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31.07.04 / Verschont!? / Warum ignoriert Bush Saudi-Arabien

© Preußische Allgemeine Zeitung / 31. Juli 2004


Verschont!?
Warum ignoriert Bush Saudi-Arabien

Die "Bushs und die Sauds" ist ein Buch, das die schockierenden Ergebnisse der jahrzehntelangen Recherche Craig Ungers über die mysteriösen Beziehungen der Familie Bush nach Saudi-Arabien offenbart.

Äußerst nüchtern und sachlich schildert der Autor den Grund, warum George W. Bush bei seinem Feldzug gegen "die Achse des Bösen" ausgerechnet Saudi-Arabien, die Heimat Bin Ladens und vieler "Banker des Terrors" verschont hat. Die Begründung ist eine ganz einfache, nämlich die Abhängigkeit der USA vom arabischen Öl und die finanziellen Interessen des Bush-Clans an diesen Geschäften. Denn Öl ist und bleibt der Motor der heutigen Weltwirtschaft und Saudi-Arabien liegt mit 35,4 Millionen Tonnen an Rohölvorräten weit vor den anderen, das "Schwarze Gold" fördernden Ländern wie zum Beispiel der Irak, Kuwait und die Arabischen Emirate.

Teilweise recht akribisch erörtert der Autor die genauen Verhältnisse der Hauptakteure dieser unheilvollen Allianz untereinander. Logisch nachvollziehbar und strukturiert berichtet Unger über den kontinuierlichen Aufstieg von George Bush und auf welchem Wege er zu Macht und Ansehen gelangte. "John Connally war der silberhaarige, redegewandte frühere demokratische Gouverneur von Texas ... In den 70er Jahren hatte jener Connally nur einen ernsthaften Rivalen in Texas: George W. Bush, einem Mann, der ihm an Charisma weit unterlegen war. Connally war in Texas bereits eine lebende Legende. Bush dagegen war ein Yankee aus Connecticut, der sich ständig als guter Texaner beweisen mußte."

"Die Bushs und die Sauds" ist ein sehr "männliches", extrem emotionslos gehaltenes Buch, das dem Leser zu Beginn hilft, sich an die Thematik heranzutasten, um dann voll in die aktuellen Ereignisse einzusteigen und Begründungen für das Geschehene zu finden. "Die gewaltigen Unterschiede zwischen den Amerikanern und den Saudis lagen unter der Oberfläche verborgen. Die US-amerikanischen Piloten der Familie bin Laden gehörten zu den wenigen Amerikanern, die wenigstens einen gewissen Eindruck davon bekamen wie die Saudis in ihrer Heimat lebten. Mitte der 70er Jahre fiel Gerry Auerbach, einem der Piloten, ein großer, schlacksiger, ziemlich mürrischer Junge auf. Er war einer von Salems Halbbrüdern, und der Pilot fragte nach dem Namen des jungen Mannes. Die Antwort lautete ,Das ist Osama. Er betet gerade.'"

Craig Unger hat sich mit diesem Buch einem äußerst brenzligem Thema zugewandt und enthüllt faszinierende Hintergründe, die das vielleicht bruchstückhafte Wissen des Lesers zu einem soliden Geflecht verknüpfen. A. Ney

Craig Unger: "Die Bushs und die Sauds - Öl, Macht und Terror", Piper, München 2004, 359 S., 19,90 Euro


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