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25.09.04 / Meldungen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 25. September 2004


Meldungen

Frage der Sicherheit

Rechtzeitig zur Abstimmung über die Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan wurden wieder zahlreiche kritische Stimmen, vor allem aus der FDP, laut. Die Tatsache, daß die Taliban angekündigt haben, ihren Terror bis zu den Präsidentenwahlen am 9. Oktober zu verschärfen, hat die alten Bedenken wieder wachgerufen, zumal es unterschiedliche Meldungen über die Sicherheit der deutschen Soldaten vor Ort gibt. Nach Ansicht des Vorsitzenden des Nato-Militärausschusses, Harald Kujat, seien die Deutschen zwar nicht konkret gefährdet, doch die zurückhaltende Unterstützung durch andere Nato-Staaten sei durchaus ein Unsicherheitsfaktor. Sie würden nicht genügend Personal und Material zur Verfügung stellen. Bundesverteidigungsminister Peter Struck widersprach hingegen sogar den Behauptungen der Brüsseler Nato-Zentrale, in dem er behauptete, es gäbe durchaus genügend Hubschrauber und Personal, um in Krisensituationen Truppen innerhalb Afghanistans zur Unterstützung schnell in die entsprechende Region zu befördern. Zudem soll die 8.000 starke Isaf-Friedenstruppe bis zu den Wahlen um 2.000 zusätzliche Soldaten - überwiegend aus Spanien und Italien - verstärkt werden. E. D.

 

Preisverdächtig

Auch das zweite Trumpfass der Constantin Film AG in diesem Jahr sticht: Gleich am Startwochenende sicherte sich der neue Spitzenreiter "Der Untergang" mit einem Schnitt von mehr als 1.000 Besuchern pro Kopie einen "Box Office Germany Award". Die Bernd Eichinger-Produktion war mit 407 Kopien gestartet und wurde in den ersten Tagen von etwa 485.000 Besuchern gesehen, was einen Durchschnitt von knapp 1.200 Zuschauern pro Kopie ergibt. Es ist der zweitbeste Start eines deutschen Films in diesem Jahr. Auch international gab es lobende Worte. Das US-Branchenmagazin Variety sprach gar von einer "dichten machtvollen Götterdämmerung". R. B.

 

Grenzgänger im Kaufrausch

Hadern Statistiker noch mit wichtigen Daten, die Veränderungen seit dem EU-Beitritt zeigen, so steht für Polen doch fest: Der Einkaufstourismus aus Deutschland hat zugelegt. Ließen sich vor dem 1. Mai monatlich 5.000 Grenzgänger von polnischen Preisen anlocken, so nahm die Zahl der Schnäppchenjäger trotz gestiegener Preise in Polen weiter zu. Laut polnischem Grenzschutz kaufen durchschnittlich 6.000 Deutsche für im Schnitt 31 Euro beim östlichen Nachbarn. Lebens- und Genußmittel stehen dabei ganz oben auf der Wunschliste, an erster Stelle Zigaretten. Auch polnisches Obst ist begehrt. Das Kölner Institut für Verbraucherforschung ermittelte, daß 95 Prozent der einreisenden Deutschen polnische Waren wegen ihres Preises schätzten, nur ein Drittel käme für Dienstleistungen wie Zahnarztbesuche über die Grenze. A.S.

 

Schleuserparadies

Das verderbliche Geschäft mit "verderblicher Ware", kurz: der Menschenhandel ist in Tschechien offenbar eine Wachstumsbranche - mit weitreichenden Konsequenzen vor allem für Deutschland. In verstärktem Maße nutzen Banden Tschechien als Drehscheibe für den Menschenschmuggel nach Deutschland, wie das Bundeskriminalamt (BKA) meldet. In erbärmlichem Zustand befanden sich die 58 Chinesen, die im Frühjahr in einem Transporter eingepfercht bei Bonn auf- gegriffen wurden - ein Beispiel von vielen. Ein regelrechtes Netzwerk von Schleusergruppen soll nach Aussage von BKA-Kriminaldirektor Albert Märkl teils von Einzeltätern organisiert, teils bandenmäßig die Flüchtlinge "sammeln" und für 10.000 Euro pro Person die illegale Einreise ermöglichen. Das BKA vermutet eine Zusammenarbeit tschechischer Krimineller mit der chinesischen Mafia, den Triaden. SV

 

Falsch gezählt

Was Deutschland Milliardenstrafen aus Brüssel einbringen soll, hat Griechenland auf mehr oder minder geschickte Weise umgangen: das Staatsdefizit. Statt die korrekten Zahlen nach Brüssel zur Überwachung des Stabilitätspaktes zu melden, hat Griechenland geschummelt. Das ergab ein Vergleich der Defizitmeldungen aus Athen der letzten Jahre. EU-Diplomaten sollen bemerkt haben, daß die neue griechische Regierung für 2000 und 2002 Defizite gemeldet habe, die im Schnitt zwei Prozentpunkte über den Werten gelegen hätten, die von der Vorgängerregierung angegeben worden seien. Damit hätte das Land praktisch seit Beteiligung am Euro jedes Jahr den Stabilitätspakt gebrochen. Der EU-Parlamentarier Werner Langen (CDU) forderte bereits, auch die griechischen Angaben für die drei Jahre vor 2000 zu prüfen. Das EU-Statistikamt prüft derweil noch die Zahlen. Ein Grund für das hohe Defizit und die damit verbundenen Schulden könnten die olympischen Spiele sein. EB

 

Spätes Recht

Aufgehoben hat ein neues schweizer Rehabilitierungsgesetz alle Urteile gegen Deutsche, Schweizer und Angehörige anderer Nationalitäten, die seinerzeit Flüchtlingen vor dem Nationalsozialismus geholfen haben. Am 21. September hob die Rehabilitierungskommission Haftstrafen gegen fünf Schweizer, fünf Franzosen, einen Deutschen und zwei Staatenlose einstimmig auf. Sie waren für ihre Fluchthilfe zwischen 1938 und 1943 zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Sie hätten aus Mitleid, ohne Entgeld und bei höchstens bescheidener finanzieller Unterstützung geholfen, urteilte die Kommission. SV


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