20.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
24.07.04 / Die ostpreußische Familie

© Preußische Allgemeine Zeitung / 24.Juli 04


Die ostpreußische Familie
Leser helfen Lesern
von Ruth Geede

Lewe Landslied und Familienfreunde,

"Wo ist Hildegard?" könnte über der Frage stehen, die uns als E-Mail aus Israel erreichte. Sie könnte aber auch anders formuliert werden: "Wer ist Hildegard?" Denn Dr. I. Machtey sucht eine Frau, von der er nur den Vornamen weiß und die er schon vor 59 Jahren aus den Augen verloren hat. Damals war Hildegard von den russischen Besatzern aus ihrer Heimat Ostpreußen in

den Ural verschleppt worden. Im GULag Nummer 4, neben Nizhnii-Tagil, half die Gefangene dem jungen Arzt I. Machtey bei der Arbeit. Es ist möglich, daß die damals etwa 20jährige bereits Erfahrungen auf medizinischem Gebiet hatte, vielleicht als Krankenschwester, oder sie erwies sich als geeignet für diese Arbeit. Dr. Machtey weiß nichts über ihre Familie, nur, daß Hildegard aus dem Raum Königsberg stammte. Er besitzt aber noch ein Foto, das ein junges Mädchen zeigt, nicht sehr groß, mir rundem, freundlichem Gesicht und dunkelblondem oder braunem Haar, über der Stirn hochgekämmt. Das Bild ist in der Zeit zwischen dem April und dem Juni des Jahres 1945 aufgenommen worden. Ob Hildegard in dem Lager verblieb oder in ein anderes kam, ob und wie sie nach Deutschland zurückkehrte, ist unbekannt. Falls sie noch lebt und diese Zeilen liest, wird sie sich wohl an das Lager und den jungen Mediziner erinnern. Vielleicht können auch ehemalige Leidensgefährtinnen oder Familienangehörige Auskunft über Hildegards Schicksal geben. (Dr. I. Machtey, 3, Brande St., 49600 Petah Tiqva, Israel, E-Mail: machtey@zahav.net.il.  )

Auf der Suche nach Informationen über seine aus dem Raum Danzig/Westpreußen stammende Familie hat sich Horst Kreft an uns gewandt. Sein Schwiegersohn Dirk Oelmann übermittelte die Wünsche, die wir auch veröffentlichten. Nun erhielt dieser neue Unterlagen und bittet uns um eine weitere Suche. Es geht um Werner Kreft, * 1926 in Danzig-Langfuhr, eingeschult 1932/33 in Zoppot oder Schulitz. Sein Vater Paul Kreft, * 21. Februar 1893 in Wertheim bei Neustadt/Westpreußen war von Beruf Bauarbeiter und wohnte in Zoppot, Erlenstraße 3. Mit seiner Ehefrau Maria geborene Vogt (Voigt) hatte er fünf Kinder. Paul Kreft wurde am 11. Dezember 1942 wegen seiner politischen Haltung vom Hamburger Oberlandesgericht verurteilt und kam am 22. Januar 1943 in das Lager Griebo bei Zerbst. Am 16. April 1943 wurde er nach Hamburg-Fuhlsbüttel verlegt und bereits eine Woche später in das Zuchthaus Rendsburg eingewiesen. Wer hat Paul Kreft und seinen Sohn Werner gekannt, wer kann sich an die Familie erinnern? (Dirk Oelmann, Bernauer Straße 61 in 16515 Oranienburg.)

"Es ist doch schön, wenn Landsleute in ihren Erinnerungen kramen und anderen damit eine Freude machen können!" schreibt Ruth Töppel. Sie hat es wieder einmal zu spüren bekommen, denn kaum war ihr Wunsch nach der Geschichte vom "Meister Hämmerle" in unserer Zeitung erschienen, hatte Horst Borowsky sie in einem alten Lesebuch entdeckt und eine Fotokopie Frau Töppel zugesandt. Und nicht nur sie freute sich darüber, sondern auch ihr Pfarrer, der sie seit langer Zeit vergeblich gesucht hatte! Ja, eine Ostpreußische Familie muß man haben!

Eure Ruth Geede


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren