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21.08.04 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 21. August 2004


Leserbriefe

Absolut kein Vorbild
Betr.: "Kündigungsschutz kündigen" (Folge 31)

H. J. Mahlitz hat völlig recht: Klare und tragbare Kündigungsschutzregeln wären sowohl besser als die heutige Situation als auch eine völlige Abschaffung aller Vorgaben. Die USA bieten allerdings ein schlechtes Beispiel: Dort fehlt es einem immer größer werdenden Teil der Bevölkerung an einer sozialen Grundabsicherung, und die dortige "hire and fire"-Kultur trägt maßgeblich dazu bei. All das haben wir in Deutschland nicht nötig, wenn wir unsere Ressourcen in angemessener Weise für unsere Bevölkerung einsetzen. Hunger (und die Angst vor ihm) ist ein Feind der Moral, und genau die müssen wir ja wieder aufbauen. Schließlich gibt es durchaus einen Zwischenweg zwischen Übersättigung und Armut; Deutschland ist ihn erfolgreich vor zwei Weltkriegen mit als erstes Land der Welt gegangen.

Thomas Wyrwoll, Frankfurt a.M.

 

Arbeitnehmer im Zwiespalt: Einerseits möchten Angestellte und Arbeiter ihre im jahrzehntelangen Kampf mit den Arbeitgebern erstrittenen Privilegien behalten, andererseits zwingen die hohe Arbeitslosigkeit und die Produktionsverlagerungen ins Ausland zu Eingeständnissen. Viele Arbeitnehmer, vor allem die älteren unter ihnen, haben jedoch gar keine Wahlmöglichkeit. Ihnen wird einfach gekündigt, daran ändert auch kein Kündigungsschutz etwas, allenfalls die "Ablösesumme" ist höher. Foto: VCH

 

Potential der älteren Arbeitnehmer nicht erkannt
Betr.: "Ältere Arbeitslose"

Wer über 50 ist, hat auf dem heutigen Arbeitsmarkt kaum Chancen. Dies ist eine Entwicklung, die bei vielen Arbeitgebern, besonders in Großbetrieben, seit Jahren praktiziert wird. Die Einstellung dieser Betriebe schlägt sich immer mehr auf das Können der Jüngeren nieder. Man rechne doch mal dieses in Jahren angesammelte Wissen und Können. Wer anders als eine erfahrene, ältere Arbeitskraft ist denn in der Lage, einem, vielleicht sogar ungelernten, jungen und vor allem neuen Mitarbeiter all das zu vermitteln, was dieser im einzelnen für seinen Arbeitsablauf benötigt.

Oh ja, es existieren Betriebe, die angesammeltes Wissen zu schätzen wissen. Diese Arbeitgeber haben die Erfahrung gemacht, das ältere Mitarbeiter verläßlicher und mit größerem Verantwortungsbewußtsein ausgestattet sind. Jahrelang war es gang und gäbe, das langjährige Mitarbeiter sogar bei Arbeitsplatzwechsel Auflagen hatten, bei der Konkurrenz nicht anfangen zu dürfen, da sie ja eventuell bestimmtes Wissen an die Konkurrenz weitergeben könnten.

In Ländern wie der Schweiz, Norwegen oder Schweden hat man schon lange erkannt, welches wichtige Potential gerade im Wissen der älteren Mitarbeiter steckt. In Deutschland ist man scheinbar noch nicht soweit.

Zynisch geht BDA-Chef Dieter Hundt hin und fordert, die Deutschen sollen länger arbeiten, am besten bis 67. Damit streut er den eigenen Leuten und vor allem den Arbeitnehmern Sand in die Augen.

1. Die Arbeitgeber kalkulieren ein, das diese Leute schon mit 55 aus dem Berufsleben ausscheiden, somit dem Staat, sprich der Rentenkasse, zur Last fallen. Was versucht wird, nicht zu erwähnen, ist, daß der Rentner für die fehlenden Jahre mit einen enormen Rentenabzug rechnen muß. 2. In den Betrieben geht langjähriges Wissen verloren. 3. Die Motivation von Müttern und Vätern, jüngere Familienmitglieder in solch einem Betrieb als Arbeitskraft auf Lebenszeit anfangen zu lassen, kann mit Überzeugung nicht vermittelt werden.

