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18.09.04 / Hexenjagd / Geheiminisvoller Mord im Mittelalter

© Preußische Allgemeine Zeitung / 18. September 2004


Hexenjagd
Geheiminisvoller Mord im Mittelalter

Kirchrode im Jahr 1547. In dem Harzstädtchen steht die junge Kräuterfrau Freya Säck-ler unter der Anklage der Hexerei. Als sie unter der Folter zusammenbricht, läßt der Bürgermeister den Alchimisten Lapidius holen, damit dieser sich medizinisch um Freya kümmert. Bei seiner Untersuchung stellt er fest, daß sie mit der Lustseuche (Syphillis) infiziert ist. Lapidius ist der einzige, der mit Hilfe seiner Hitzkammer diese Krankheit behandeln kann. Man gewährt ihm 20 Tage Aufschub. Nach kurzer Zeit kommen ihm Zweifel an der Schuld von Freyja und er beginnt den Fall zu untersuchen. Dabei gerät er selber in höchste Gefahr. Als zwei ermordete junge Frauen gefunden werden, denen man auf die Stirn die Initialen F+S geritzt hat, stürmt der aufgewiegelte Pöbel das Haus von Lapidius. Freya schützt die verschlossene Hitzkammer. Erst als Lapidius, den über seiner Haustür aufgehängten Frauenkopf genauer untersucht, kommt er dem Geheimnis Stück für Stück näher.

Wolf Serno hat mit dem Buch "Die Hitzkammer" einen weiteren historischen Roman geschrieben. Aus seiner Feder stammen auch Titel wie "Der Wanderchirurg", "Der Chirurg von Campodios" und "Tod im Apothekerhaus". Der Autor nimmt den Leser jetzt mit in die Zeit der Hexenverfolgung. In den meisten europäischen Ländern glaubte das Volk im Mittelalter an die Existenz von Hexen. Eine wichtige Rolle spielte dabei nicht zuletzt die Kirche. Im Jahre 1484 befahl Papst Innozens VIII. sogar ausdrücklich das Aufspüren von Hexen als "Pflicht der christlichen Kirche". Später erschien dazu ein entsprechendes Regelwerk, das unter dem Namen "Hexenhammer" bekannt geworden ist. Frauen wurden meist wegen ihrer besonderen Fähigkeiten und ihres Wissens als Hexen verteufelt und viele auf dem Scheiterhaufen verbrannt. B. Mußfeldt

Wolf Serno: "Die Hitzkammer", Droemer, 350 Seiten, 18,90 Euro


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