen in den Irak in der Nacht vom 19. auf den 20. März 2003 wurde eine neue weltpolitische Ära eingeleitet: die Neuordnung des Nahen Ostens unter dem Banner der Demokratie, ganz im Sinne des US-Vizeaußenministers Wolfowitz. Nicht nur für ihn ist der Irak der erste Dominostein auf dem Wege dieser Neuordnung. Auch unsere deutschen Deutungseliten hoffen, daß ein islamisches Land zur Demokratie finden kann, etwas, was in Europa weder im Kosovo noch in Bosnien gelungen ist. In Wirklichkeit ist ein stabiler, demokratischer Irak ebenso unwahrscheinlich wie ein demokratisches Afghanistan, ein Land, in dem der amtierende Präsident Karsai kaum seinen eigenen Palast unter Kontrolle hat und durch US-Leibwächter geschützt werden muß. Die Welt-Unordnung wird sich nach dem absehbaren amerikanischen Rückzug aus dem Irak dann erheblich verstärken, wenn es, was zu vermuten ist, den Amerikanern nicht gelingen sollte, unter Respektierung der Traditionen und Realitäten eines islamischen Landes Ordnung und Frieden zu hinterlassen. Ein solcher US-Rückzug würde nicht nur den gesamten Nahen Osten destabilisieren, sondern auch eine Reihe wackliger Systeme in anderen islamischen Staaten hinwegfegen und die Bedrohungslage für den Vorposten des Westens, nämlich Israel, bedrückend verschärfen. Darüber hinaus wären Auswirkungen auf die der NATO feindlich gesinnte, sowjetisch geprägte militärische Nomenklatura Rußlands absehbar, aus deren Sicht die Umzingelung durch die USA im "Unterleib" der ehemaligen Sowjetunion bzw. im Kaukasus auf Dauer nicht hinnehmbar ist. Der durch den nicht lösbaren Konflikt in Israel bzw. Palästina angefachte und durch den Irak-Krieg enorm verstärkte Haß gegen die westliche Welt wirkt bis in die islamischen Parallelgesellschaften Europas. Unser Kontinent ist bereits voll in diesen Sog von Gewalt, Terror und Krieg einbezogen, einhergehend mit einer anschwellenden Welle von Antiamerikanismus und von nachweislich wachsendem Antisemitismus, so wie das nicht nur in den Trabantenstädten Frankreichs beobachtet werden kann, sondern auch in der muslimischen Parallelgesellschaft Deutschlands. Spätestens nach dem Anschlag von Madrid sollte die neue Bedrohungslage eigentlich allen Europäern bewußt sein. Doch zumindest viele Politiker stecken noch immer den Kopf in den Sand. Bezeichnend dafür ist, daß die EU klammheimlich eine durch das renommierte Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin erarbeitete Studie über den Antisemitismus in Europa umschreiben lassen wollte. "Die EU hat die Studie begraben, aus Angst vor einem Bürgerkrieg", sagte der Soziologe Prof. Werner Bergmann, unter dessen Leitung die Schrift entstanden war. Diese Studie, so die britische Financial Times, sollte zurückgehalten werden, weil erkennbar ist, "daß hinter den zunehmenden antisemitischen Erscheinungen Moslems und pro-palästinensische Organisationen stehen". Nicht ganz unrecht hat der französische Philosoph Alain Finkielkraut, der seit längerem einen linken, progressiven "anti-faschistischen Antisemitismus" im Namen der Menschenrechte beobachtet, der Israel im Kampf mit den Palästinensern die Rolle der Nazis überstülpt. Die Vereinigten Staaten haben registriert, daß sie sich in einer globalen Auseinandersetzung befinden. Europas und insbesondere Deutschlands Deutungseliten verdrängen bzw. tabuisieren das, obwohl auch wir uns schon länger in einer Vorstufe dieses Konflikts befinden. Aus Deutschland kommende Muslime sind bei Kämpfen in Tschetschenien gefallen, in einer hiesigen Moschee gab es donnernden Beifall für eine ihren Märtyrermann preisende Ehefrau, die hofft, daß ihr Sohn den gleichen Weg gehen wird, und unter den Mordgesellen von Istanbul befand sich ein in Deutschland geborener und aufgewachsener Türke. Mehrere Tausend von unseren Sicherheitsbehörden als akut gewaltbereit eingestufte Muslime leben in Deutschland in einem unbekannten Heer von Sympathisanten und in durch Gruppenzwang geprägten Kollektiven. Dennoch verhindern die politisch Verantwortlichen, diejenigen Extremisten, die Terroranschläge befürworten, für Terrororganisationen werben oder Terror vorbereiten, in ihre Heimatländer abzuschieben. Es gibt kein Warnsystem über asymmetrische Gefahrenlagen. Es gibt auch keine Pläne für die Harmonisierung von Zivil- und Katastrophenschutz. Desgleichen existiert kein