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14.08.04 / Eine gemeinsames Schicksal / Jährliches Wiedersehen der Schlobitter und Prökelwitzer

© Preußische Allgemeine Zeitung / 14. August 2004


Eine gemeinsames Schicksal
Jährliches Wiedersehen der Schlobitter und Prökelwitzer

Der Einladung von Jochen Prinz und Arnold Korth zum Heimattreffen in Bücken, bei Hoya an der Weser, waren rund 70 Personen von den Gütern Schlobitten und Prökelwitz des Fürsten Dohna gefolgt, darunter die Gräfinnen Sophie, Alexandra und Johanna sowie Graf Fritz zu Dohna.

Schon am Vorabend trafen sich die ersten Besucher, die eine längere Anfahrt hatten, im Landhaus Hünecke in Warpe/Nordholz sowie Zeitzeugen der Flucht. Das hatte einen besonderen Grund: Das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) plant eine Dokumentation der damaligen Ereignisse, die am 11. Januar nächsten Jahres um 20.15 Uhr gesendet werden soll.

Da der Treck einer der größten war, die Ostpreußen verlassen mußten, wird sich die Sendung auf Aussagen derjenigen stützen, die damals alt genug waren, um die Dramatik der Flucht zu begreifen und sich noch genau der Geschehnisse erinnern können. Deshalb waren zwei Redakteure des ZDF ebenfalls am Vorabend da und ließen sich die damaligen Erlebnisse schildern.

Das offizielle Treffen begann dann am Sonntag mit einem Gottesdienst in der schönen Bückener Kirche, den wiederum Herr Pfarrer Meißner hielt.

Die Teilnehmer fuhren dann zum Mittagessen ins Landhaus Hünecke, das schon im vergangenen Jahr in vorzüglicher Weise für unser leibliches Wohl gesorgt hatte. Sowohl das Essen und der Nachmittagskaffee als auch die Organisation der Bewirtung waren wieder beispielhaft gut.

Als besondere Gäste konnte Jochen Prinz Herrn Berthold von Behr mit seiner Gattin begrüßen. Sie gehörten einfach zu diesem Kreis, bemühten sich die Eltern von Herrn von Behr doch in rührender Weise um die Unterbringung der Flüchtlinge in dem damaligen Kreis Grafschaft Hoya.

Und auch Anne Boster, die in einer Quäckerschule in New York /USA Lehrerin ist und als Kind mit Ihrer Mutter und Schwester etwa zwei Jahre in Schlobitten war, wurde von allen herzlich begrüßt. Sie hat seither eine besonders enge Bindung zu Ostpreußen und seinen Bewohnern.

Eine besondere Freude war es, wieder das ältestes Ehepaar, Elfriede und Karl Lilienthal im Teilnehmerkreis begrüßen zu können. Elfriede (Frieda) L. war am Vortag des Treffens 90 Jahre alt geworden. Temperamentvoll wie eh und je erläuterte sie, wer die Personen auf den Bildern waren, die Jochen Prinz zeigte. Es waren Bilder einer "besonnten Vergangenheit" aus den Heimatdörfern wie viele der Teilnehmer sie in Erinnerung haben und Bilder aus der Jetztzeit, die die krassen Veräderungen zeigen.

Der erstmals zum Heimattreffen erschienene Enkel des kaiserlichen Wildmeisters Schmidt aus Altstadt, Kreis Mohrungen, hatte interessante Erinnerungsstücke von seinem Großvater mitgebracht, darunter eine "Plaue" (Blankwaffe für die Jagd) mit einer sehr wertvollen Gravur.

Für eine besondere Überraschung hatte Arnold Korth gesorgt: Jan Ahlers, stellvertretender Landrat, Landtagsabgeordneter im Landtag Niedersachsen und Polizeibeamter erfreute mit seinen Musikanten mit altbekannten Weisen, dem Ostpreußenlied und anderen Liedern.

Entgegen den Vorhersagen hatte die Gruppe Glück mit dem Wetter. Das Erinnerungsfoto, das Herr Fiedler in altbewährter Weise machte, konnte im Garten des Landhauses bei herrlichem Sonnenschein aufgenommen werden.

Bleibt noch zu erwähnen, daß das Treffen im nächsten Jahr nicht - wie angekündigt - im Juni, sondern am Sonntag, 3. Juli 2005, stattfinden wird. EB


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