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Preußische Allgemeine Zeitung / 22. Mai 2004
Der Wahlkampf in den USA läuft zwar noch nicht auf Hochtouren, aber der US-amerikanische Milliardär George Soros hat in seinem Buch "Die Vorherrschaft der USA - eine Seifenblase" schon jetzt ziemlich deutlich Stellung gegen George Bush bezogen. So läßt er an der Außenpolitik und an der Selbstdarstellung des amerikanischen Präsidenten kein gutes Haar. Auch begründet er, warum er der Auffassung ist, daß der 11. September zwar ein Vorwand, aber nicht die Ursache für die aggressive Außenpolitik der USA sei. Schon Jahre zuvor hätten zahlreiche der führenden Regierungspolitiker ihre Strategie festgelegt und dann, als die Terroristen Amerikaner angriffen, die Möglichkeit genutzt, diese umzusetzen. Soros ist überzeugt, daß, wenn die Bush-Regierung so weitermache wie bisher, sie ähnlich in sich zusammenfallen werde, wie einst die Börse Ende der 90er. Statt sich als Herrscher aufzuspielen, sollten die USA ihre Macht dazu nutzen, die Welt allenfalls in eine bessere Zeit zu lenken, aber nicht in ein US-amerikanisches Muster zu drängen. George Soros' Ausführungen sind durchaus interessant und überzeugend, doch irgendwie fehlt etwas. Er ist emotional so sehr an das Thema gebunden, daß er zeitweise nur anfeindet oder seine Vorstellungen in einem sterilen Strukturpapier so darbietet, daß der Leser schon beinahe bedrängt wird. Zu viel böser Bush, zu viel guter Soros! R. B. George Soros: "Die Vorherrschaft der USA - eine Seifenblase", Blessing, München, geb., 220 Seiten, 20 Euro |