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22.05.04 / Die ostpreußische Familie / Leser helfen Lesern

© Preußische Allgemeine Zeitung / 22. Mai 2004


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

beginnen möchte ich heute mit einem Glückwunsch. Er geht an unsere langjährige Leserin Sylvia Maria Pauli in Kronberg, die ihren 90. Geburtstag feiern kann. Sie übersandte mir kürzlich ihre Eindrücke von der "eindrucksvollsten und wehmütigsten Reise ihres Lebens", die sie vor einigen Jahren nach Ostpreußen führte, in die Heimat ihres verstorbenen Mannes und auch die ihrer mütterlichen Ahnen. Es sind Erinnerungen, die von persönlichen Eindrücken geprägt sind, aber auch zugleich die Geschichte des Landes und der Landschaft wiedergeben. Gerne hätte ich, wie Frau Pauli es sich so sehr wünschte, einige Auszüge gebracht, aber unsere Kolumne ist nun einmal anders "gestrickt", solche Reisetagebücher passen nicht in den vorgegebenen Rahmen, so leid mir dieses auch tut - das gilt übrigens auch für andere Einsendungen mit einem Volumen von Broschüren oder Büchern. Unsere Ostpreußische Familie ist schon eine einmalige Mixtur aus Wunschkasten, Fundgrube und Wundertüte, und deshalb muß ich versuchen, so viele Wünsche und Fragen wie möglich zu berück-sichtigen. Liebe Frau Pauli, dafür sind meine Grüße um so herzlicher, denn ich freue mich, daß Sie meine Heimat als "einmalig schönes Land" kennen- und liebengelernt haben, und hoffe, daß auch Ihre angedeuteten Wünsche in Erfüllung gehen.

Auf einem Glückwunsch fußt auch die Frage von Eduard Bade. Im Rahmen der Ahnenforschung für seine Frau Brigitte sucht er Nachkommen aus der Linie "Surray". Als ständiger Leser unserer Zeitung stieß er auf Glückwünsche zum 91. Geburtstag von Erna Surray, geborene Krische, aus Goldensee, Kreis Lötzen. Leider kamen diese zu spät, denn wie Herr Bade bei einem Anruf in dem Seniorenheim "Dreilinden" in Wollbrandshausen feststellte, war die Jubilarin inzwischen verstorben. Auf seine Frage, ob es noch Nachkommen von Frau Surray gebe, wurde ihm mitgeteilt, daß diese eine Tochter hätte, Name und Anschrift wurden leider nicht genannt. Nun fragt uns Herr Bade, ob wir diese Dame ausfindig machen könnten - na, und das geschieht am besten über unsere Familie. Wir bitten also die Gesuchte, sich bei dem Ehepaar Bade zu melden, und vielleicht schließen sich da auch noch andere Leser aus der Sippe Surray an, damit die Ahnensuche erfolgreich weitergehen kann. Als das Ehepaar kürzlich in der ermländischen Heimat von Brigitte Bade weilte, konnte die in Fleming, Kreis Rößel Geborene dort einige entfernte Kusinen finden. (Brigitte und Eduard Bade, Reichsbahnstraße 16 in 22525 Hamburg, Telefon 0 40/5 70 40 80.)

Und nun noch eine ganz andere Frage! Der Königsberger Arno Werner - Journalist, Pressereferent und im wahrsten Sinne ein "Nordlicht", wie die "AUB"-Arbeitnehmerzeitschrift betitelt ist, für die er verantwortlich zeichnet - konnte kürzlich seinen 75. Geburtstag feiern. Dabei spulte der vitale Ostpreuße seinen Lebensfaden zurück, an dessen Anfang die Königsberger Kindheit und Schulzeit im Stadtgymnasium am Dom steht. Und an diese erinnert er sich besonders, denn als musikalisch Begabter, der nach dem Krieg Kirchenmusik studierte, spielte er im August 1944 als 15jähriger auf der großen Domorgel, nicht ahnend, daß es das letzte Konzert auf dem herrlichen Instrument sein sollte, denn kurz darauf erfolgten die Bombenangriffe, die den Dom in Schutt und Asche legten. Nach ihm soll niemand mehr auf der 1718 bis 1721 von Johann Josua Mosengel erbauten Orgel gespielt haben. Kann sich jemand noch daran erinnern - vielleicht ehemalige Mitschüler oder Gemeindemitglieder? Jedenfalls muß sich dieses letzte Orgelspiel in die Musikgeschichte des Königsberger Doms eingetragen haben! Zuschriften bitte an die Redaktion der PAZ/Das Ostpreußenblatt.

Noch immer sucht Helmut Steinke seine Geschwister - sie dürften diesen Familiennamen tragen, obgleich der Suchende den seinen umändern mußte: Er heißt heute Stanislaw Stankiewicz und ist eines jener Kinder, die von der Familie getrennt wurden oder als Waisen in der Heimat verblieben und von den neuen Machthabern eine andere Identität erhielten. Man nennt sie "Wolfskinder", verbindet aber meistens damit die von Litauern aufgenommenen Kinder deutscher Herkunft. Helmut Steinke aber lebt heute in Polen. Immerhin gibt er an, daß er als Helmut Steinke am 10. Juli 1934 auf dem Gut Freudenthal, Kreis Pr. Eylau, geboren wurde, daß sein Vater Heinrich Steinke hieß und er drei Geschwister hat: Erika, * 12. Mai 1929, Friedrich Wilhelm, * 10. Juli 1931, und Karl Otto Steinke * 25. April 1933. Auf einem Seminar im Ostheim in Bad Pyrmont traf ich Frau Gisela Scholz, die sich als Ortsvertreterin von Abschwangen, Kreis Pr. Eylau, bemüht, dem Suchenden zu helfen, bisher leider ohne Erfolg. Sie hofft auf unsere Ostpreußische Familie und übersandte mir nun die vorhandenen Unterlagen, aus denen hervorgeht, daß der Name Steinke weder in der Kreiskartei der Kreisgemeinschaft Pr. Eylau verzeichnet ist noch in den Erinnerungen ehemaliger Bewohner von Almenhausen auftaucht. So schreibt Dr. Lothar Endom, daß ihm als Sohn des ehemaligen Bürgermeisters von Almenhausen noch viele Namen von ehemaligen Mitschülern vertraut sind, aber "Steinke" ist nicht darunter. Auch nicht in den Erinnerungen von Botho Feyerabend, der bis 1948 unter den Russen in Almenhausen lebte. Allerdings konnte dieser mitteilen, daß das Gut Freudenthal bis auf ein Insthaus abgebrannt ist. Frau Scholz hegt nun Zweifel, ob die Angaben von Helmut Steinke stimmen. Könnte eventuell ein anderes "Freudenthal" gemeint sein - man findet diesen Namen auch in den Kreisen Samland, Heiligenbeil, Osterode und Rosenberg -, was nicht auszuschließen ist, weil der Suchende in Polen lebt. Es kann natürlich auch sein, daß der Vater nur kurz auf dem Gut tätig war und die Familie bald fortzog. Kurz gefragt: Wer erinnert sich von ehemaligen Freudenthalern - wo auch immer! - an den Namen Steinke, kennt vielleicht die genannten Familienangehörigen und weiß, ob und wo sie leben? Es würden sich nicht nur Helmut Steinke, sondern auch Manfred Klein, Referent der Kreisgemeinschaft Preußisch Eylau, und eben Frau Scholz freuen. An diese sind auch die Mitteilungen zu richten. (Gisela Scholz, Dethlingen 18, 29633 Munster, Telefon 0 51 02/38 19.)

Eure Ruth Geede


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