28.03.2024

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02.10.04 / In der Redaktion eingetroffen

© Preußische Allgemeine Zeitung / 02. Oktober 2004


In der Redaktion eingetroffen

Mit Masuren beschäftigt sich der stark am eigenen Lebensweg ausgerichtete Erinnerungsband "Von Masuren ins Ruhrgebiet" des Psychologieprofessors Walter Piel. Letzte Kriegstage in Lötzen und das spätere Engagement für dessen Kreisgemeinschaft sowie die Tätigkeit an der Pädagogischen Hochschule und Uni Dortmund zeugen von einem typischen, doch außergewöhnlich engagierten Leben: "In der Klasse von (der jetzigen Sängerin) Vicky Leandros gab ich Singen. Dennoch ließ ich mich für ein Vierteljahr ab Oktober 1954 an eine reine Sprachheilschule abwerben! Die brauchten einen diagnostizierenden Psychologen. Nach meiner Rückkehr zu Richard Müller übernahm ich im Neubau Hinrichsenstraße eine Verhaltensgestörten-Klasse." SV

Walter Piel: "Von Masuren ins Ruhrgebiet", Frieling Verlag, Berlin, 202 Seiten, broschiert, 12 Euro

 

Unterwegs im Labyrinth" politischer und zeitgeistiger Irrwege ist Siegfried Glende in seinem gleichnamigen Gedichtband. Ob "Im Grünen" oder seinen von japanischen Haikus inspirierten meditativen Kurzgedichten macht sich der Lyriker auf eine kritische Sinnsuche, die leider gelegentlich plakativ gerät, jedoch auch mißliebige Wahrheiten bekennt, so zur Toleranz: "Nur die Toleranz ist Waffe, / die mit and'ren Maßen mißt! / Leider lehrt die Weltgeschichte, / daß solch Handeln stets mißlang! / Selbstaufgabe macht zunichte / wertetragende Gewichte - / Dekadenz vor Untergang!" SV

Siegfried Glende: "Unterwegs im Labyrinth", Fischer & Fischer Medien AG, Frankfurt/Main, 85 Seiten, broschiert, 8,90 Euro

 

Eine bittere Einsicht steht am Anfang von Werner Langes Erinnerungen an Masuren: "Heimat kann man nicht vererben". Seine Familiengeschichte verwebt er auf gelungene Weise mit Impressionen aus dem heutigen Masuren, den heute auf den Höfen lebenden Menschen: "Die polnische Jugend hat den ,goldenen' Westen im Visier, und unsere Abiturientin möchte am liebsten in Deutschland Geld verdienen. Nach fünfjährigem Unterricht in deutscher Sprache versteht sie dennoch kaum ein von uns gesprochenes Wort ... Mit Unbehagen trete ich die Heimreise an, ich muß erkennen, daß Hilfesendungen an die verarmte Landbevölkerung Masurens zwar Löcher stopfen können, zukunftsgestaltend sind sie nicht." Anekdoten, Gedichte sowie alte und neue Aufnahmen der Heimat heben das Buch über den Rang eines Erinnerungsbuches hinaus. SV

Wernfried Lange: "Heimat kann man nicht vererben", Selbstverlag, 339 Seiten, zu beziehen bei: W. Lange, Raboldesburg 11, 23701 Eutin, broschiert, 19,50 Euro

 

Braunsberg / Ostpreußen und sein Kreis" zeigt Postkarten und andere alte und seltene, teils farbige, teils nachkolorierte Fotos der ermländischen Bischofsstadt. Auf übersichtlichen Texttafeln erläutert der Herausgeber, die Kreisgemeinschaft Braunsberg, Besonderheiten und Schicksal der Bauten und Straßen der Stadt sowie der Orte des Kreises. Ein gelungenes Bilderbuch und Dokumentationswerk der Heimat, das auch einige aktuelle Vergleichsbilder sowie Zeichnungen und Aquarelle beinhaltet. SV

Kreisgemeinschaft Braunsberg (Ostpreußen) e.V. (Hrsg.): "Braunsberg / Ostpreußen und sein Kreis", Selbstverlag / Vertrieb: Michael Preuschoff, Bergstraße 29, 50171 Kerpen-Blatzheim, 198 Seiten, gebunden, 29,50 Euro


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