Auf, Jugendliche, laßt Euch nicht als billige Arbeitskräfte verbraten, sondern fordert das Wissen der Älteren ein.

Ihr habt nicht nur ein Recht darauf, sondern es muß geradezu eine Pflicht sein.

Bernhard Blum, Aachen

 

"Wehret den Anfängen" ist hier angebracht
Betr.: Leserbrief "Sind Internet-Zensoren am Werk?" (Folge 25)

Bezugnehmend auf den Leserbrief in der PAZ möchte ich folgendes zu bedenken geben: Seit einigen Jahren gibt es den Begriff "political correctness". In deutscher Sprache ausgedrückt, könnte von einer "Selbstzensur" gesprochen werden. Seit einigen Jahren kann ferner festgestellt werden, daß das Recht auf freie Meinungsäußerung, grundsätzlich garantiert, stetig eingeengt wird. Wir bewegen uns rechtlich in einer Grauzone, denn so ganz genau wissen wir doch alle nicht mehr, was noch frei geäußert werden darf und was nicht. Auffassungen, die vor wenigen Jahren noch selbstverständlich Teil des Verfassungsbogens waren, befinden sich plötzlich außerhalb desselben. Konservative, gar national-konservative Meinungen werden doch schon jetzt ohne jeden Skrupel als "nazistisch" gebrandmarkt. Das Eintreten für einen deutschen Nationalstaat ist "rassistisch", und Personen und Gruppen, die der Meinung sein sollten, daß ein staatliches Dokument wie ein Personalausweis aus einem Türken eben doch noch keinen Deutschen hat werden lassen, werden als "völkisch denkend" diffamiert. Schon das seinerzeitige Eintreten für die Deutsche Mark konnte durchaus genügen, um der "Europafeindlichkeit" bezichtigt und um als "Rechtsextremist" verunglimpft zu werden.

Das ist eine gefährliche Entwicklung. Es ist darüber hinaus zu befürchten, daß Antidiskriminierungsgesetze, die unter dem Vorwand eines Kampfes gegen Rassismus, Neonazismus, Fremdenhaß erlassen werden, dazu dienen könnten, auch die demokratischste Politik mit dem Ziel des Erhalts der Identität Deutschlands, wie der Identitäten der anderen europäischen Völker, unmöglich zu machen. Es sei denn, um den Preis der Aufgabe der bürgerlichen Existenz.

Ich fürchte, daß diese Entwicklung, die ja weg führt von den Grundsätzen unserer Verfassung, verschlafen wird. Wir haben aber im Gedenken an das Unheil zweier Diktaturen in Deutschland, die daraus erwachsene Pflicht, alles zu verhindern, das zu einem Weniger an Demokratie führt. "Wehret den Anfängen", das ist hier angebracht.

Reinhard Bertelsmann, Velbert

 

Unbekannte Ostpreußenmotive
Betr.: Alte Fotos

Bei der Internetseite www.epoz.de/Quartier/archiv-ostpreussen  handelt sich um die nicht genau identifizierten Aufnahmen aus dem Fotobestand der ehemaligen Sammlungen des Denkmalkonservators zu Königsberg, die heute in Warschau beziehungsweise Allenstein aufbewahrt werden.

Auf diesen Bestand wurde ich bei der Suche nach Aufnahmen zur eigenen Familiengeschichte aufmerksam.

Mir liegt persönlich sehr viel daran, mit Hilfe der älteren Generation die vorhandenen Wissenslücken zu schließen. Bitte helfen Sie mit bei der Aufklärung und verschaffen Sie Ihren Verwandten und Bekannten Zugang zu dieser Seite.

Sicher erkennt der eine oder andere seinen Heimatort, das Elternhaus, ein bekanntes Motiv oder gar einen Familienangehörigen. Für jeden Hinweis zu den gezeigten Orten, Straßen, Gebäuden oder Personen bin ich sehr dankbar. Der beste Beweis ist natürlich ein Foto aus dem eigenen Familienalbum.

Wenn Sie Angaben zu dem gezeigten Motiv machen können, tragen Sie Ihre Informationen bitte in das dafür vorgesehene Feld ein.

Auch wenn Sie nicht helfen konnten, hoffe ich auf anregende Gespräche im Familienkreis.

