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Preußische Allgemeine Zeitung / 03. Juli 2004
Der "Reformpolitiker" Boris Tadic wird neuer serbischer Staatspräsident. Mit etwa 53 Prozent der abgegebenen Stimmen konnte er den "Ultranationalisten" Tomislav Nikolic besiegen. Bereits dreimal waren die Präsidentschaftswahlen gescheitert, weil die Wahlbeteiligung jeweils unter 50 Prozent lag. Die jetzige Entscheidung kam nach Abschaffung der Mindestbeteiligungsklausel und selbst dann erst in einer Stichwahl zustande. - Die "Etikettierung" serbischer Politiker wird von außen vorgegeben und muß nicht unbedingt der Interessenlage des serbischen Volkes entsprechen. Tadic als "Mann des Westens" dürfte für eine ähnliche Politik stehen wie der ermordete Ministerpräsident Djindjic. Für Kroatien könnte sich nun - ganz anders als bei einem Sieg von Nikolic - der EU-Beitritt verzögern, weil die "Entente" immer schon auf eine gleichzeitige Aufnahme von Kroatien und Serbien aus war. Es bleibt zu hoffen, daß die Zusammenarbeit der konservativ-liberalen Regierung unter Premierminister Voijslav Kostunica mit dem gewählten Präsidenten Serbiens erfolgreich sein wird, um die wichtigen Reformen wie die Verfassung Serbiens, die Zukunft des Staatenbundes Serbien/Montenegro und die Frage des Kosovos voranzubringen. RGK / E. D. |