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28.08.04 / Leserbriefe

© Preußische Allgemeine Zeitung / 28. August 2004


Leserbriefe

"Volksparteien" repräsentieren das Volk nicht mehr
Betr.: "Das Ende der Volksparteien" (Folge 28)

Schon wieder muß ich an die Schreibmaschine - diesmal geht es um meinen ganz persönlichen Dank für Ihren Leitartikel in der jüngsten PAZ-Ausgabe. Hinter Ihre Überschrift "Das Ende der Volksparteien?" gehört kein Frage-, sondern ein Ausrufungszeichen! Setzen Sie bei ihren entscheidenden Fragen bitte kein Fragezeichen. Ich erlaube mir (als ehemaliges uraltes CDU-Mitglied und sicher im Verein mit Millionen Deutschen), ohne Wenn und Aber zu formulieren: Die sogenannten Volksparteien repräsentieren das Volk nicht mehr - sie haben sich längst dieses Staates bemächtigt (von Weizsäcker: "Sie haben sich den Staat zur Beute gemacht!") - bedienen sich seiner, als sei er ihr Eigentum.

Der Strafrechtler Professor Wetzel, einer meiner Lehrer an der Alma Mater Göttingen nach meiner Rückkehr aus Krieg und Gefangenschaft, stellte oft schmunzelnd fest: Der Blick in das Gesetz klärt manchen Zweifel.

Allen europäischen Staaten liegt ein Verfassungsentwurf vor, der in Länge, Umständlichkeit und Grundtendenz nichts Gutes für Europas Zukunft verheißt, der der Genehmigung durch alle Nationen bedarf.

Viele EU-Mitgliedsstaaten rufen ihre Bürger an die Urnen. Nicht so die Bundesregierung und die überwiegende Mehrheit des Deutschen Bundestages! Sie halten sich selbst für kompetent und natürlich auch sachkundiger als die "blöden Bürger".

Noch nirgends wurde in jüngster Zeit mit Blick auf die nicht selten als "Monstrum" bezeichnete EU und ihre vorgesehene Verfassung auf das Widerstandsrecht aller Deutschen hingewiesen, wenn es denn - wie mangels Volksabstimmung gegeben - um die Beseitigung der verfassungsmäßigen Ordnung geht.

Wer wird aktiv, wer nimmt die Initiative in die Hand und wie ist in der angedeuteten Richtung vorzugehen? Mit Aufrufen "Auf die Barrikaden" oder wortgewandten Populisten oder tatsächlichen Diktatoren wird man dem Ernst der heutigen Gefährdung unserer demokratisch konzipierten Rechtsordnung nicht gerecht.

Patentrezepte kann und darf es nicht geben. Wir brauchen partei- und auch weiterhin unabhängige, integrationsbereite, lebens- und berufserfahrene sowie vor allem mutige Männer und Frauen, die sich für öffentliche Belange, sprich das öffentliche Wohl, verantwortlich fühlen und selbstlos einsetzen wollen - denen Europa und seine machbare Zukunft am Herzen liegen, ohne Deutschland mit seiner überwiegend beachtens- und liebenswerten Geschichte zu vernachlässigen oder gar auszuklammern.

Dr. Hans Georg Hess, Wunstorf-Idensen

 

Wolfgang Thünes Gedankengänge sind richtig
Betr.: "Das Geschäft mit der Angst" (Folge 26)