Kornelia Grätz, Caputh

 

Fakten auf den Kopf gestellt
Betr.: "Sechzig Jahre danach" (Folge 26)

Nicht genug damit, daß auch hierzulande ein paar Desperados mit Plakaten "Harris, do it again" herumrennen: Jetzt erscheint über dieses seinerzeit unsägliche Verbrechen, dessen sich die gerühmte "Royal Air Force" zeihen lassen muß, obendrein jenseits des Kanals noch ein Buch.

Ein sich als Historiker "gerierender" Autor hat sich dieser Dresden nahezu auslöschenden Katastrophe kurz vor Kriegsende im Februar 1945 angenommen. Er tat dies wohl in der Absicht, die Air Force moralisch zu entlasten und damit zweifellos auch das ganze Land.

Der eigentliche Skandal dieses Buches besteht aber hauptsächlich darin, daß der Autor alle maßgebenden Fakten dieser Operation, die sie als ein Kriegsverbrechen ausweist, mit einer Chuzpe ohnegleichen wahrheitsmäßig auf den Kopf stellt - vermeintlich, wie es heißt, auf wissenschaftliche Weise! Natürlich wurde dazu auch "nazi-stischer Geist" bemüht, der allem noch zusätzlich einen Sinn geben sollte.

Sehr bemerkenswert, daß man dafür auch noch einen Verleger gefunden hat, der sich an den berichteten Verkaufserfolgen erfreuen kann. Schöne Aussichten und außerordentlich passend für das derzeit so viel zitierte Gemeinschaftsgefühl, die gut nachbarlichen Beziehungen und das alles in einem (Zweck?-) Optimismus sondergleichen. Offenbar hat auch die fast bestürzende Skepsis, sich in den jüngsten Wahl-ergebnissen im Großteil der europäischen Länder niederschlagend, kaum zu Reaktionen in den offiziellen Gremien hier und in Brüssel geführt!

Karl-Gottfried Vierkorn, Stephanskirchen

 

EU muß transparenter werden
Betr.: "Fern der Menschen und der Völker" (Folge 26)

Gott sei Dank ist die Beteiligung an der Wahl zum Europaparlament kein Barometer für die politische Reife der Bürger. Aber eine geringe Wahlbeteiligung ist ein Zeichen für die Geringschätzung dieses Parlamentes und die Entfernung der Bevölkerung von der europäischen Institution und Administration.

Aufgabe der deutschen Politik muß es sein, latente und irrationale Ängste in der Bevölkerung über Europa abzubauen. Denn Europa ist ohne aktive Mitwirkung der Bürger nicht zu machen. Darüber hinaus müssen den Menschen die Entscheidungsprozesse in der europäischen Politik transparenter gemacht werden. Die Integration kann nur mit den Bürgern, nicht ohne oder gegen sie gelingen. Je informierter die Gesellschaft über wirtschaftliche und politische Zusammenhänge, desto geringer die Gleichgültigkeit der Wähler. Europa kann dadurch nur gewinnen.

Gerhard Drechsler, Melsungen

 

Linke Medienmacht
Betr.: "DJV-Bundesvorstand spaltet Journalisten" (Folge 27)

Daß der Deutsche Journalistenverband links gelagert ist, links denkt und handelt, ist nicht ganz neu. Wie wäre es sonst möglich, daß zu viele Medien mit einer Stimme sprechen und Gleiches verbreiten, ob das nun wahr, verfälscht oder gelogen ist.

Das so überaus mangelhafte Wissen der Nachgeborenen über die jüngere deutsche Vergangenheit, die nicht nur aus dem Holocaust besteht, ist Produkt journalistischer Arbeit, zu der man viele Fragezeichen setzen kann.

Die Medien bilden die vierte Gewalt in unserem Staat, eine aufgezwungene, sich ergebende. Wer die Medien beherrscht, übt Macht aus. Und diese Macht soll immer in den gleichen politisch ausgerichteten Händen bleiben. Kein Wunder also, daß, wer nicht mit den Wölfen heult, rausgeschmissen wird.

Wolfram Matzke, Düren

 

Entsetzt und empört
Betr.: ",Hohmann raus'" (Folge 30)

Entsetzt und empört zugleich bin ich über den Ausschluß von Herrn Hohmann aus der CDU. Hat man an verantwortlicher Stelle seine Rede nicht verstanden - oder verstehen wollen? In diesem Zusammenhang denke ich an Herrn Jenninger, dessen damalige Rede nur Tatsachen zum Inhalt hatte und dem die gleiche Partei - für mich völlig unverständlich - in den Rücken fiel. Trägt die CDU mit Recht das "C" in ihrem Parteinamen?

