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Preußische Allgemeine Zeitung / 22. Mai 2004
Sie war die Dame vom Scheitel bis zur Sohle, ausgestattet mit einer eigenartigen Mischung von Zurückhaltung und Herzlichkeit: Lilli Palmer. In Posen am 24. Mai 1914 als Tochter des Medizinalrates Peiser geboren, nahm sie mit siebzehn Jahren in Berlin Schauspielunterricht bei Ilka Grüning und Lucie Höflich und stand 1932 erstmals auf der Bühne. Nach ihrer Emigration im Jahre 1933 arbeitete Lilli Palmer in Frankreich, schaffte schließlich in England den Durchbruch und wurde in Hollywood ein Star. Der Film "Das Himmelbett" (1952) mit ihrem damaligen Mann Rex Harrison machte sie sogar in der ganzen Welt berühmt und eröffnete ihr eine große internationale Karriere. Für die Rolle der Zirkusreiterin Iduna im unvergessenen Kurt-Hoffmann-Film "Feuerwerk" (Lied: "O mein Papa") kehrte Lilli Palmer 1954 nach Deutschland zurück. Anschließend drehte sie "Teufel in Seide", wofür sie 1956 den Bundesfilmpreis entgegennehmen konnte. Ein Jahr später erhielt sie diese Auszeichnung nochmals für "Anastasia, die letzte Zarentochter" unter der Regie von Falk Harnack. Bemerkenswerte Leistungen zeigte die Palmer daneben in den Streifen "Wie ein Sturmwind", "Der gläserne Turm", "Mädchen in Uniform", "Frau Warrens Gewerbe", "Frau Cheneys Ende" sowie "Julia, du bist zauberhaft". Für ihren Part in "Geheimaktion Crossbow" wurde sie 1965 in San Sebastian als beste Darstellerin ausgezeichnet. 1974 übernahm sie die Titelrolle in der DEFA-Produktion "Lotte in Weimar". 1978 wurde Lilli Palmer für ihr langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film mit dem Filmband in Gold geehrt. Von ihren zahlreichen TV-Arbeiten sollen "Eine Frau bleibt eine Frau" sowie ihre Mitwirkung in der Serie "Der Kommissar", "Episode grauroter Morgen" mit Sabine Sinjen, in Erinnerung gebracht werden. Ihre Autobiographie "Dicke Lilli - gutes Kind" (1973) wurde zum Bestseller. Lilli Palmer, die sich auch als Malerin einen Namen gemacht hat, starb am 27. Januar 1986 in Westwood (Los Angeles). Ihr zweiter Ehemann Carlos Thompson beging später in Argentinien Selbstmord. kai-press Lilli Palmer: In Hollywood wurde sie zum Star. Foto: Archiv kai-press |