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25.09.04 / Seuchengefahr in Domtau / Dammbruch droht Friedhof zu überschwemmen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 25. September 2004


Seuchengefahr in Domtau
Dammbruch droht Friedhof zu überschwemmen
von M. Rosenthal-Kappi

Domtau, Kreis Preußisch Eylau droht eine Seuchengefahr, wenn der noch aus der Vorkriegszeit stammende Damm bricht, und daß er bricht, kann nicht mehr ausgeschlossen werden.

Probleme hatte es schon vor anderthalb Jahren gegeben, als mit dem Bau einer Umgehungsstraße für die Kreisstadt Preußisch Eylau begonnen worden war. Unter der Last schwer beladener Lastkraftwagen der russischen Marke Kamas hatte der Damm schon damals zu brechen gedroht. Seinerzeit hatten die zuständigen Sicherheitskräfte das Schlimmste zumindest kurzfristig zu verhindern vermocht.

Nun hat das Problem den Ort wieder eingeholt. Zwar würde es nach Einschätzung des zuständigen Behördenleiters Boris Popow nicht zu einer völligen Überschwemmung des Ortes kommen, weil der nahegelegene See dafür zu klein sei, doch sei zu befürchten, daß das Wasser den nahegelegenen Friedhof erreichen und die Gräber ausspülen könnte. Trotz Protesten der Bewohner Domtaus benutzen Lkw-Fahrer bis heute Damm und Ortsdurchfahrt als Abkürzung. Wenn es in diesem Herbst zu starken Regenfällen kommen sollte, könnte die befürchtete Überschwemmung Wirklichkeit werden. Laut dem Pressedienst der Feuerwehrhauptverwaltung des Königsberger Gebiets würde der durch einen Dammbruch verursachte materielle Schaden zwei bis drei Millionen Rubel (zwischen 55.000 und 85.000 Euro) betragen. Größere Sorgen bereitet jedoch die Vorstellung, daß durch eine Überschwemmung des Friedhofs eine Seuche ausbrechen könnte.

Zum Leidwesen der Domtauer läßt die mit dem Bau der Umgehungsstraße beauftragte Firma "Rosban" ihre die Abkürzung nutzenden Lkw-Fahrer gewähren. Auch von der Gebietsverwaltung erhalten die Dorfbewohner keine Unterstützung. Der dort für Verkehrswege Verantwortliche, Wladimir Awerin, gab den Bürgern zu verstehen, daß die Straße durch den Ort eine öffentliche sei und "Rosban" sie deshalb nutzen dürfe. Es gäbe keinerlei Begrenzungen. Für die Erhaltung des Damms sei die Dorfverwaltung zuständig. Namens der Gebietsverwaltung wies er alle Verantwortung von sich und beschuldigte statt dessen die Domtauer, von eigenen Versäumnissen ablenken zu wollen.


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