Wolfgang Thüne versucht in diesem Beitrag nachzuweisen "... daß die Lüge nicht nur die häufigste menschliche Sünde ist, sondern von den eigentlich überflüssigen ,Klimaexperten' als wichtigster Treibstoff zur Finanzierung ihres aufwendigen, aber nutzlosen Forschungs-

betriebes entdeckt worden ist. Sie kommen von der Lüge nicht mehr los." Gemeint ist hier die Erderwärmung, vermeintlich verursacht durch eine Erhöhung des Dioxidanteils in der Atmosphäre, verursacht durch Verbrennen fossiler Stoffe. Doch sollte man wissen, daß solche Ergebnisse ausschließlich auf Computermodellen basieren. Wolfgang Thüne meint, und dies ist wohl auch richtig, daß trotz einkassierter "Klimaschutzgelder" der Staat das Wetter nicht beeinflussen kann. Obwohl der Staat genau wissen muß, "daß Klima nichts anderes als ,Wetterstatistik' ist? Wer das Wetter nicht ändern kann, keine Macht über Blitz und Donner hat, der hat auch keinen Einfluß auf das ,mittlere Wettergeschehen', genannt Klima." Hier spätestens sei die Frage erlaubt: Kann der Mensch das Wetter - wohl gemerkt das Wetter - wirklich nicht beeinflussen, nicht manipulieren?

Wolfgangs Thünes Gedankengänge sind, was die Klimadiskussion, insbesondere in Deutschland angeht, richtig und ihm ist zuzustimmen. In der Tat werden wir, die Bürger dieses Staates, mit bewußten Lügen abgezockt; siehe Ökosteuer auf Benzin. Jetzt, da der Benzinverbrauch rück-läufig ist, beginnt das große Jammern. Und schon wieder wird erwogen, die Ökosteuer zu erhöhen. Zum Schluß: Wir dürfen nicht vergessen, daß auch der Mensch ein Teil des Ökosystem auf diesem Planeten ist. Er nimmt in diesem System absolut keine Sonderstellung ein. Es mag noch so kluge Menschen geben, die den Menschen den vermeintlichen Sinn ihres Lebens und ihres Seelenlebens erklären können, die Natur aber läßt sich nicht betrügen, nicht austricksen. Sie ist immer die Stärkere, so lange die Sonne scheint. Und wer gegen diese Natur, gegen die fundamentalen Naturgesetze verstößt, wenngleich auch über Jahrzehnte oder Jahrhunderte hinweg, der wird bestraft, letztlich mit dem Tode. Bleib die Erkenntnis: Der Mensch ist sich selbst sein größter Feind. 

Klaus Glagau, Münster

 

Keinesweg "mitten" im Krieg
Betr.: "Kampf gegen Frau ,Gicht'" (Folge 31)

Zu dem obigen Artikel der Autorin Silke Osman, der die Ausstellung über den wohl berühmtesten Pyrmonter Kurgast beschreibt, möchte ich folgendes mitteilen: So wird berichtet, daß Friedrich der Große während seiner Kur in Pyrmont von der hannoverschen Regierung im Auftrag jener in London bespitzelt worden sei, denn schließlich habe man sich mitten im Zweiten Schlesischen Krieg befunden.

Die Bespitzelungen haben tatsächlich stattgefunden. Nur man befand sich nicht "mitten" im Krieg, denn der begann erst am 15. August 1744 (Hinweis auf "Die Kriege Friedrichs des Großen", Band I, "Der Zweite Schlesische Krieg", herausgegeben vom Großen Generalstabe, Verlag Mittler und Sohn, Berlin 1895). Friedrich der Große weilte vom 2. Mai bis 9. Juni 1744 in Pyrmont. Sein zweiter Kuraufenthalt fand nach diesem Krieg vom 17. Mai bis 8. Juni 1746 statt.

Man kann sich meines Erachtens auch nicht vorstellen, daß dieser König seine Soldaten in den Krieg schickt, während er sich bei einer Kur erholt. 

Manfred Kehlert, Laatzen

 

CDU: Lack ist ab
Betr.: "Große Koalition der Hehler" (Folge 27)

Natürlich weiß ich, daß demokratische Ordnungen nicht fehlerfrei sind. Die Mängel gehören einfach dazu, sie sind menschlich, und so ist ja auch Demokratie.

