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03.07.04 / Wer kriegt KPM? / Drei Bewerber ringen um Königliche Manufaktur

© Preußische Allgemeine Zeitung / 03. Juli 2004


Wer kriegt KPM?
Drei Bewerber ringen um Königliche Manufaktur

Der Verkauf der in spürbare wirtschaftliche Nöte geratenen "Königlichen Porzellan Manufaktur" (KPM) geht in die entscheidende Phase. Das Land Berlin will die traditionsreiche Manufaktur der preußischen Könige loswerden, da sie rote Zahlen schreibt. Vergangene Woche beriet der Senat über die bestmögliche Veräußerung.

Drei Interessenten haben sich herausgeschält: Der Kulturmanager Hellmuth von Maltzahn mit Partnern sowie der Berliner Unternehmer Hans Wall und schließlich der Kaiser-Nachfahre Franz Wilhelm Prinz von Preußen. Der Prinz bewirbt sich nicht allein mit Geld und seinem großen Namen, der blendend zu dem Unternehmen passen würde. Prinz Franz Wilhelm beabsichtigt, die KPM mit einem Konzept "Porzellan, Kultur und Tourismus" wieder auf eine solide Basis zu stellen. Eine ähnliche Strategie schwebt auch Hellmuth von Maltzahn vor. Bislang, so bemängelt ein Partner Maltzahns gegenüber der Berliner Zeitung, sei die KPM nicht einmal in Stadttouren durch die deutsche Hauptstadt eingebunden, auch gebe es keinerlei Hinweisschilder, die auf die Manufaktur im Stadtteil Charlottenburg hinwiesen. Ziel Maltzahns sei es, die Geschichte Preußens wieder lebendig zu machen.

Einzelheiten der Finanzierung müssen noch geklärt werden, doch eines scheint bereits sicher: Auf den Pensionsansprüchen der noch 170 Mitarbeiter von KPM wird das Land Berlin wohl in jedem Falle sitzenbleiben, es geht um schätzungsweise 15 bis 20 Millionen Euro.

Als glücklicher Umstand erweist sich für Freunde der KPM, die bereits um den Fortbestand der Manufaktur bangten, daß alle Angestellten das Recht haben, in den öffentlichen Dienst Berlins übernommen zu werden. Somit ergäbe eine Schließung keinerlei finanziellen Vorteil für die Hauptstadt. Wohl aber wäre der Image-Schaden als "Kulturmetropole" immens. (H. H.)


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