übergeordnetes Verteidigungskonzept, das die Polizei, den Grenzschutz, den Katastrophenschutz, die Bundeswehr und die Nachrichtendienste einbindet. Statt dessen gibt es Pläne und Durchführungsmaßnahmen, die Ressourcen für die schon von den Vorgängerregierungen sträflich vernachlässigten Streitkräfte schwerpunktmäßig für militärische Expeditionsaufträge zu verwenden, die Wehrpflicht möglicherweise aufzugeben, das Heer zu verkleinern und das für den Schutz von zivilen und militärischen Objekten (und für neu zu bildende regionale Krisenreaktionskräfte) so notwendige Reservistenpotential zu verringern. Noch wäre es möglich, derartige Fehlentwicklungen zu stoppen. Doch es eilt, denn bereits in sechs Jahren sind verschiedene Großstädte, vor allem in Nordrhein-Westfalen, bei der Altersgruppe der 20-40jährigen nicht mehr "in deutscher Hand", ab 2050 ist der Islam dann der Statistik zufolge sogar zur stärksten religiös-politischen Kraft geworden. Dann können sich die wenigen Nachkommen der deutschen Stammbevölkerung nur noch die Frage stellen, die Solschenizyn in seinem berühmten Fastenbrief aufwarf, als er den Absturz der europäischen Brudervölker in den Ersten Weltkrieg betrachtete: "Wie konnte es so kommen?" Das ethnisch-religiöse Überfremdungsproblem betrifft weite Teile Europas, wobei allerdings die neuen ostmitteleuropäischen EU-Mitgliedsstaaten - abgesehen vielleicht von Slowenien - nicht direkt betroffen sind. Europa zählt heute insgesamt 750 Millionen Einwohner. Von diesen sind 269 Millionen Katholiken, 171 Millionen Orthodoxe, 79 Millionen Protestanten und 52 Millionen Muslime. 151 Millionen gehören keiner religiösen Orientierung an. Da die Muslime jährlich um 6,5 Prozent zunehmen, werden sie voraussichtlich 2014 nach den Katholiken die zweitstärkste religiöse Gruppe auf dem Kontinent sein. Das Reich Allahs ist identisch mit der politischen Ausdehnung des Islam und der Gültigkeit der Scharia. Gebiet, das einmal islamisch war, kann nach islamischer Lehre nie wieder de-islamisiert werden. So sind in der Theologie der Muslime auch Spanien oder der Balkan "waqf", islamische Territorien. Niemand auf dem Balkan wünscht sich eine Rückkehr der Osmanenherrschaft, wohingegen beispielsweise die Bewohner des Trentino und Triests den vergangenen Zeiten der Habsburgerherrschaft nachtrauern. Insbesondere in Bosnien (aber auch in Mazedonien, im Kosovo und in Albanien) helfen die westlichen Staaten mit Haus- und Straßenbau, während islamische Staaten Moscheen errichten. Islamistische Bewegungen haben einen großen strategischen Vorteil. Sie können mit den Moscheen ein kaum kontrollierbares Beziehungs- und Kommunikationsnetz nutzen. In Deutschland bekennen sich die Islamisten nach außen hin zum Grundgesetz. Nach innen aber gilt das Gesetz der Scharia. Diejenigen islamischen Organisationen, die hierzulande die meisten Moscheen und islamischen Kulturzentren errichten, haben ein gemeinsames Ziel: die Islamisierung Deutschlands. Dies soll über den Umweg der "Takiya"erreicht werden, des Verschweigens bzw. Geheimhaltens der Ansichten und religiösen Überzeugungen in Fällen, in denen es dem Wohle des Islam dienlich ist. Geduldet wird das, wie der Vorsitzende Richter Breiding im Kaplan-Prozess feststellte, "durch das lasche und überängstliche Vorgehen der Behörden". Viele Islamisten sind inzwischen eingebürgert und können nicht mehr ausgewiesen werden. Der innerstaatliche Frieden ist mehr als gefährdet. Schon heute haben wir in vielen Großstädten die sichtbare Balkanisierung der Gesellschaft, morgen vielleicht den Bürgerkrieg, in dem die überalterte Stammbevölkerung schlechte Karten hat. Häufig als schutzlos empfindet sich jene verantwortungsvolle Minderheit, die noch Kinder hat, während sich die Deutungselite unter der Angstglocke bedeckt hält, um ansonsten nach dem Motto der Mehrzahl der Kinderlosen zu leben: "Nach uns die Sintflut." - Nur kommt hier nicht die Sintflut, sondern eine ganz neue Gefahr, denn, wie Udo Ulfkotte festellte: "Der Krieg der Zukunft wird in unseren Städten stattfinden." Dieser Artikel wird in der nächsten Folge fortgesetzt mit Ausführungen über die verschiedensten Spielarten des Islam und dessen Toleranzfähigkeit. Selbstbewußt: Fundamentalisten in Algerien (oben) und Türken-Demonstration für die doppelte Staatsbürgerschaft in Hamburg Fotos: Archiv |