28.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
26.06.04 / Verwirrte Polizisten

© Preußische Allgemeine Zeitung / 26. Juni 2004


Verwirrte Polizisten
von Ronald Gläser

Als die Republikaner vor 15 Jahren einen großen Wahlsieg feierten und ins Berliner Abgeordnetenhaus einzogen, machte in der Stadt ein Witz die Runde: "Kennst du die Nummer der Parteizentrale der Reps? 110!"

Das lag daran, daß sich etliche frustrierte Polizisten von den etablierten Parteien, insbesondere der CDU, abgewandt und in der neuen Formation Aufnahme gefunden hatten. Mit Bernhard Andres war gar ein Polizist Landesvorsitzender der Partei.

Das hatte seine Gründe: Nirgendwo waren Polizisten mit so vielen kriminellen Jugendlichen mehrheitlich südländischer Herkunft konfrontiert wie in Berlin. Besonders schlimm waren zudem die Auseinandersetzungen mit der linken Gewaltszene aus dem Hausbesetzermilieu in den 80er Jahren. Von der Politik indes fühlten sich die Polizeibeamten im Stich gelassen, wenn es zu Handgreiflichkeiten zwischen ihnen und Zugewanderten oder linken Gewalttätern kam.

Die Republikaner sind Vergangenheit, aber Ausländerkriminalität gehört noch immer zu den drängenden Fragen unserer Zeit. Nun versucht die Polizeiführung offenbar zumindest, ihren Mitarbeitern eine politisch korrekte Sicht des Problems nahezubringen. Anders kann auch das Programm "Transfer interkultureller Kompetenz" (TiK) nicht erklärt werden, Motto: Moscheebesuche statt Streife, "Dialog" statt Durchgreifen.

Es wäre sehr interessant, einmal die Polizeibeamten bei ihrem Gang in eine Moschee zu begleiten. Insbesondere dürfte die Auffassung eines rechtgläubigen Muselmanns zur offen akzeptierten Homosexualität eher zur Verwirrung als zur "interkulturellen Kompetenz" der Berliner Polizisten beitragen.

Neben Moscheebesuchen ihrer Beamten fordert die Polizei aber auch von jungen Ausländern Toleranz gegenüber Homosexuellen ein. Es ist jedoch schwer vorstellbar, daß sich ein Angehöriger einer türkischen oder arabischen Jugendbande von dem Spruch "Kai ist schwul. Murat auch!" angesprochen fühlt.

Deswegen wirkt auch der Aktionismus der Schwulenvertreter hilflos. Jahrelang sahen sich ihre Gruppen als besonders bunten Bestandteil eines nie endenden multikulturellen Straßenfestes. Undenkbar, daß Zuwanderer für sie bedrohlich werden könnten. Jetzt müssen sie feststellen, daß ihre Vorstellung vom friedlichen Miteinander an der harten Realität ethnischer und kultureller Risse scheitert.


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren