Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
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Preußische Allgemeine Zeitung / 18. September 2004
Nicht nur die Kassen der Bundesrepublik sind bald so leer wie die der DDR.
Die vereinigte Republik übernimmt auch zunehmend das Geschichtsbild der
Kommunisten. Daß neuerdings im Finanzministerium Angehörige der kommunistischen
"Roten Kapelle" geehrt werden, ist nur ein Skandal unter vielen. Beim Tag der
Offenen Tür der Bundesregierung im August verärgerte das nur einen einzigen
Besucher. Die übrigen reagierten gleichgültig. "Eine Geschmacklosigkeit" nennt der FDP-Fraktionsvorsitzende Sebastian Kluckert die Umbenennung des Sportparks in "Werner Seelenbinder Sportpark Neukölln". Die KPD-Zeitung Rote Fahne wußte über Seelenbinder zu berichten: "Nach Aufenthalten in Moskau fuhr er zu vielen Sportvereinen, um unter den Sportlern die Wahrheit über die UdSSR ... zu verbreiten." Seelenbinder agitierte in Stalins Auftrag gegen die Weimarer Republik. Kluckert dazu: "Die Freien Demokraten sind entschieden der Auffassung und bekennen sich dazu, daß die zweite deutsche Demokratie keine Personen als Vorbilder besonders herausstellen sollte, die sich aktiv an der Zerstörung der ersten deutschen Demokratie beteiligt haben." Mittlerweile hat die Umbenennung des Sportparks noch eine neue Qualität, weil sich einzig jener FDP-Chef und seine vier Abgeordneten dem Ansinnen von SPD, PDS und Grünen widersetzt haben. Der Antrag fand auch deshalb eine Mehrheit, weil sogar die CDU dafür stimmte. Und schlimmer noch: Die CDU-Baustadträtin Sabine Vogelsang hatte sich das ganze überhaupt erst ausgedacht. Die symbolische Annäherung an die DDR hat etwas Bedrohliches: War es nicht auch kennzeichnend für den Mauerstaat, daß scheinbare "Christdemokraten", die man im Volk abschätzig Blockflöten nannte, das Geschäft der roten Machthaber oft noch emsiger betrieben als diese selbst? |