Daß Kohl in so einer grundsätzlichen Frage von Anstand und Moral gelogen hat, konnte ich nie begreifen. Ich hatte ihn einmal sehr verehrt, aber der Lack ist schon lange ab. Und wenn ich an sein Bemühen denke, sein "staatsmännisches" Tun, das die Stasi abgehört hat, seinen Mitbürgern vorzuenthalten, dann ist mir alles andere als wohl.

Von Rot-Grün war nichts anderes zu erwarten. Diese Damen und Herren hatten für die Enteigneten und auch für die Vertriebenen und Spätheimkehrer nie viel übrig. Aber von der CDU hätte ich doch anderes erwartet. 

Günther Rosen, Bremen

 

Das schönste Wort
Betr.: Das schönste Ostpreußische Wort

Meine ostpreußische Oma nennt mich und meine Geschwister bei Liebkosungen einfach: "Du-chen". Ich finde das Wort sehr schön, besonders wenn Oma so weich und zärtlich "Du-chen" sagt. Daher ist dieses Wort das schönste ostpreußische Wort.

Und noch eins: Meine Oma ärgert sich immer, wenn es heißt "Die Masuren". Können Sie das nicht verbieten? 

Jonas Stiegler, Oettingen im Ries

 

Zwei Seelen in der Brust des Herrn von Dohnanyi
Betr.: "Die Einheit Deutschlands verbieten" (Folge 24)

Herr von Dohnanyi macht einen gewaltigen Fehler in seiner Logik dieses Artikels. Zuerst beschreibt er sehr richtig, wie ein von Haß diktierter Friedensvertrag von Versailles dafür verantwortlich wurde, extrem nationalistische Bewegungen in Deutschland zu erwecken. Allerdings beurteilt er dann eine von sogar noch größerem Haß diktierte Annexion ostdeutscher Provinzen durch Polen und Rußland nach dem Zweiten Weltkrieg folgendermaßen als einen geradezu "positiven Faktor": "Sogar die für Deutschland so schmerzliche endgültige Klärung der Grenzen, der Besiedlungen und Sprachen gehört im Osten letztlich als positiver Faktor hierher."

Offensichtlich trägt Herr von Dohnanyi in der Frage völkischer Gerechtigkeit und der Folgen eines Fehlens derselben zwei Seelen in seiner Brust. Wenn man betrachtet, daß die allgemeine Bevölkerung eines jeglichen Landes nach den Satzungen des Völkerrechts und der Uno niemals kollektiv schuldig gesprochen werden darf, so waren die Bestrafungen der Deutschen nach den Ersten und Zweiten Weltkrieg total völkerrechtswidrig! Wenn sich das heutige Deutschland als "Rechtsstaat" bezeichnen will, so war die Abtretung der deutschen Ostprovinzen ohne ein Plebiszit innerhalb der angestammten Bevölkerung ebenfalls völkerrechtswidrig!

Wenn man sich mit der Geschichte der Menschheit länger befaßt, so entdeckt man, daß jede Nation eine "automatische Geschichtserinnerung" in sich trägt, die oft weit über Jahrhunderte zurückreicht. So darf man auch getrost annehmen das die 700 bis 1.000 Jahre lange Geschichte des "wirklichen" Vorkriegs-Ostdeutschlands für mehrere Jahrhunderte unvergessen bleibt.

Wenn auch ein allgemeiner Wohlstand unter den Vertriebenen und ihre Anpassung an Westdeutschland momentan zu dem Gedanken verleiten, daß alles "vergeben und vergessen sei", es bedarf nur erneuter politischer Ereignisse und Umstände, um die Erinnerung an das Geraubte sowie die Umstände des Raubzuges selbst zu erwecken. Außerdem erinnert jeder Weg und fast jeder Stein im ehemaligen Ostdeutschland an seine große deutsche Geschichte.

So etwas in die Vergessenheit zu drängen, dürfte alle menschlichen Maße einer Möglichkeit übersteigen. Ein wirklicher Friede und eine wirkliche Versöhnung kann daher nicht aus den Wurzeln der heute gegebenen Machtumstände erwachsen. Es bedarf der Täter und der Opfer, gemeinsam eine ganz neue Zukunft zu erbauen, die den Menschenrechten der heutigen und der früheren angestammten Familien vollkommen mit der Zustimmung der Mehrheiten beider Gruppen im Sinne der Weltjustiz Rechnung trägt.

