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21.08.04 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 21. August 2004


Meldungen

Kulturfestival

Während manche Polen es als Revanchismus brandmarken, wenn deutscherseits hinsichtlich Ostdeutschlands, wo die Deutschen traditionell die Mehrheit bilden, von den Ostgebieten Deutschlands gesprochen wird, ist es polnischerseits selbstverständlich, daß die von Polen in der Zwischenkriegszeit gemachten und im Zweiten Weltkrieg wieder verlorenen Eroberungen im Osten, in denen die Polen traditionell nur eine Minderheit bilden, als Ostgebiete Polens bezeichnet werden. So fand in Sensburg ein sogenanntes Festival der Kultur der Ostgebiete statt, an dem Künstler aus Litauen, Weißrußland, der Ukraine, Lettland und der Tschechei teilnahmen. Neben Aufführungen in unmittelbarer Nachbarschaft des Rathauses gehört zum Festival auch eine Kirmes, wo typische Gerichte und kunstgewerbliche Produkte der "Ostgebiete" wie Servietten, Holzschnitzereien, Keramikartikel und Bastelarbeiten aus Stroh feilgeboten werden. Ähnlich wie bei ostdeutschen Heimattreffen kommen auch auf diesem Festival zwischenzeitlich über das gesamte Staatsgebiet verstreute ehemalige Bewohner der Region zusammen, um die heimatliche Atmosphäre zu genießen und Bekannten aus ihren Geburtsorten zu begegnen.

 

Bahnübergänge

Autofahrer, die aus Tapiau in Richtung Friedland fahren, werden sich in Zukunft nicht mehr die Radaufhängung ihres Wagens lädieren müssen beim Versuch, einen Bahnübergang zu nutzen. Wie die Verwaltung der Verkehrspolizei bekanntgab, wurden zwischen den Schienen Gummiabdeckungen angebracht, um die Fahrbahn an die Gleise anzupassen. Im gesamten Königsberger Gebiet bleibe lediglich ein Bahnübergang im Kreis Insterburg unbeschrankt, weil dort laut dem Chef der Abteilung für Streckenüberwachung und Verkehrsorganisation wenig Verkehr herrsche. JJ

 

Jakob-Denkmal

Allensteins Stadtpatron, der Heilige Jakob, ist in seiner Stadt, dessen Wappen er auch ziert, ein Denkmal gesetzt worden. Das drei Meter hohe Werk des Allensteiner Künstlers Rafal Grabowski steht auf dem Fischmarkt neben dem früheren Gebäude der Gazeta Olsztynska. Ursprünglich sollte es in der Nähe des Hohen Tores aufgestellt werden, aber der Stadtpräsident setzte den jetzigen Standort durch.

 

Aufgeflogen

In Preußisch Holland ist eine seit letztem Jahr produzierende illegale Zigarettenfabrik gestürmt und anschließend geschlossen worden. Da vorher nicht ausgeschlossen werden konnte, daß sich im Fabrikgebäude bewaffnete Straftäter aufhielten, wurde es von einer Antiterrorgruppe gestürmt. Bei der Aktion wurden fünf Letten und zwei Litauer verhaftet. Außerdem befanden sich in dem Gebäude drei Tonnen Tabak und rund 150.000 Stück Zigaretten der Marke Marlboro, einige zigtausend Zigarettenschachteln, einige hunderttausend Filter sowie Banderolen und Nebenprodukte, die für die Herstellung von Zigaretten notwendig sind. Die Fabrik ist damit eine der größten rechtswidrigen Produktionsstätten auf dem Territorium der Republik Polen gewesen, die je entdeckt wurden. Unweit der Fabrikationsanlage fanden die Polizeibeamten in einem Dorf ein Magazin, in dem weitere zirka 14.000 in der Fabrik produzierte Zigaretten gelagert waren. Die sieben festgenommenen EU-Inländer gehören mutmaßlich einer kriminellen Vereinigung an, die die Tabakwaren produzierte, um sie dann in den Westen zu schmuggeln. Weitere Verhaftungen werden seitens der Polizei nicht ausgeschlossen. Das Aufspüren und die Schließung der Fabrik ist der Erfolg einer woiwodschaftsübergreifenden Zusammenarbeit von Beamten aus Allenstein und Danzig.

 

Neues Fluggerät

Polens Beitritt zur Europäischen Union bleibt auch auf den nationalen Flugrettungsdienst nicht ohne Folgen. Bis 2009 muß er seine Hubschrauber vom Typ Mil Mi-2 plus ausmustern. Für die Nachfolger läuft bereits ein Beschaffungsverfahren. Darüber hinaus verfügt der Rettungsdienst seit Mai dieses Jahres über ein Flugzeug des italienischen Musters Piaggio Avanti. Wie die Typenbezeichnung bereits vermuten läßt, ist die drei bis vier Flüge pro Tag absolvierende Maschine mit 732 Stundenkilometern nicht nur modern, sondern auch schnell. So benötigt sie beispielsweise für einen Krankentransport von Stettin im Nordwesten der Republik Polen nach Rzeszow im Südosten nur 70 Minuten. Wenn der Flugrettungsdienst mit der Qualität auch zufrieden ist, so doch nicht mit der Quantität. Mit der Begründung, daß für ein so großes Land wie Polen ein Flugzeug zu wenig sei, macht sich der medizinische Leiter des Flugrettungsdienstes für den Erhalt weiterer Maschinen stark. In Allenstein kann die markante Zweipropellermaschine mit den Stummelflügeln an der Flugzeugspitze und den Propellern hinter den Tragflächen nicht landen, aber auf dem Flugplatz in Schiemanen.

 

Verbindungen

Zwischen Tilsit und Cranz sowie zwischen Ebenrode und Cranz hat die Königsberger Eisenbahngesellschaft laut ihrem Pressedienst zwei neue Verbindungen eingerichtet. Von Tilsit aus fährt nun ein Zug über den Königsberger Nordbahnhof in rund dreieinviertel Stunden bis nach Cranz. Von Cranz Richtung Tilsit fährt gegen Abend ein Zug. Die Fahrt Ebenrode-Cranz führt über Insterburg mit Zwischenhalt in Gumbinnen, Wehlau und Tapiau. Die Fahrt dauert etwa dreieinhalb Stunden. In der Gegenrichtung fährt der Zug abends um 18 Uhr in Cranz ab. MRK


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