Elisabeth Uhse, Kassel

 

Kritik an Putin grenzt an Polemik
Betr.: "Putins ,russisches Roulette'" (Folge 29)

Ich bin weder ein Anhänger von Herrn Putin noch von Herrn Schröder. Das schließt aber nicht aus, daß man versuchen sollte, in der Beurteilung ihrer Handlungen die Ursachen und Beweggründe sachlich und nüchtern zu beleuchten. Allgemeine, teilweise subjektive Feststellungen dienen nicht zu einer guten Information der Leser. Es besteht die Gefahr der Einseitigkeit und Voreingenommenheit. Leider mußte ich in letzter Zeit feststellen, daß Ihre Berichterstattung über Putin und Rußland überwiegend negativ war.

Die Feststellung, "... daß das Riesenreich unter Jelzin der Demokratie näher war als unter dem jetzigen Herrscher aus den Kellern des KGB", ist Polemik. Ich möchte nur an die chaotischen Zustände bei der Privatisierung der russischen Wirtschaft und Industrie unter Jelzin erinnern. Nicht umsonst kamen damals einige wenige "clevere" Leute zu immensen Reichtümern, nicht zuletzt auf Kosten des Staates. Dieser verlor Milliarden an Steuern, die von diesen neuen Geschäftsleuten hinterzogen wurden. Liegt es da nicht auf der Hand, daß Putin versucht, hier Ordnung zu schaffen? Nach meinem Kenntnisstand haben Chodokowski und Jukos Steuerschulden in Höhe von Milliarden Rubeln.

Der Westen sollte sich zurückhalten, sich in die internen Angelegenheiten anderer Länder zu mischen. Er sollte lieber vor der eigenen Haustür kehren. Niemand sollte sich der Täuschung hingeben, daß Rußland über den kürzlichen Beitritt ehemaliger Ostblockstaaten und deren teilweise Integrierung in die Nato entzückt ist.

Zum Abschluß noch ein Wort zu Schröder und seiner überwiegend wirtschaftlich orientierten Mission. Rußland war seit jeher immer schon ein wichtiger Markt für die deutsche Industrie. Warum soll die deutsche Industrie ihn nicht nutzen? Gerade in der jetzigen Situation ist die Erschließung dieses Marktes um so wichtiger. Andere westliche Länder hätten in dieser Frage weniger Gewissensbisse.

Theodor Preuss, Immenstaad

 

Goldaper Sommerfest
Der Wechsel an das Ufer des Goldaper Sees erwies sich als richtig

Zum neunten Goldaper Sommerfest trafen sich fast 400 Menschen, unter ihnen der Deutsche Generalkonsul in Danzig, Dr. Detlof von Berg, und der Goldaper Starost (Landrat), Jaroslaw Podziewski.

Erstmals fand das Fest am Ufer des Goldaper Sees auf der neu angelegten Seeterrasse des Hotels "Lelny Zakltek" statt, was sehr zur Stimmung und zum Gelingen des Festes beitrug.

Goldaps Kreisvertreter, Stephan Grigat, und der Vorsitzende des Deutschen Vereins, Wolfgang Vieweg, konnten neben zahlreichen weiteren prominenten Gästen erstmals eine Delegation der russischen Verwaltung, an der Spitze der stellvertretende Landrat von Stallupönen, in Goldap begrüßen. Neben den Angehörigen der deutschen Volksgruppe aus dem polnischen und dem russisch verwalteten Teil des Kreises Goldap gehörten zahlreiche Gäste aus der Bundesrepublik Deutschland, aber auch viele polnische und einige russische Freunde zu den Teilnehmern.

Kulturelle Höhepunkte waren die Auftritte des Königsberger Domchores "Lado" und des Chores des Deutschen Vereins aus Heilsberg. Für teils stimmungsvolle, teils fetzige Musik sorgte der eigens aus Norderstedt angereiste DJ Eberhard Lösche.

