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25.09.04 / Quer durchs Beet / Personalien

© Preußische Allgemeine Zeitung / 25. September 2004


Quer durchs Beet / Personalien

Künstler: Quote für deutsche Musik

Eine Reihe von deutschen Popmusikern will auf der bevorstehenden Musikmesse Popkomm in Berlin am 29. September für mehr Musik aus Deutschland in den Sendern werben. An die 600 Musiker haben bereits eine Resolution unterschrieben, in der eine feste Quote gefordert wird, darunter Reinhard Mey, Peter Maffay und Udo Lindenberg. Nach ihrer Meinung ist Musik aus deutscher Produktion in den Medien des Landes "skandalös unterrepräsentiert". Neuvorstellungen aus Deutschland macht oft kaum ein Prozent der Sendezeit aus, was es gerade Nachwuchskünstlern schwer mache, fußzufassen. In Frankreich sei ein fester Anteil der Sendezeit für einheimische Produktionen reserviert, was für erheblich mehr kulturelle Vielfalt sorge.

 

ASB: Nicht noch weniger für Alte

Der "Arbeiter-Samariter-Bund", kurz ASB, will Proteste gegen die geplante Taschengeldkürzungen bei bedürftigen Menschen in Altersheimen organisieren. Laut Beschluß der Bundesregierung sollen die Senioren ab 1. Januar statt 133,20 Euro nur noch 89,70 monatlich erhalten. Davon müssen sie auch Kleidung, Körperpflege-Artikel und alles andere außer Kost und Logis bestreiten. Die größte Angst vieler Alten ist, daß ihr Fernseher kaputtgehen könnte, da für einen neuen kein Geld da wäre. An Ausgehen ist bereits beim bisherigen Taschengeld sowieso nicht zu denken.

 

Wulff fordert die KMK heraus

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) droht offen damit, die Kultusministerkonferenz (KMK) zum Platzen zu bringen. Grund: Wulff will die alte Rechtschreibung zurück, die KMK jedoch weigert sich strickt. Die KMK ist schon lange mehr als eine bloße "Konferenz", sie ist eine gemeinsame Anstalt der Länder mit 180 Beschäftigten. Tritt ein Land aus, erlischt jedoch der Vertrag, der die Existenz der Einrichtung sichert. Wulff wirft der KMK eine "Borniertheit und Abgehobenheit" vor, die "nicht mehr zu überbieten sei". Politik müsse jedoch fähig sein, eine Fehlentscheidung zu widerrufen. Die Rechtschreibreform sei eine Fehlentscheidung gewesen (siehe auch Seite 3).

Wulff profiliert sich zunehmend als starker Mann in der CDU, während Parteichefin Merkel unter Druck gerät, weil sie Kritikern zufolge der Partei keine klare Linie verpassen könne. Alte Merkel-Konkurrenten gelten entweder als Rechts- (Koch, Hessen) oder Linksflügler (Müller, Saar) und haben sich, gerade im Falle Kochs, in vergangenen Personalrangeleien aufgerieben. Den übrigen CDU-Ministerpräsidenten werden kaum Chancen auf die Führung im Bund eingeräumt - mit Ausnahme von Wulff, der sich auf keinen Flügel festlegte und sich aus den Kämpfen eher heraushielt. Wulff wurde 1959 in Osnabrück geboren und ist dort Rechtsanwalt. Seit 1998 ist er stellvertretender CDU-Bundeschef und seit 2003 Ministerpräsident in Hannover.


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