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18.09.04 / Zur Völkerverständigung / Englischer Flieger sucht im Zweiten Weltkrieg Schutz bei Polen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 18. September 2004


Zur Völkerverständigung
Englischer Flieger sucht im Zweiten Weltkrieg Schutz bei Polen

Die Völker Europas rücken zusammen. Auch Deutschlands östlicher Nachbar Polen wurde im Mai 2004 Mitglied der Europäischen Union. Rechtzeitig zu diesem Termin erschien ein Buch, dem eine gewisse Brückenfunktion zwischen den Menschen beider Länder zugeschrieben werden kann. Es soll der Völkerverständigung dienen.

Buch ist ein historischer Roman und hat folgenden Inhalt: August 1944. In Warschau tobt ein Aufstand der nationalpolnischen Heimatarmee (Armia Krajowa - AK) gegen die deutsche Besatzungsmacht. Die polnische Exilregierung in London bedrängt Premier- und Verteidigungsminister Winston Churchill die Aufständischen mit Waffen, Munition und anderen Hilfsgütern zu versorgen. Das RAF-Bombercomand wird aktiv. Die ersten Hilfsflüge werden geflogen. Eine im Verband fliegende viermotorige Lancaster wird auf dem Rückflug von deutschen Nachtjägern über polnischem Gebiet abgeschossen. Flight Sergeant David Booth von der siebenköpfigen Besatzung hat Glück im Unglück. Er kann sich mit dem Fallschirm retten und landet in Kurpien, einer Region in Polen mit ihren Eigenarten. Er wird von einem Offizier der polnischen Untergrundbewegung aufgegriffen und in ein Versteck neben einer Wassermühle gebracht. 

Ein großes Risiko für die Müllersleute. Sie sind sich der Gefahr bewußt, die sie aber im Dienste des Widerstandes gegen die Besatzungsmacht auf sich nehmen. Schon unter den eigenen Landsleuten gibt es genug Spitzel, die jede verdächtige Bewegung den deutschen Soldaten zutragen, um sich anzubiedern und um persönliche Vorteile zu erlangen. Müllermeister Justyn Wicher ist ein vielbeschäftigter Mann und kann sich nur wenig seinem Schützling widmen. Dies tun um so mehr seine Ehefrau und die beiden erwachsenen Töchter. Diese überbieten sich förmlich in der Pflege und Betreuung des verletzten englischen Fliegers. Gelingt dieses Unterfangen? Bleibt David bis zur Eroberung des Landes durch die Rote Armee im Januar 1945 unentdeckt? Wie gestaltet sich das Leben des unverhofften englischen "Gastes" im Versteck?

Der Leser erlebt den Alltag der Müllerfamilie. Ihr Bangen und Hoffen auf ein gutes Ende der Sache. Drei Frauen, in ihrer Wesensart so verschieden, und ein gutaussehender junger Mann unter ihnen. Das kann doch wohl nicht gutgehen. Oder doch? Gerd Bandilla

Gerhard Fröhlich: "Funkspruch ,Blue Sixteen S'. Wie Flight Sergeant Booth der Gefangenschaft entgeht und dabei die Liebe seines Lebens findet", Schardt Verlag, Oldenburg 2004, brosch., 260 Seiten, 14,90 Euro


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