Das Sommerfest bot auch einen würdigen Rahmen für die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Landsmannschaft Ostpreußen an die stellvertretende Kreisvertreterin Waltraud Schmidt durch das Bundesvorstandsmitglied Stephan Grigat. Die LO würdigte damit Waltraud Schmidts mehr als 15jähriges Wirken an führender und herausragender Stelle der Kreisgemeinschaft Goldap und damit auch für die Landsmannschaft Ostpreußen sowie ihr mutiges Auftreten und ihre Bewährung in der öffentlichen Auseinandersetzung als auch ihre außergewöhnlichen Leistungen in der Kulturarbeit. Nach dem Ehrungsakt lud die Kreisgemeinschaft Goldap alle Teilnehmer zu Essen und Trinken ein.

Das am Mittag begonnene Fest löste sich erst nach Einbruch der Dunkelheit auf. Kreisvertreter Grigat und Generalkonsul von Berg waren sich in ihrem Resümee einig: Das Fest war ein gelungener Beitrag zur Völkerverständigung und ein Stück gelebte europäische Einigung. S. G.

 

Das Sommerfest bot einen würdigen Rahmen: Waltraud Schmidt wird vom Bundesvorstandsmitglied Stephan Grigat mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Landsmannschaft Ostpreußen ausgezeichnet. Foto: Kahrdaß

 

Waltraud Schmidt

Waltraud Schmidt wurde im Kirchdorf Dubeningen im Kreis Goldap geboren. Sie erlebte den Krieg und die Flucht als fünf- beziehungsweise sechsjähriges Kind. Der Vater von Waltraud Schmidt ist im Sommer 1944 noch eingezogen worden und kurz darauf gefallen. Waltraud Schmidt mußte auf ihrer Flucht zunächst mehrere Frontwechsel und anschließend die Trennung von ihrer Mutter erdulden. Sie konnte später auf dem Schiff "Deutschland" die sichere Küste erreichen. Ihre Mutter traf sie erst später wieder.

Waltraud Schmidt ist seit 1988 Schriftleiterin des Goldaper Heimatbriefes Die Heimatbrücke. Die Heimatbrücke erscheint sechs Mal im Jahr. Alleine durch ihr erfolgreiches Führen des Heimatbriefes hätte Waltraud Schmidt die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens verdient. Die Gestaltung der Heimatbrücke ist eine gelungene Mischung aus geschichtlichen Betrachtungen sowie Berichten über das Goldap vor der Besetzung durch die Rote Armee, den Kreis Goldap in der heutigen Zeit und die Arbeit der Kreisgemeinschaft. Auch allgemeine politische Betrachtungen kommen nicht zu kurz. Waltraud Schmidt leitet und redigiert die Heimatbrücke in eigener Verantwortung.

Waltraud Schmidt ist darüber hinaus weiter publizistisch tätig gewesen: Sie gab das Buch "Der Kampf um Goldap, Erinnerungen 1944/45, Frontberichte von Offizieren und Soldaten" im Jahr 1997 heraus. Dieses Buch ist nicht nur sehr eindringlich, sondern führte zu einer weiteren politischen Diskussion im politischen Raum des Landkreises Stade, aus der die Kreisgemeinschaft gestärkt hervorging. Später veröffentlichte Waltraud Schmidt die über den Rahmen einer üblichen Chronik hinausgehende Arbeit "Chronik Dubeningken".

Waltraud Schmidt ist uneigennützig tätig, die Erlöse aus den Verkäufen dieser Bücher fließen ausschließlich der Kreisgemeinschaft Goldap Ostpreußen zu.

Nachdem 1999 das Haus der Heimat in Goldap eingerichtet worden war, übernahm Waltraud Schmidt die Ausgestaltung der Innenräume. Unter ihrer straffen und sicheren Führung entstand ein museales Kleinod, welches die Geschichte Ostpreußens, insbesondere die Geschichte und das Leben des Kreises Goldap, darstellt. Das Haus der Heimat hat über den Bereich der Kreisgemeinschaft Goldap hinaus große Beachtung gefunden. Es ist bereits von Studentengruppen aus der Bundesrepublik Deutschland und von Schulklassen aus dem heutigen Kreis Goldap besucht worden. Anerkennung und positive Beachtung findet das Haus auch bei den polnischen Verwaltungen und deren Spitzenbeamten. Diese Ergebnisse beruhen maßgeblich auf der von Waltraud Schmidt geschaffenen Innenausstattung des Gebäudes. Stephan Grigat


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