Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
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Preußische Allgemeine Zeitung / 18. September 2004
Martha Schad beschreibt in "Stalins Tochter - Das Leben der Swetlana
Allilujewa" zu Beginn dieses Buches die Kindheit der einzigen Tochter Stalins. Je älter Swetlana wird, desto mehr beginnt sie, an dem einst so abgöttisch geliebten Vater und dessen Politik zu zweifeln. Nach Stalins Tod kommt die junge Frau desillusioniert und verbittert über Stalin zu folgendem Fazit: "Für mich war es besonders schwer zu begreifen, was mein Vater für Rußland tatsächlich gewesen ist, weil es zu furchtbar ist." Mit der Liebe zu dem 20 Jahre älteren Alexej Kapler beginnt Swetlanas gestörtes Verhältnis zu Männern. Ehe um Ehe scheitert. Anfangs lebte Stalins Tochter das Leben einer Millionärin, doch im Laufe der Jahre verlor sie nahezu ihr ganzes Vermögen. Für den Leser gänzlich unverständlich bleibt Swetlanas unvorhersehbare Ausreise in die USA ohne ihre Kinder. Alles was den Kindern von der Mutter blieb, waren die Briefe, die sie ab und zu von ihr erhielten. Besonders tragisch erscheint die Tatsache, daß die einst so reiche und gebildete Tochter Stalins im Alter von 66 Jahren in einem Armenhospiz in London leben mußte. Als sehr vielschichtig und komplex beschreibt die Autorin den Charakter der Person Swetlana Allilujewa. Ein spannendes, ereignisreiches und tragisches Buch über die Suche einer Frau nach sich selbst. A. Ney Martha Schad: "Stalins Tochter - Das Leben der Swetlana Allilujewa", Gustav Lübbe, Bergisch Gladbach 2004, Abb., geb., 394 Seiten, 22,90 Euro |