Es wäre anzunehmen, daß mit dem "Erwachsenwerden" der heutigen deutschen Demokratie und einer damit verbundenen Aufhebung des jetzigen, praktizierten "Ächtung" deutscher Patrioten, auch das Thema der ostdeutschen Provinzen und ihrer angestammten Menschen innerhalb der EU völlig neu bearbeitet werden muß und wird. Ein Verfehlen in dieser Frage hinterläßt eine geschichtliche Zeitbombe für zukünftige Generationen von Russen, Deutschen und Polen.

Peter P. Haase, Boca Raton, Florida, USA

 

Deutschlands Ruin ist eingeläutet
Betr.: "Nation, Gott, Kultur, Tugenden?" (Folge 29)

Für Deutschlands "Politkaste" gibt es auch 59 Jahre nach Kriegsende nur noch das eine Thema - Vergangenheitsbewältigung der NS-Zeit. Dafür ist der Geldfluß schier unerschöpflich, obwohl das Armenheer auf den Straßen fast beängstigende Formen erreicht hat. Mit der sogenannten "Schuldkeule" wird in diesem Lande jeder Kritiker sofort erschlagen, der es wagt, auch Tabus anzusprechen.

Möge dies dem neuen Hoffnungsträger, dem Bundespräsidenten, nicht auch noch zum Verhängnis werden!

Das neue Zuwanderungsgesetz ist zwar nach langem Tauziehen durchgepeitscht, doch in ihm ist bereits das Einfallstor für Mißbrauch und Mißverständnis weit geöffnet. So hat der Zentralrat der Juden in Deutschland schon jetzt höheren Finanzbedarf angefordert, zumal er mit einem 80prozentigen Zuwanderungs-

anstieg in den Gemeinden rechnet. Dazu soll im Spätsommer 2005 in Berlin auch noch ein Sinti- und Roma-Mahnmal errichtet werden. Neben den hohen Baukosten werden dem Steuerzahler dann auch noch die alljährlichen Bewachungskosten aufgebürdet. In Reichstagsnähe ist damit für die vielen Mauertoten und vertriebenen Landsleute kein Plätzchen mehr für ein einfaches Holzkreuz.

Die sogenannten 68er haben endgültig Deutschlands Ruin eingeläutet. 

Dr. W. Hanau, Berlin

 

Mit Witz und Ironie
Betr. Pannonicus (Folge 33)

Euer Pannonicus ist wieder zur Hochform aufgelaufen, Seite 2 und 24. Mit Witz und Ironie hat er, was in Deutschland die Politikerkaste verzapft, glossiert. Nur weiter so, denn Humor dieser Art ist auch gut. Gibt es diese Sprüche auch in Buchform? 

Horst Polakowski, Gernsheim

 

Worin sieht man das Problem?
Betr.: "Fällt Spanien auseinander" (Folge 31)

Worin sehen Ihre Autoren das Problem, wenn autochthonen ethnischen Gruppen ihre natürlichen Rechte - freilich möglichst auch unter Berücksichtigung der berechtigten Interessen ihrer Nachbarvölker - gegeben werden? Hätte man dies den Deutschen gegenüber getan, wären uns mehrere Vertreibungswellen durch die "Sieger" zweier Weltkriege und der Welt ein leider immer noch weitverbreitetes Denken in solchen perversen Schablonen erspart geblieben.

Anna Korzeniewicz und Thomas Wyrwoll, Frankfurt a. M.

 

Wer ist für diese Gedenktafel verantwortlich? Diese Gedenktafel auf dem Gelände des Krematoriums an der Cranzer Allee hat mich total geschockt. Es sind Opfer aus Königsberg i.Pr.! 

Christel Nöring, Willich


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